Krippe unter dem Weihnachtsbaum in Regenstauf

Termin

Dieser Brauch findet in der Vorweihnachtszeit statt.

Einstiegsinformation

In der Weihnachtszeit werden in Regenstauf in vielen christlichen Familien Krippen unter dem Weihnachtsbaum aufgestellt, die dem Stall nachempfunden sind, in welchem Jesus Christus geboren wurde. Darin befinden sich Figuren, die nach der biblischen Geschichte die Personen verkörpern sollen, die im Stall nach Christi Geburt anwesend waren. Die Krippe stellt den Mittelpunkt des christlichen Weihnachtsfestes dar und erlangt vor allem am Heiligen Abend, dem 24. Dezember ihre zentrale Bedeutung. Untersucht wurde hier der Brauch des Aufstellens einer Krippe unter dem Weihnachtsbaum in zwei Familien aus Regenstauf im Landkreis Regensburg.

Ablauf

Der Beschreibung des Krippenaufbaus liegen die Beobachtungen in zwei Familien zugrunde. Die empirische Beschreibung des Aufstellens der Krippe in der Familie 1 bezieht sich auf den 24. Dezember 2012 am frühen Vormittag circa 14.00 Uhr, während sich die Beschreibung des Brauches in der zweiten Familie 2 auf den 23. Dezember 2012 vormittags circa 10.00 Uhr bezieht. Bei Familie 1 wurde die Krippe am sechsten Januar 2013 und in Familie 2 bereits am dritten Januar abgebaut. In der Familie 1 begann der Brauch am 24. Dezember 2012 ungefähr um 14.00 Uhr nachmittags, nachdem sich die ganze Familie im Haus der Eltern beziehungsweise Großeltern eingefunden hatte. Zu Anfang wurde die Krippe von der Großmutter aus dem Aufbewahrungskarton herausgeholt und der leere Stall wurde auf ein weißes Tuch unter den, bereits am Vortag geschmückten Christbaum gestellt. Dieser wurde dann von den beiden Enkelkindern (*2004 und *2006) nach und nach mit Heu und Stroh, welches von ihnen in der Adventszeit gesammelt worden war, bestückt. Daraufhin stellten die Kinder zusammen die achtzehn Holzfiguren ohne festgelegte Reihenfolge an die jeweiligen Plätze im Stall. Nur der Weihnachtsstern wurde als einzige Figur wie jedes Jahr zum Schluss nach allen anderen an seinen Platz auf dem Dach der Krippe, wie über dem Geschehen schwebend, befestigt. Das Aufstellen der Krippe und der Figuren umfasste alles in allem ungefähr eine halbe Stunde, ein Zeitraum, der jedes Jahr leicht variiert. Für die Familie 2 ist das Aufstellen der Krippe untrennbar mit dem Aufstellen und Schmücken des Christbaumes verbunden und beides folgt daher unmittelbar aufeinander. Im Jahr 2012 wurde der Christbaum am 23. Dezember ins Haus geholt, in einer Wohnzimmerecke aufgestellt und anschließend von der Tochter der Familie (*1991) geschmückt. Nachdem der Baum fertig geschmückt worden war halfen Mutter (*1964) und Tochter beide zusammen die Krippe vorsichtig unter dem Baum zu platzieren und die Figuren hineinzustellen. Dies benötigte ungefähr zehn Minuten und wurde von der Familie, im Gegensatz zu Gewährsfamilie 1, nicht zur Weihnachtsfeier an sich sondern zu den Weihnachtsvorbereitungen gezählt. Ihre zentrale Bedeutung erlangt die Krippe in beiden Familien während der Weihnachtsfeier am Abend des 24. Dezembers. Während der Aufbau in Familie 1 bereits zur Feier gehört und das Weihnachtsfest im Kreis der Familie einleitet, spielt die Krippe in Familie 2 erst nach der Vorbereitung eine größere Rolle. Der Ablauf des Festes ist in dieser Familie seit der Kindheit der Tochter jedes Jahr gleich und beginnt jeden Heiligabend geringfügig variabel circa um 17.00 Uhr. Zu Anfang wurden die Lichter des Baumes und der Krippe zum ersten Mal angeschaltet und die Tochter las die Weihnachtsgeschichte vor. Die Krippe stand dabei im Mittelpunkt und diente dazu das biblische Geschehen zu vergegenwärtigen. Anschließend an diese religiöse Tradition wurden die Geschenke verteilt und ausgepackt bevor das Fest mit dem Weihnachtsessen ausklang. Nach Besuch des Kindergottesdienstes um 16.00 Uhr versammelten sich die Erwachsenen im Wohnzimmer der Großeltern und nachdem die Geschenke unter den Baum gelegt worden waren durften auch die beiden Enkeltöchter in den Raum und den erstmals beleuchteten Christbaum sowie die Krippe darunter bestaunen. Da auch im Gottesdienst ein Krippenspiel aufgeführt worden war blieb ihnen die Weihnachtsgeschichte noch anschaulich in Erinnerung und sie spielten die biblische Erzählung nach dem Auspacken der Geschenke, während die Erwachsenen zusammensaßen, miteinander nach. Daher spielten die Krippe und ihre Figuren den ganzen Abend hindurch immer wieder eine wichtige Rolle am Heiligabend. An den folgenden Weihnachtsfeiertagen sowie während der folgenden letzten Tage im Dezember hatte die Krippe in beiden Familien keine besondere Bedeutung mehr. Im Gegensatz zu den meisten vorherigen Jahren wurde sie schließlich in Familie 2 bereits am dritten Januar außerplanmäßig wieder abgebaut, da die Weihnachtstanne so viele Nadeln verlor, dass sie vorzeitig aus dem Haus gebracht werden musste. Da der Christbaum und die Krippe jedes Jahr gleichzeitig abgebaut werden wurde daher auch die Krippe am gleichen Tag wieder aufgeräumt. In Familie 1 wurden die Krippe und der Christbaum wie jedes Jahr am sechsten Januar, also am Tag der Heiligen Drei Könige, abgebaut.

Akteure

Da es sich bei der Krippe unter dem Weihnachtsbaum größtenteils um einen Brauch im privaten Familienkreis handelt gehören zumeist alle agierenden Personen einer Familie oder dem engeren Freundeskreis an. In Familie 1 bestand die Gesamtanzahl der Anwesenden während dem Aufstellen und dem Weihnachtsfest am Heiligabend aus sechs Personen, den Großeltern, deren Tochter, dem Schwiegersohn und den beiden Enkeltöchtern. Beim Abbau der Krippe war die Großmutter allerdings die einzige handelnde Person. Während des Aufbaus der Krippe am 24. Dezember stellten in Familie 1 vor allem drei zentrale Personen die Hauptakteure, die Großmutter und die beiden Enkeltöchter. Dabei bestückten das achtjährige und das sechsjährige Mädchen zusammen unter Anleitung und Aufsicht der 67-jährigen Großmutter den Stall. Die restlichen anwesenden Personen beobachteten das Geschehen vom Esstisch aus, mischten sich allerdings meist nicht ein und unterhielten sich bis die Krippe vollständig aufgebaut war. Da diese Tradition für die einbezogenen Personen bereits zum Weihnachtsfest gehörte waren alle bewusst festlich und auch für den darauf folgenden Gottesdienst passend gekleidet. Da die Familie 2 die Feier am Heiligabend im kleinsten Kreis der Familie beging, beschränkte sich die Zahl auf drei agierende Personen. Dabei handelte es sich um Mutter, Vater und deren Tochter. Ähnlich wie in Familie 1 oblag der Abbau der Krippe am dritten Januar der Mutter, während Vater und Tochter den Baumschmuck verpackten und den leeren Baum aus dem Haus transportierten. Im Gegensatz dazu wurde das Aufstellen der Krippe am Vortag des Heiligabend in Familie 2 nicht bewusst festlich zelebriert, sondern zählte zu den Weihnachtsvorbereitungen, weshalb dies auch nur durch die 49-jährige Mutter und die Tochter durchgeführt wurde, die dabei normale Alltagskleidung trugen. Erst bei der eigentlichen Feier einen Tag später trugen die handelnden Personen festlichere Kleidung. Dabei las die 21-jährige Tochter, die somit die Hauptrolle übernahm, die Weihnachtsgeschichte vor, während die Mutter und der 50-jährige Vater zuhörten. In beiden Familien wurde dem Abbau der Krippe keine besondere religiöse oder traditionelle Bedeutung beigemessen, weshalb es keinen festgelegten festlichen Rahmen beziehungsweise festliche Kleidung seitens der agierenden Personen erforderte. Da beide Familien den beschriebenen Ablauf des Brauches jedes Jahr nur mit geringfügigen Veränderungen relativ gleich zelebrieren hat jede einbezogene Person ein festes Rollenverständnis, kann sich innerhalb dieses festgelegten Rahmens bewegen und ist sich der Bedeutung der jeweiligen Rolle bewusst.

Veranstaltungsort

Die Krippe wird in Privatfamilien traditionsgemäß größtenteils in die unmittelbare Nähe, besser noch unter den geschmückten Christbaum gestellt, welcher seinen Platz um die Weihnachtszeit zumeist im Wohnzimmer, also dem zentralen Raum für die Familie, findet. Wie jedes Jahr wurde dies auch in beiden Familien so gehandhabt. Zur Feier am Heiligabend wurde die Umgebung der Krippe schließlich noch zusätzlich in ein feierliches Licht getaucht, indem die normale Wohnzimmerbeleuchtung aus und die Lichterkette des Christbaumes, sowie die restlichen Lichter der sonstigen Weihnachtsdekoration, verteilt im beziehungsweise vor dem Haus, eingeschaltet wurde. Diese stimmungsvolle Lichtatmosphäre lenkte somit die Aufmerksamkeit aller Beteiligten sofort auf den Baum und die Krippe, die in Familie 2 sogar eine eigene Beleuchtung aufweisen konnte. Diese Beleuchtung wurde in beiden Familien bis die Weihnachtsdekoration insgesamt wieder aufgeräumt wurde jeden Abend bei Einbruch der Dunkelheit erneut angeschaltet. Die Krippe an sich besteht in Familie 2 aus einer, nach vorne hin geöffneten Nachbildung eines Stalles aus Holz, die von einer Holzplatte, die eine Wiese oder Weide darstellen soll, verlängert wurde. Der Innenraum ist mit Stroh ausgekleidet, während die Holzplatte im Vordergrund sowie Teile des Daches mit getrocknetem Moos beklebt wurden. Innerhalb des Stalles liegen im rechten Bereich ein Ochse und ein Esel, in der Mitte befindet sich die eigentliche Krippe mit dem Jesuskind darin. Links und Recht davon wachen Maria und Josef, die beide in betenden Positionen auf das Kind hinunterblicken. Vor den Stall in die linke Hälfte wurden die Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar gestellt, die Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben für das Kind mitgebracht haben. Gegenüber von den Königen in der rechten Hälfte steht ein Hirte, der sich nachdenklich, vielleicht auch betend, auf seinen Stock stützt und die neun Schafe bewacht, die auf der Wiese weiden. Die Figuren bestehen alle aus bemaltem Holz, die stehenden menschlichen Figuren sind im Durchschnitt ungefähr zehn Zentimeter groß, die knienden entsprechend kleiner, während die Schafe und der liegende Ochse und Esel ungefähr eine Größe von fünf Zentimetern aufweisen, wobei die liegenden Schafe auch entsprechend kleiner sind. Das Alter, der Hersteller sowie der Wert der Figuren konnte von der Familie nicht konkret bestimmt werden, da sie bereits den Großeltern gehörten, fest steht jedoch, dass alle Figuren gleich alt sind und vom selben Hersteller stammen. Zusätzlich bereichern die Krippe auch noch ein Holzstapel, eine Axt zum Holz hacken sowie ein Brunnen mit Wasser für die Tiere. Wie über das ganze Geschehen wachend befindet sich am Dach des Stalls ein Engel mit goldenen Flügeln, der direkt über dem Jesuskind befestigt wurde und ein Spruchband in Händen hält dessen Inschrift „Gloria in excelsis deo“ lautet, aber jedoch bereits vor Jahren ausgeblichen ist. Die Krippe der Familie 1 besteht nur aus einem Holzstall, der alle Figuren beherbergt. Wie bei allen Krippen bilden Maria, Josef und die Krippe mit dem Jesuskind das zentrale Element in der Mitte, auf welches sich das Geschehen konzentriert. Links davon ruhen ein Ochse und ein Esel, vor ihnen weilt das Kamel, das die Heiligen Drei Könige mitgebracht haben. Direkt daneben blicken die Könige, mit ihren Gaben für das Kind, auf die Krippe hinab. In der gegenüberliegenden Hälfte stehen zwei Hirten mit ihrem Hütehund und fünf Schafen, die sich auch in Richtung Krippe wenden. Ausgelegt ist der gesamte Bereich des Stalls mit Heu und Stroh. Wie in der Krippe der Familie 2 der Engel befindet sich in dieser Krippe über der ganzen Szenerie der große goldene Weihnachtsstern am Dach, der den Heiligen Drei Königen den Weg durch die Nacht wies. Die Figuren der Familie 1 bestehen aus verschiedenen Materialien, die meisten jedoch aus Holz. Maria, Josef, Jesus und die beiden Hirten bestehen aus bemaltem Holz, in einer Größe zwischen neun und elf Zentimetern, die drei Könige, der Esel und der Ochse bestehen aus unbemaltem, hellem Holz in einer Größe zwischen fünf und zwölf Zentimetern. Der Hund und die Schafe bestehen aus buntem Plastik in einer Höhe bis fünf Zentimeter. Beschriebene Figurenkonstellationen wiederholen sich in beiden Familien jedes Jahr in ähnlicher Weise und werden nur geringfügig verändert. Einzig die Enkelkinder in Familie 1 verändern durch das Spielen mit den Figuren teilweise die Positionen derer. In beiden Familien werden die Figuren über Jahre hinweg aufbewahrt und nicht jedes Jahr neue gekauft. Familie 2 übernahm die Figuren wie auch den Stall bereits von den Eltern beziehungsweise Großeltern, während Familie 1 im Laufe einiger Jahre immer wieder neue Figuren zusätzlich oder anstelle mancher bereits älterer Figuren kaufte. Dabei konnten sie keine Angaben mehr über den Hersteller beziehungsweise Kaufort der konkreten Figuren machen, da sie über die Jahre vor allem auf Weihnachtsmärkten verschiedene Figuren kauften.

Brauch- und Rollenverständnis

In vielen Familien ist das Aufstellen einer Weihnachtskrippe ein Brauch, der zu einem der christlichen Hochfeste gehört, geht also größtenteils mit der Zugehörigkeit zur christlichen Kirche und daher dem christlichen Glauben einher. Die Krippe wird in der Weihnachtszeit dementsprechend aus religiöser Überzeugung im Hinblick auf die Bibelgeschichte aufgestellt. Für die Familie 1 ist es vor allem wichtig den Kindern diesen christlichen Glauben nahe zu bringen und ihnen die Geschichte von Jesu Geburt begreiflich zu machen. Die Krippe wird teils aus Traditionsgründen aufgestellt, da innerhalb der Familie schon seit Generationen Krippen zum Weihnachtsfest dazu gehörten, teils aus christlicher Überzeugung, um sich die Weihnachtsgeschichte noch einmal zu vergegenwärtigen. In der Gewährfamilie 2 spielt der Glaube gegenüber der Familientradition eine geringere Rolle. Christbaum und Krippe werden hauptsächlich aufgestellt, da es an Weihnachten eben „immer schon so war“, also die Kinder die Tradition der noch stärker gläubigen Eltern und Großeltern fortführten, was auch für das Lesen der Weihnachtsgeschichte vor der Kulisse des Baumes und der Krippe gilt. Der Brauch hat also für beide Familien eine religiöse und eine emotionale Bedeutung, die jedoch ineinander übergreifen können und die Handlung hat für die einbezogenen Personen einen großen Wert und Wichtigkeit. In den Medien ist das Thema Weihnachten allgemein jedes Jahr wieder sehr präsent, wobei die Krippe jedoch nur eine eher untergeordnete Rolle spielt, während Themen wie die Weihnachtsmärkte oder der Weihnachtsbaum beliebter sind. Deutlich wird das vor allem durch eine große Anzahl von journalistischen Beiträgen über die angeblich historisch korrekte Geschichte von Jesu Geburt und den verschiedenen Bräuchen innerhalb des Brauchkomplexes Weihnachten. Beispiele dafür lassen sich in der großen Tageszeitung „Zeit“ finden, die 2012 einen Artikel zur Geschichte des Weihnachtsbaumes veröffentlichte („Der erste Weihnachtsbaum stand im Zunfthaus“ von Monika Rößiger) oder im großen Online-Magazin Focus, welches ebenfalls 2012 die Geschichte von Jesu Geburt auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfte. („Engel, Stern und Kindermord. Die märchenhafte Geschichte der Jesus-Geburt“ von Harald Wiederschein) Weiterhin sorgt die allgemeine Distanzierung großer Teile der Gesellschaft von der christlichen Kirche dafür, dass sich die Bedeutung von Weihnachten allmählich von einem christlichen Hochfest zu einem, von der Religion losgelösten Familienfest entwickelt.

Hintergrund-Infos

Das Wort Krippe stammt von dem althochdeutschen Wort „chrippa“ oder „crippa“ ab, was in der ursprünglichen Bedeutung „graben, vertiefen“ oder auch „Zaun“ hieß. Gemeint waren damit Gruben oder geflochtene Behälter, die als Futterstellen für Tiere genutzt wurden. Von diesem Ausgangspunkt aus entwickelte sich die Wortbedeutung schließlich zu Hürde, Pferch, Stall und zur Futterkrippe. Es wird davon ausgegangen, dass das Wort Krippe ab dem Jahr 1625 nicht mehr nur für die Futterkrippe in der Mitte, sondern für den gesamten Stall mit allen Figuren verwendet und für diese Bedeutung zum allgemeinen Sprachgebrauch wurde.Wohl erst im 15. Jahrhundert entstanden die frühesten unveränderbaren figürlichen Darstellungen der Heiligen Nacht in Andachtsräumen mit meist lebensgroßen Figuren und auch Krippenaltäre, die die Weihnachtsgeschichte in Verbindung mit Alltagsszenen zeigten. Ende des 15. Jahrhunderts entstanden schließlich die ersten plastisch voll ausgearbeiteten Figurengruppen und daraufhin einzelne bewegliche Figuren, die es ermöglichten die Weihnachtsgeschichte nachzustellen und auch zu verändern. Der erste Bericht über eine private Krippe stammt höchstwahrscheinlich aus dem Jahr 1567 und findet sich in einem Inventar der Piccolomini-Burg in Celano. Bis Ende des 18. Jahrhunderts blieb das Krippenhandwerk so wie das Aufstellen der Krippe größtenteils der Kirche den Klöstern und den fürstlichen Höfen vorbehalten. Danach wurde die Krippe vor allem in den Kirchen an den Rand oder in Nebenräume verbannt oder durch die aufklärerischen Erlässe des Kaisers Josephs II. im späten 18. Jahrhundert sogar ganz verboten, da sie zu sehr im Mittelpunkt stand, weshalb sie schließlich in Privathäusern in der sogenannten „Gottesecke“ oder dem „Herrgottswinkel“ Einzug hielt. Dabei entstanden vielfältige Formen der Krippe wie die Papierkrippen, Brotteigkrippen, Baumkrippen, Wurzelkrippen viele weitere und natürlich auch die verschiedenen Krippen, die wir heute kennen.

Literatur

  • Bogner, Gerhard: Das große Krippen-Lexikon. Geschichte, Symbolik, Glaube. München 1981.
  • Bogner, Gerhard: Das neue Krippen-Lexikon. Wissen, Symbolik, Glaube. Lindenberg 2003.
  • Daxelmüller, Christoph: Hirten, Könige, Schreckfiguren. Krippen aus aller Welt. In: Ausstellungskatalog des Fränkische Schweiz-Museums. Band 13. Tüchersfeld 2007.
  • Gockerell, Nina: Krippen. Köln 1998.
  • Von Merhart, Nenna/Spörr, Walter: Weihnachtskrippen bauen. Innsbruck 1990.

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