Ihre Frage an Dr. Brauch:
Woher kommt der Brauch der "Herrenpartien" am Vatertag, den ich als Schweizerin so nicht kannte
Dr. Brauch antwortet:
Die Entstehung des „Vatertags“ oder „Herrentags“ wird zurückgeführt auf die Amerikanerin Louisa Dodd, die um 1910 eine Initiative zur Würdigung von Vätern ins Leben rief. Hierzu soll sie ihre dankbare Erinnerung an ihren eigenen Vater veranlasst haben, der seine sechs Kinder alleine aufzog, nachdem seine Frau bei der Geburt des letzten Sprösslings im Kindbett verstorben war. Herrenpartien an Christi Himmelfahrt waren in einigen deutschen Großstädten schon im 19. Jahrhundert ein bekanntes Vergnügen. In Ostdeutschland sind sie auch unter dem Namen „Kremsertouren“ geläufig, benannt nach dem Berliner Fuhrunternehmen Kremser, das die Ausflügler zu den umliegenden Gasthäusern brachte. Bis in die 1930er Jahre war die Herrenpartie am „Vatertag“ vor allem in Städten Mittel- und Norddeutschlands verbreitet. Heute sind die feuchtfröhlichen Männerausflüge in ganz Deutschland nichts Ungewöhliches mehr.