Ihre Frage an Dr. Brauch:
Mich interessiert der Ursprung bzw. die Idee des "Hochzeitschießens": Stammt diese Idee eher aus der österreichischen Region oder ist es in Deutschland oder zumind. in Bayern genauso verwurzelt und gibt denn die Tradition auch heute noch den "Umfang des Lärmens" vor? Vielen Dank!
Dr. Brauch antwortet:
Das sogenannte Hochzeitsschießen, mit dem die Brautleute am frühen Morgen ihres Hochzeitstages geweckt werden sollen, wird innerhalb Bayerns vor allem in Oberbayern und in der Oberpfalz ausgeübt. Wie in Österreich oder in der Schweiz finden sich hierfür historische Belegstellen vornehmlich seit dem 19. Jahrhundert. Nichtsdestotrotz ist dieses Brauchhandeln aufgrund seiner Lärmemission und seiner Gefährlichkeit (Verletzungen bei Explosion von Böllern)umstritten, teilweise auch verboten, auf jeden Fall aber genehmigungspflichtig. Im Sinne eines traditionellen Tagreveille (Weckrufes) sollte das Abgeben von drei Schüssen genügen. Eine „Dauerknallerei“ ist Lärmbelästigung.
Es werden mit dem Hochzeitsschießen nicht die Brautleute geweckt, sondern nur die Braut! Da üblicherweise die Nacht vor der Hochzeit getrennt geschlafen wird.