Ihre Frage an Dr. Brauch:
Zu Volkstanzveranstaltungen werden oft sehr schöne Tanzabzeichen gebastelt und als Eintrittszeichen ausgegeben. Seit wann gibt es diesen Brauch? Ursprung? Verbreitung?
Dr. Brauch antwortet:
Tanzzeichen sind kleine, meist gebastelte oder kunsthandwerklich gefertigte Gebilde (z.B. Figuren, Geflechte, Blumensträußchen oder Gegenstände wie Herzen, Blätter oder Musikinstrumente) aus unterschiedlichen Materialien (z.B. Holz, Textilien, Papier, Blech, Salzteig), die bei Volkstanzveranstaltungen anstatt Eintrittskarten an die Teilnehmer vergeben werden. In der Regel sind die Tanzzeichen mit einem Bändchen versehen, damit sie am Knopf(loch) befestigt und während des Tanzes getragen werden können. Da sie meist aufwendig und liebevoll gestaltet sind, werden Tanzzeichen auch gerne gesammelt. Bereits für die 1920er Jahre gibt es vereinzelte Belege für kleine Blumengebinde als Eintrittsgaben für die Tänzerinnen. Vom Veranstalter ausgegebene Tanzzeichen lassen sich seit den 1960er Jahren nachweisen; sie breiteten sich in der Folgezeit immer mehr aus. Weitere Informationen gibt das vom Volksmusikpfleger des Bezirks Oberbayern verfasste Heft “Tanzzeichen“ (hrsg. vom Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern, Bruckmühl 1987).