Weihnachten und Silvester in Spanien

Termin

Dieser Brauch findet alljährlich  vom 08. bis zum 31. Dezember statt.

Einstiegsinformation

Weihnachtsgans, Weihnachtsbraten, Weihnachtsmann weiter geht es mit Feuerwerk, Sekt, Bleigießen und Fondue, so kennen die meisten Weihnachten und Silvester bei uns in Deutschland. Doch wie feiert man in Spanien, welche Bräuche sind dort üblich kurz vor und im Jahreswechsel?

Ablauf

In Spanien wird Weihnachten seit dem Jahre 380 gefeiert.

Anders als in Deutschland wird in Spanien am 6.Dezember nicht Nikolaus gefeiert. Vielmehr glorifizieren sie an diesem Tag die spanische Verfassung, die sich erst nach einer Volksabstimmung im Jahr 1978 verabschieden ließ.

Am 8.Dezember, dem Tag der unbefleckten Empfängnis wird erstmals weihnachtliche Stimmung verbreitet. Das Ganze spielt sich zu Beginn in der Kathedrale von Sevilla ab. Der erste weihnachtliche Akt bzw. Vorführung mit Gesang und Tanz findet an diesem Tag statt und wird von Zwölf Chorjungen, welche historische Kostüme aus der Habsburger Zeit von den königlichen Pagen tragen, vorgeführt. Diese Tradition findet seinen Ursprung im fünfzehnten Jahrhundert. In jener Zeit waren es aber noch sechszehn Jungen, deswegen der Name Los Seizes. Folglich werden immer drei Tänze aufgeführt und unterschiedlichen Personen gewidmet. Der erste, der Gottesmutter, der zweite dem Bischof und der letzte Tanz wird dem Rathaus und Volk hingegeben.

Am 13. Dezember feiert man den Tag der Heiligen Lucia. Hauptsächlich feiern das die Bewohner Barcelonas. Deswegen wird extra der Santa Lucia Markt geöffnet damit die Feierlichkeiten von Statten gehen können.

Kurz vor Weihnachten am 22.Dezember beginnt dann das große Spanische Spektakel, an der so gut wie jeder Spanier teilnimmt. Es ist die Weihnachtslotterie, die sogenannte Loteria de Navidad. Jedes dieser Lose kostet 200 Euro und wird bereits im Sommer schon an dem Mann gebracht. Die Ziehung verfolgt jeder Bürger dann vor dem Fernseher. Sie wird schon seit dem Jahr 1957 in einer Fernsehshow live übertragen. Wie bei unserem Lotto gibt es einen Hauptgewinn den El Gordo, zu deutsch der Dicke.

Weiterhin werden aber auch viele kleine Preise verlost. Die erste Ziehung ist angeblich auf das Jahr 1763 zurückzuführen. König Karl der Dritte wollte somit die Lücken der Staatskassen ausgleichen. Seit 1802 werden die Gewinnnummern durch einen Kinderchor verkündet. Heute sind es nicht mehr Waisenkinder, sondern Kinder aus einer Schule Madrids, der Schule San Ildefonso die die Zahlen vorsingen.

Der 24. Dezember La Noche Buena nicht wie bei uns heilige Nacht, sondern schöne Nacht, ist hier kein Tag an dem Geschenke ausgeteilt und verpackt werden. Ganz anders findet im Kreise der Familie ein leckeres Festessen und eine Private Lottoziehung statt. Hierzu haben die Spanier die Urne des Schicksals auf dem Tisch liegend, in der sich kleine Presents befinden, denn die eigentliche Bescherung folgt viel später. So werden auch Lose verteilt in denen auch Nieten enthalten sind. Anders als in Deutschland haben die Spanier kein typisches Weihnachtsessen.

Am frühen Abend essen sie Käse und Schinken danach entweder Fisch und Meeresfrüchte, Lammbraten oder andere Braten und gefüllten Truthahn, darin enthalten Kastanien, Äpfel und Pflaumen. Als Nachspeise gibt es entweder Weintrauben, Marzipan, Brendy de Jerez oder Cafe Corto oder auch die typische spanische turron, ein Süßgebäck aus gerösteten Mandeln, Honig Zucker und Eiern.

Später um zwölf Uhr Nachts erfolgt die Mitternachtsmesse Misa del Gallo die Messe des Hahnes. Sie wird so genannt, weil die Spanier glauben das ein Hahn die Geburt Jesus als erstes verkündet haben soll. Vor allem in ländlichen Regionen versammeln sich die Menschen an öffentlichen Stellen um Weihnachtslieder zu singen. Obendrein warten die Spanier nicht auf den Weihnachtsmann. Im Gegenteil feiert man mit einer Weihnachtskrippe, die sogar lebendig sein kann. Diese Tradition kommt aus Barcelona in der Pressebres Vives lebendige Krippen, in denen Laienschauspieler involviert sind. Eine Besonderheit stellt hier der sogenannte kleine Scheißer dar, der cagon. Es ist oft die Figur eines Bauers, der mit heruntergelassener Hose sein Geschäft verrichtet. Aber auch das Antlitz des Papstes, prominenter Politiker, Musiker oder Fußballstars müssen zuweilen für den „cagon“ herhalten. Dessen Ausscheidung soll die Fruchtbarkeit des spanischen Bodens symbolisieren.

Der nächste Tag gilt in Spanien als Feiertag und weist keine Besonderheiten auf.

Erst am 28. Dezember wird kräftig weiter gefeiert. Die Aktionen diesen Tages, sind vergleichbar mit den Aprilscherzen am 1. April. Hier spielen sich die Spanier gegenseitig Streiche und geben ihr Bestens um ihre Mitmenschen auf den Arm zu nehmen.

La noche vieja

Der Silvesterabend „La noche vieja“ beginnt zusammen mit der Familie. Häufig besuchen die Spanier dazu Restaurants, feiern ergiebig mit reichlich Essen und Trinken, dazu im Hintergrund spanische Musik. Hört sich nicht anders an, als bei Feiern in Deutschland, bis auf die Art der Musik.

Uvas de suerte

Traditionelles Essen zu Weihnachten.

Die Tradition, die von allen Spaniern verfolgt wird, ist das „Glückstrauben Essen“, auf spanisch „uvas de suerte.“ Entsprechend diesem Brauch, werden ab dem Glockenschlag der Ratshausuhr in Madrid auf dem „Puerta del Sol“, kurz vor Mitternacht, zu jedem Schlag eine Weintraube gegessen. Wenn man es schafft zu jedem Gong eine Traube zu essen, so prophezeit dies einem viel Glück für das zukünftige Jahr. Schafft man das nicht, so wird man vom Pech verfolgt glauben die Einwohner Spaniens. Es gibt sogar schon gezählte und abgepackte Trauben in Dosen und Tüten, die man sich zulegen kann, bei Bedarf sogar entkernt.

Viele Spanier beschwerten sich in den letzten Jahren, dass es kaum möglich sei jede Sekunde eine Traube runter zu schlucken. Es kam sogar zu Fällen, in denen Menschen erstickten, weil sie ihr Glück zu gierig herausfordern wollten. Infolge dessen änderte man die Glockenschläge von jeder Sekunde auf einen Drei – Sekunden – Takt um. So erhoffte man sich das eine Menge Menschen dieses Glück teilen und keine Todesfälle mehr auftauchen würden. Heute erklingen die Töne des Glockenturms 36 Sekunden vor Mitternacht alle drei Sekunden, das Punkt Mitternacht auch jeder zu seinem Glück gebracht werden kann.

Ein Aberglaube der sich in Spanien angeblich im Jahre 1909 etabliert hat. Aufgrund der Traubenernte, die in diesem Jahr in Alicante sehr umfangreich ausgefallen war, wollte man den Überschuss der Früchte so wieder beseitigen und war also maßgeblich an der neuen Erfindung beteiligt. Die Traubenernte ist in Spanien normalerweise von September bis Oktober. Im besagten Jahr hielt sie sogar bis Dezember an.

Rote Klamotten und Unterwäsche

Ein weitere Tradition an Silvester in Spanien ist es, an diesem und nächstem Tag rote Wäsche zu tragen. Die Klamotten sollten jedoch falls möglich alt oder geliehen sein. Eine zusätzliche Absicherung ihres Glückes, falls das Verschlingen der Trauben nicht ganz geklappt hat, oder auch einfach etwas, was ebenso Glück bringen soll. Auch rote Unterwäsche werden hier bevorzugt von dem Damen getragen. In diesem Land glaubt man so an zusätzliches Glück in der Liebe.

Das Spanische Fernsehen

Auch das spanische Fernsehen ist jedes Jahr vor Ort am „Puerta del Sol“ in Madrid, um die Feierlichkeiten von dort aus in die ganze Nation zu übertragen. Wenn sich die Menschen am Puerta del Sol,am sogenannten Tor zur Sonne versammeln, schauen sie alle auf das Gebäude des königlichen Postamtes, welches im achtzehnten Jahrhundert erbaut wurde. An Jenem Ort residiert heute die Regierung Madrids. An der obersten Stelle des Turmes befindet sich die alte Stadtuhr mit ihren riesigen Glocken, deren Klang sich in ganz Madrid verbreitet. Das Leuten der Uhr wird seit der Silvesternacht 1962 im ganzen Land per Liveübertragung gesendet. Ebenso ist dieser Platz der Null-Kilometerstein der sechs Hauptnationalstraßen Spaniens, die sich sternförmig von Madrid aus über das gesamte spanische Festland erstrecken. Gerne wird um Mitternacht mit „cava“ einem spanischen Schaumwein oder „Sidra“ ein Apfelschaumwein angestoßen und Silvestergrüße weitergegeben. Doch vor dem Anstoßen zum neuen Jahr wirft man einen goldenen Ring ins Glas, um auf diese Weise noch mehr Glück zu bekommen.

San Silvestre Vallecana Madrid

Es ist einer der größten Silvesterläufe der Welt, der San Silvestre Vallecano in Vallecano, einer Provinz in Madrid. Wer mitlaufen möchte, muss sich bis zum 5. Dezember anmelden. Die Menschen kommen aus allen Ländern dort hin um bei einem der größten Volksläufen dabei zu sein, in den letzten Jahren lagen die Schätzungen bei etwa 30000 teilnehmenden Läufern.

Der erste Lauf war im Jahr 1964. Damals war es aber noch ein Straßenlauf der sich später dann zu einem Volkslauf entwickelte.

Beide Läufe können auf Straßen,auf Spazierwegen, Parkwegen oder im Wald absolviert werden. Der Unterschied zwischen diesen beiden Läufen ist , dass der Volkslauf mit dem anerkannten Abnahmen der Laufzeiten der Teilnehmern verbunden ist. Das bedeutet das diese Zeiten nach den Richtlinien der Leichtathletikverbände anerkannt werden. So müssen auch die Strecken den Richtlinien der Leichtathletikverbänden entsprechen.

Auch in anderen Städten findet der Silvesterlauf statt, wie z.B. In Valencia. Dort beträgt die Distanz der Strecke jedoch nur 4,2 Kilometer. Beginnend am Plaza de tetuan laufen die Teilnehmer durch die Straßen Catellons und beenden den Lauf am Plaza Mayor.

Am 5.Januar finden große Weihnachtsumzüge statt, in denen in vielen Dörfern wiederum Krippenaufführungen erfolgen. Der Brauch ist hier, das Kinder von den Königen Süßigkeiten bekommen und selber Schuhe, Stroh und Wasser für die Kamele bereitstellen was Parallelen zu den Stiefel des Nikolaus verzeichnet.

Der 6. Januar ist der eigentliche Weihnachtsfeiertag in Spanien. Hier findet wiederum ein großes Festessen statt. Dabei darf der weihnachtliche Nachtisch „Roscos de Reyes“ nicht fehlen. Auch hier ließ man das Glücksspiel nicht aus, man versteckt üblicherweise eine Figur in diesem Ringförmigen Kuchen und derjenige der diese findet, ist für einen Tag der König.

Hintergrund-Infos

Darstellung der hl. Lucia.

Der Tag der unbefleckten Emfängnis: An diesem Tag feiert die Kirche die Empfängnis der Gottesmutter. Maria Empfängnis ist heute ein gesetzlicher Feiertag in Österreich, Liechtenstein und den katholisch geprägten Kantonen der Schweiz sowie in Italien, Spanien, Portugal, Malta und Argentinien. Das Fest wird jedes Jahr am 8.Dezember gefeiert, die Kirche versteht es als Marienfest mit dem offiziellen Namen „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“,das verkürzt Unbefleckte Empfängnis genannt wird. Empfängnis näher betrachtet bedeutet nicht das Maria Jesus empfangen hat, sondern dass sie selbst im Schoss Annas empfangen wurde.

Tag der heiligen Lucia: Das Grab der heiligen Lucia fand man in Siracusa, später 1894 in der Katakombe San Giovanni auch Beweise für ihre Stellung in der Vergangenheit. Der Legende nach gelobte sie ewige Jungfräulichkeit, jedoch gegen den Willen ihrer Mutter Eutychia, die sie unbedingt verheiraten wollte. Weil Lucia nicht heiraten wollte sträubte sie sich gegen die Hochzeit und verzögerte diese. Kurz darauf erkrankte ihre Mutter, woraufhin Lucia mit ihr auf Walfahrt nach Catania zum Grab der Agatha fuhr. Angeblich erschien Agathas Gesicht in den Träumen der Mutter und verwies sie auf die Kraft ihres Glaubens und prophezeite dieser ein ähnliches Schicksal wie ihr selbst widerfuhr, und zwar das Martyrium. Nachdem die Mutter durch Gebete geheilt wurde kehrten sie beide zurück und Lucia machte die vorher abgesprochene Eheschließung rückgängig. Später gründete sie dann eine Armen- und Krankenstation mit Hilfe der erleuchteten und geheilten Mutter.

Die Kathedralle von Sevilla: Die Kathedrale nimmt die Stelle der Hauptmoschee aus dem 12. Jahrhundert ein. Von dieser ist noch das Minarett erhalten, das aufgrund einer im 16. Jahrhundert angebrachten Wetterfahne La Giralda genannt wird. Ebenfalls von der früheren Moschee stammen der Hof der Waschungen und das heutige Tor Puerta del Perdón. Nach der Eroberung der Stadt durch Ferdinand III. von Kastilien wurde das Gotteshaus 1248 christlich. Die unterschiedlichen Bauphasen lassen Mudéjar-, gotische, Renaissance-, barocke und klassizistische Elemente erkennen. Der Eingang der Kathedrale befindet sich am Plaza de la Virgen de los Reyes. Das Mittelschiff der insgesamt fünfschiffigen Kirche ist 36 Meter hoch, der rechteckige Grundriss misst 116 Meter in der Länge auf 76 Meter Breite. Die maximale Höhe der Vierung beträgt 40 Meter. Der Hochaltar wurde in mehreren Etappen fertiggestellt. Daran beteiligt waren die Brüder Jorge Fernández Alemán und Alejo Fernández, Roque Balduque, Pedro Millán, Juan Bautista Vázquez der Ältere und Pedro de Heredia. Der Kapitelsaal im Stil der Renaissance ist aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Hauptsakristei ist plateresk. Die Gebeine von Christoph Kolumbus ruhen in der Kathedrale.

La Mia del Gallo: Die Mitternachtsmesse, welche übersetzt die Messe des Hahnes bedeutet, wird so genannt weil ein Hahn durch sein Krähen die Geburt Jesus verkündet haben soll. La Puerta del Sol: Das Sonnentor, ist der zentrale Platz Spaniens in Madrid. Der stammt aus dem Mittelalter und geht auf das Jahr 1539 zurück. Das Tor ist nach Osten ausgerichtet und bildet den Mittelpunkt des Landes. Der Nullpunkt ist farbig in Mosaik des Straßenpflasters markiert. Von diesem aus werden die sechs Nationalstraßen, welche sich strahlenfürmig über Madrid ausweiten, gezählt.

Spanische Weihnachtslieder

Noche de paz, noche de amor
Noche de paz, noche de amor,
Todo duerme en derredor.
Entre sus astros que esparcen su luz
Bella anunciando al niñito Jesús
Brilla la estrella de paz
Brilla la estrella de paz.
Noche de paz, noche de amor,
Todo duerme en derredor
Sólo velan en la oscuridad
Los pastores que en el campo están
Y la estrella de Belén
Y la estrella de Belén
Noche de paz, noche de amor,
Todo duerme en derredor;
sobre el santo niño Jesús
Una estrella esparce su luz,
Brilla sobre el Rey
Brilla sobre el Rey.
Noche de paz, noche de amor,
Todo duerme en derredor
Fieles velando allí en Belén
Los pastores, la madre también.
Y la estrella de paz
Y la estrella de paz.

Nochebuena
Pastores y pastoras,
abierto está el edén.
¿No oís voces sonoras?
Jesús nació en Belén.
La luz del cielo baja,
el Cristo nació ya,
y en un nido de paja
cual pajarillo está.
El niño está friolento.
¡Oh noble buey,
arropa con tu aliento
al Niño Rey!
Los cantos y los vuelos
invaden la extensión,
y están de fiesta cielos
y tierra
y corazón.
Resuenan voces puras
que cantan en tropel.
Hosanna en las alturas
al Justo de Israel!
¡Pastores, en bandada
venid, venid,
a ver la anunciada
Flor de David!
Amado Nervo

Las Posadas
En nombre del cielo
os pido posada,
pues no puede andar
mi esposa amada.
Aquí no es mesón
sigan adelante,
yo no puedo abrir
no sea algún tunante.
No seas inhumano,
tennos caridad,
que el Dios de los cielos
te lo premiara.
Ya se pueden ir
y no molestar
Porque si me enfado
los voy a apalear.
Mi esposa es Maria
es Reina del Cielo
y madre va a ser
del Divino Verbo
¿Eres tú Jose?
¿Tu esposa es Maria?
Entren, peregrinos
No los conocia.

Interview

Mein Interview führe ich mit einer fünfundzwanzig jährigen Arbeitskollegin durch, die Iberormanistik studiert. Sie hat selber sechs Jahre lang in Spanien gelebt und ist bestens mit den Bräuchen der dort lebenden Menschen vertraut.

Frage: Sind die Menschen in Spanien wirklich so abergläubisch, wenn es um ihr Glück geht?

Nein, keineswegs. Sie sind bloß sehr traditionell eingestellt.

Frage: Hast du Menschen kennengelernt, die es nicht schafften alle Trauben zu verzehren und dann Pech hatten?

Quatsch, so etwas habe ich noch nicht mitbekommen, die meisten sehen das eher nur als Spaß und große Tradition.

Frage: Erzähl bitte noch einmal den normalen Ablauf an Silvester!

Am frühen Abend sitzt man erst mal gemeinsam mit der Familie am Tisch und es gibt reichlich zu essen. Am liebsten essen die Spanier dann viel Fleisch, Muscheln und Meeresfrüchte. Ich war oft bei Familien eingeladen und habe gefragt warum es so viel Fleisch gibt, dann antworteten alle, dass es an Silvester reichlich gutes Essen und wenig Beilagen gäbe, weil man an diesem Tag nur das gute Essen verzehrt. Es ist einfach ihre Tradition an diesem Tag so etwas zu essen. Junge Menschen bleiben meist bis Mitternacht beim Essen bei der Familie und gehen danach feiern. Viele haben mir erzählt das es in Discos und Hotels All you can eat -Parties gibt, die die ganze Nacht dauern. Man zahlt da zwar sehr viel Eintritt aber es lohnt sich. Auch das mit der roten Unterwäsche ist weit verbereitet, sogar ich selber trug rote Unterwäsche, mehr oder weniger von meinen Freunden gezwungen. In Spanien ist es einfach normal bis in den nächsten Morgen, zu feier, zu trinken und um die Häuser zu ziehen.

Frage: Erzähl ein Bisschen über die Weihnachtszeit!

Bei den Spaniern ist Weihnachten ganz anders. Man kann sagen, dass es sehr amerikanisiert ist. denn es gibt viele Sachen mit amerikanischen Aufschriften, z.B. Santa Claus. Es ist nicht wie in Deutschland, mit den vielen Weihnachtsmännern aus Schokolade, die man sich schenkt oder Weihnachtskränzen, die man aufhängt. Es ist eher wie in den USA. Das eigentliche Weihnachtsfest ist wie du selber auch beschrieben hast bei den Spaniern erst am 6. Januar. Gegessen wird dort aber nicht wie bei uns das typische Weihnachtsessen, wie der Braten oder die Gans usw. Es ist ähnlich wie an Silvester das Fleischgerichte üblich sind und Weihnachtliche Gebäcke wie den Roscos de Reyes. Auf jeden Fall ist alles sehr lecker und vor allem Fleischliebhaber sollten Weihnachten mal in Spanien feiern.

Frage: Laufen wirklich keine Männer verkleidet als Weihnachtsmann in Spanien durch die Straßen?

Nein, sowas ist in Spanien sehr unüblich, vielmehr finden Weihnachtsumzüge und Aufführungen statt, also die lebendige Weihnachtskrippe, was sehr lustig ist, wenn der Cagon, der kleine Scheißer auftritt. Es ist mal eine große Abwechslung zu der Weihnachtsfeier in Deutschland und auch viel lustiger.

Vielen Dank für das Interview

Weblinks