Ihre Frage an Dr. Brauch:
Was hat es eigentlich mit der Seelenbreze in Augsburg auf sich, die an Allerheiligen von den Taufpaten verschenkt werden?
Dr. Brauch antwortet:
An Allerheiligen (1. November) bzw. an Allerseelen (2. November) gedenken Katholiken ihrer Verstorbenen. Sie legen für sie Fürsprache vor Gott ein durch Gebet, Gottesdienstbesuch, Messopfer und durch Taten der Nächstenliebe. Zu diesen caritativen Werken gehörte insbesondere die Almosenspende an Arme und Bedürftige, die teilweise von Haus zu Haus zogen und um eine Gabe baten. Gespendet wurden sogenannte Seelenbrote, die von Region zu Region unterschiedliche Formen und Namen haben konnte, beispielsweise Seelenwecken, Seelenzopf, Seelenspitz oder Seelenbreze. Das Geschenk einer Seelenbreze von der Patin an das Patenkind erinnert an diesen ansonsten verschwundenen Brauch der Brotspende.