26. Januar 2011

Büchsenmacherei

Ihre Frage an Dr. Brauch:

Woher kommt der Brauch bei der Geburt eines Mädchens von der "Büchsenmacherei" zu sprechen, bzw. entsprechenden "Schmuck" beim Wohnhaus der Eltern anzubringen? Gibt es dazu Literatur?

Dr. Brauch antwortet:

Der sowohl scherzhaft als auch spöttisch verwendete Begriff „Büchsenmacher/Bixnmacher“ für einen Vater von lauter Töchtern entstand im 19. Jahrhundert. Das Anbringen von Schildern und Dosen am Haus eines neugeborenen Mädchens ist jedoch erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts im südlichen Bayern und in Teilen Österreichs belegt. Detailierte Auskunft zu diesem Brauch gibt der Aufsatz „Zur Büchsenmacherei. Annäherung an einen Rügebrauch“ von der Volskundlerin Dr. Inge Weid, erschienen im Buch „Bilder – Sachen – Mentalitäten“ (Festschrift zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. Wolfgang Brückner), Regensburg 2010, S. 741-752.