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Termin
Dieser Brauch findet alljährlich am 31. Dezember statt.Einstiegsinformation
Seit 2005 veranstaltet die Michelsneukirchner (Landkreis Cham, bei Roding) ihre Silvesterparty am 31. Dezember im Gasthaus Jäger in Michelsneukirchen.Ablauf
Die Beschreibung dieses Brauchs fand am Montag, 31. Dezember 2012, statt. Los ging es um 20.00 Uhr. Veranstaltungsort war der obere Saal des Gasthaus Jäger in Michelsneukirchen. Etwa zwei Wochen vor dem Tanz wurde in den beiden Tageszeitungen (Chamer Zeitung, Bayerwald Echo) die gesamte Bevölkerung von den Veranstaltern, die Volkstänzer/Oberpfälzer Volksmusikfreunde e.V., eingeladen. Der Landkreisbeauftragte, Johann Ederer, begrüßte alle Anwesenden und dankte besonders den Organisatoren Konrad und Inge Fisch. Der sogenannte Auftanz bildete den Anfang des Abends. Ihn führte das Ehepaar Konrad und Inge Fisch an. Beim Auftanz begrüßt man sich gegenseitig und macht eventuell schon die nächsten Tänze aus ("Bist du da noch frei?"). Der Auftanz ist bei allen tänzerischen Veranstaltungen, die die Volkstänzer im Landkreis Cham abhalten, der erste Tanz des Abends. Den ganzen Abend über konnten die Anwesenden ihr Tanzwünsche äußern, wie Rheinländer, Marschierboarischer, Zigeunerpolka, und viele mehr. Wurde zwar in den Tageszeitungen die gesamte Bevölkerung eingeladen, war es aber bei dem Silvestertanz ersichtlich, dass dazu hauptsächlich nur die Personen erschienen sind, die auch bei den wöchentlichen Tanzabenden im Landkreis vertreten sind und somit die Volkstänze auch beherrschen. Eine bestimmte Altersgruppe gab es nicht. Es waren viele Jugendliche, aber auch Kinder anwesend, genauso wie etwa etwa sechzigjährige Tänzer. Für die Musik zu den Tänzen sorgte der Landkreisbeauftragte, der zugleich auch ein Auge auf die Tanzenden hatte. Erkannte er zum Beispiel, dass ein Pärchen den Tanz nicht so gut beherrscht, eilte er zur Stelle und erklärte ihnen geduldig die richtigen Schritte. So wurde etwa ein Tanz zweimal abgespielt, damit diejenigen, die sich der Schritte noch nicht so sicher waren, ihn noch einmal tanzen konnten. In den Tanzpausen stärkten sich die Tänzer mit Essen oder Getränken. Die freien Zeiten wurden auch dazu genutzt, um zu ratschen. Im Gegensatz zu anderen Silvesterparties war der Alkoholkonsum sehr gering, das Tanzen stand eindeutig im Vordergrund, nicht das Betrinken. Hauptsächlich trugen die Anwesenden Dirndl und Lederhosen, also Tracht. Die Tracht war aber keine Pflicht. Eine chronologische Reihenfolge des Brauches gab es nicht, jeder konnte seinen Tanzwunsch äußern. Höhepunkt war, wie bei allen Silvesterparties, 24.00 Uhr, als in der Ortmitte (gleich neben dem Gasthaus Jäger) die Bevölkerung mit Raketen ins neue Jahr schoss. Für diese Zeit unterbrach man den Silvestertanz und sah sich das Feuerwerk an und wünschte sich ein gutes neues Jahr.Tanzzeichen
Bei jeder offiziellen Veranstaltung verteilen die Volkstänzer Tanzzeichen. Sie sind sowohl selbstgebastelt, als auch gekauft. Sie passen thematisch zu den jeweiligen Tänzen. Vor langer Zeit, wie Frau Fisch erzählte, kaufen die Burschen Tanzzeichen für die Mädchen. So sahen die anderen Burschen, dass das jeweilige Deandl für den oder die nächsten Tänze vergeben ist. Heute jedoch kaufen sich sowohl die Männer als auch die Frauen Tanzzeichen. Männer stecken sie sich manchmal an die Westenknöpfe, die Frauen haben dafür extra Körbchen, an denen sie ihre Tanzzeichen anheften. Die Körbchen nehmen sie zu jeder Tanzveranstaltung mit - so kann man sehen, wo sie schon überall vertreten waren. Damit man weiß, welches Tanzzeichen zu welchem Tanz gehört, ist am Tanzzeichen immer mit notiert, welcher Tanz, welcher Ort und an welchem Datum die Veranstaltung stattgefunden hat. Das Tanzzeichen ist quasi die Eintrittskarte zu der jeweiligen Veranstaltung.Die Tänze - Auswahl
Jeweils zwei Paare in Kreuzaufstellung, die Dirndl stehen rechts vom Burschen, Bursch und Dirndl haben die Fronten zueinander und jeweils die rechten Hände gefaßt. Es schauen also alle in den Kreis, der sich durch die zwei Paare bildet. Die Hände der Dirndl sind oberhalb der Burschenhände. Die linken Hände sind gehüftet oder liegen am Rücken. Beliebig viele Zweipaargruppen auf der Kreisbahn. Einleitung ohne Tanzbewegung abwarten. Takt Schritte und Bewegungen 1. Figur: Tupftritte mit Beinkreuzen. 1 Alle stehen auf dem linken Bein und tupfen mit dem rechten Fuß im ersten Taktviertel schräg links, im zweiten Taktviertel schräg rechts vor dem rechten Fuß. Dabei wippt man leicht auf dem Ballen des linken Fußes auf und nieder. 2,3 Kreuztupftritte wie im Takt 1 beschrieben. 4 Im ersten Taktviertel noch einmal mit dem rechten Fuß schräg links vor dem linken Fuß tupfen und dann im zweiten Taktviertel mit einem Stampfer neben den linken stellen und belasten. 5-8 Nun stehen alle auf dem rechten Bein und tupfen mit dem linken rechts und links vor dem rechten Fuß. Im zweiten Viertel des achten Taktes wird der linke Fuß mit einem Stampfer neben den rechten gestellt und die Handfassungen werden gelöst. Ansonsten entsprechen alle Bewegungen denen der Takte 1-4. 2. Figur: Mühle rechts- und linkshändig. 1 Alle klatschen zweimal in die eigenen Hände, wenden sich eine viertel Drehung gegen den Uhrzeigersinn und bilden die rechtshändige Mühle indem jeder mit der rechten Hand das Handgelenk des vorderen Dirndls oder Burschen ergreift. 2-4 In dieser Haltung bewegt sich die Mühle mit sechs Schritten, mit dem linken Fuß beginend, im Uhrzeigersinn. 5 Handfassung lösen, zweimal in die eigenen Hände klatschen, eine halbe Drehung im Uhrzeigersinn ausführen und zur linkshändigen Mühle fassen. 6-8 Die Mühle bewegt sich mit sechs Schritten, mit dem linken Fuß beginnend, gegen den Uhrzeigersinn. Am Ende ist jeder wieder an seinem Ausgangsplatz angekommen. Man löst die Handfassung, macht eine viertel Drehung gegen den Uhrzeigersinn, sodaß man in den den Kreis schaut, der sich durch die zwei Paare bildet. 3. Figur: Achter gehen. 1 Alle klatschen zweimal in die eigenen Hände und wenden sich dem fremden Partner zu. 2-4 Der Bursch hängt sich rechtsarmig mit dem Dirndl ein, das links von ihm im Kreis steht und macht mit ihr eine halbe Drehung im Uhrzeigersinn um die Paarachse. 5 Fassung lösen, zweimal in die eigenen Hände klatschen und sich dem eigenen Partner zuwenden. 6-8 Der Bursch hängt sich linksarmig mit dem rechts von ihm stehenden, eigenen Dirndl ein und kreist eine halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn um die Paarachse. Am Ende des achten Taktes nehmen alle schnell die Ausgangshaltung ein. Damit ist ein Durchgang beendet. Der Tanz setzt sich fort mit Tupftritten wie in der ersten Figur beschrieben.Schee Marie
Bursch und Dirndl stehen sich auf der Kreisbahn gegenüber, er mit dem Rücken, sie mit der Front zur Kreismitte. Normale Tanzhaltung. Keine Tanzbewegung während des Vorspiels. Takt Schritte und Bewegungen 1. Figur: Seitstellschritte in Tanzrichtung, Dirndl drehen. 1,2 Bursch und Dirndl machen je zwei Nachstellschritte in Tanzrichtung, er beginnt mit den linken, sie mit dem rechten Fuß. Oberkörper und Arme werden ruhig gehalten. 3,4 Er hebt die linke Hand mit ihrer gefaßten rechten, hält sie ihr über den Kopf, damit sie sich einmal mit vier Schritten unter diesen im Uhrzeigersinn drehen kann. Sie kommt dabei etwas in Tanzrichtung vorwärts. Drehfreudige Dirndl können sich auch zweimal drehen. Während sich das Dirndl dreht, macht er zwei Seitstellschritte in Tanzrichtung. Die Schrittgröße ist abhängig davon, um wieviel das Dirndl beim Drehen in Tanzrichtung weiter kommt. Notfalls tritt er die Schritte am Platze. Auf keinen Fall sollte das Dirndl beim Drehen gegen die Tanzrichtung abdriften. 2. Figur: Dreher oder Polkarundtanz. 5-8 In normaler Tanzhaltung oder Körblfassung tanzen die Paare vier Takte Dreher oder Polkarundtanz auf der Kreisbahn.Niederbayerischer Landler
Paarweise auf der Kreisbahn, Blick in Tanzrichtung. Das Dirndl steht rechts neben dem Burschen und ist bei ihm untergehakt, er ückt mit seinem rechten Ellenbogen den linken Arm des Dirndls an sich. Der Bursch stampft einmal am Ende eines jeden achten Taktes. 1. Figur: Gehen und Singen. 1-8 Der Bursch macht pro Takt einen Schritt, wobei der unbelastete Fuß leicht über das Standbein geschwungen wird. Das Dirndl macht den gleichen Schritt. Beide beginnen mit dem linken Fuß. Das Überschwingen soll dezent erfolgen, Oberschenkel leicht gehoben, Unterschenkel im Knie gebeugt, also nicht mit gestrecktem Bein. Dazu einen Vierzeiler singen (Dirndl dürfen, sollen ruhig auch mitsingen!) Auf dem letzten Viertel des achten Taktes stampft der Bursch mit dem rechten Fuß auf. 2. Figur: Dirndl Radln 1-8 Fassung lösen. Dirndl radelt alleine vor dem Burschen im Uhrzeigersinngegen ↷ und kommt in Tanzrichtung weiter. Bursch geht im Steigschritt nach und pascht einmal pro Takt. Auf dem letzten Viertel des achten Taktes stampft der Bursch. 3. Figur: Umgang 1-8 Dirndl und Bursch nehmen Gegenüberstellung ein, linksschultrig versetzt, mit tiefer Zweihandfassung, Arme nach unten gestreckt. In dieser Haltung kreisen sie im Dreierschritt um die Paarachse gegen den Uhrzeigersinn ↶. Bei Takt 7 löst der Bursch die linke Handfassung, hebt die rechte Hand mit der gefaßten linken des Dirndl über Kopfhöhe und geht mit einer ganzen Drehung im Uhrzeigersinn ↷ durch dieses Tor zur Gegenüberstellung mit dem Dirndl, Bursch mit Rücken zur Kreismitte, und nimmt wieder Beidhandfassung ein, die Linke Burschenhand hält die rechte Dirndlhand. Auf dem letzten Viertel des achten Taktes stampft der Bursch. 4. Figur: Dirndl Einfangen 1 Der Bursch dreht sein Dirndl in Zweihandfassung einmal im Uhrzeigersinn ↷. Dabei nicht kurbeln; die Hände werden möglichst still über ihren Kopf gehalten. Geübte Tänzer greifen mit der rechten Hand von oben in die linke Dirndlhand. 2 Der Bursch dreht sich unter den über seinen Kopf gehaltenen Händen einmal gegen den Uhrzeigersinn ↶. 3 Das Dirndl dreht sich unter den über ihren Kopf gehaltenen Händen einmal im Uhrzeigersinn ↷. 4 Die gekreuzten und gestreckten Arme schwingen in Tanzrichtung vor. 5-8 Arme zurückschwingen. Der Bursch löst die linke Handfassung und das Dirndl dreht sich unter der erhobenen rechten Burschenhand zweimal gegen den Uhrzeigersinn ↶. Der Bursch gibt dem Dirndl mit seiner rechten Hand über ihrem Kopf einen Halt; er soll nicht kurbeln. Bei der dritten Drehung gegen den Uhrzeigersinn ↶ senkt der Bursch die rechte Hand, damit sich das Dirndl in seinen rechten Arm eindrehen kann. Das Dirndl sollte nicht schon vorher von alleine aufhören zu drehen, sondern sich vom Burschen bremsen lassen. Die rechte Hand des Burschen mit der gefaßten linken Dirndlhand kommt auf der rechten Schulter vom Dirndl zu liegen. (Halsen) Auf dem letzten Viertel des achten Taktes stampft der Bursch. 5. Figur: Schwingen und Dirndl Einfangen 1,2 Dirndl durch Drehen im Uhrzeigersinn ↷ zur Gegenüberstellung bringen, ungekreuzte Beidhandfassung einnehmen und die gefaßten Hände etwa hüfthoch vor (in Tanzrichtung) und wieder zurückschwingen. 3-6 Das Dirndl dreht sich unter den erhobenen und dicht nebeneinander gehaltenen Händen einmal im Uhrzeigersinn ↷, der Bursch dreht sich unter den über seinen Kopf gehaltenen Händen einmal gegen den Uhrzeigersinn ↶, das Dirndl dreht sich noch einmal unter den Händen im Uhrzeigersinn ↷. Dann werden die gekreuzten Arme in Tanzrichtung vorgeschwungen, wie in den Takten 1-4 von Figur 4 beschrieben. 7,8 Arme zurückschwingen. Der Bursch löst die linke Handfassung und dreht das Dirndl etwa ein ¾ mal gegen den Uhrzeigersinn ↶. Der Bursch hält seinen rechten Arm etwa in Schulterhöhe, sodaß sich das Dirndl sofort in seinen rechten Arm eindrehen kann. Die rechte Hand des Burschen mit der gefaßten linken Dirndlhand kommt wieder auf der rechten Schulter vom Dirndl zu liegen (Halsen). Kadenz 1-4 Während der Kadenz dreht der Bursch das Dirndl aus und nimmt die Haltung ein, wie sie zu Beginn des Tanzes war. In dieser Fassung gehen beide zwei Schritte in Tanzrichtung. So wird das Nachspiel zum Vorspiel für den nächsten Durchgang.Marschierboarischa
Bursch und Dirndl nebeneinander auf der Kreisbahn, Innenhände gefaßt, Außenfüße beginnen. Einleitung 1-8 Acht Takte gehen in Tanzrichtung, Innenhände schwingen leicht mit, aber nicht mehr als hüfthoch. Diese Figur wird nur zu Beginn des Tanzes ausgeführt, bei Wiederholungen nicht mehr. 1. Figur, Einwickeln 1-8 Ohne den Gehschritt zu unterbrechen hebt der Bursch den linken Arm vor sich bis etwa in Kopfhöhe und führt das Dirndl an seiner rechten Hand gegen den Uhrzeigersinn um sich herum bis sie wieder an seiner rechten Seite angelangt ist. Mit seiner Linken ergreift er die rechte Dirndlhand. Beide strecken die Arme vor und gehen so in Tanzrichtung weiter bis diese acht Takte zu Ende sind. 2. Figur, Ausschlupfen mit Kniefall 1-8 Auf das erste Viertel von Takt 1 stampft der Bursch beidbeinig oder auch nur mit dem linken Fuß auf, geht in die Knie und schlüpft aus der Armschlinge, die um seinen Rücken herumgeht, nach hinten heraus. Ohne die Handfassung zu ändern, führt er das Dirndl von der rechten auf die linke Seite und hebt seinen linken Arm über ihren Kopf und Schulter. Seine Rechte und die gefaßte linke Dirndlhand werden nach vorne gestreckt. In dieser Haltung gehen beide die restlichen Takte dieser Figur in Tanzrichtung weiter. 3. Figur, Fenster 1-8 Die gefaßten Hände über Kopf gehoben, wird das Dirndl, ohne das Gehen zu unterbrechen, nach rechts geführt und dabei zweimal gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Die rechte Burschenhand mit der gefaßten linken Dirndlhand bleiben hochgehoben (Der rechte Unterarm vom Burschen wird waagerecht gehalten), während die beiden anderen gefaßten Hände gesenkt werden bis sie auf dem Oberarm des Dirndl aufliegen. Es entsteht so ein halboffenes Fenster durch das sich beide ansehen. In dieser Fassung wird bis zum Ende des 8. Taktes in Tanzrichtung weitergegangen. Damit ist der Tanz einmal durchgetanzt. Spielt die Musik weiter, üblicher Weise gibt es mehrere Durchgänge, beginnt der Tanz wieder mit der ersten Figur, dem Einwickeln. Die Einleitung, also das Gehen in Tanzrichtung, wird nicht wiederholt. Der Übergang zur ersten Figur geschieht so: Übergang zur ersten Figur: Dazu löst der Bursch die linke Handfassung, dreht sein Dirndl einmal vor sich im Uhrzeigersinn, hebt seinen eigenen linke Arm vor sich bis etwa in Kopfhöhe und führt das Dirndl an seiner rechten Hand gegen den Uhrzeigersinn um sich herum bis sie wieder an seiner rechten Seite angelangt ist. Siehe oben, Figur 1. Alternativer Übergang: Die Handfassungen werden nicht gelöst. Der Bursch hebt die Arme, dreht das Dirndl beidarmig ein halbes mal im Uhrzeigersinn zur Gegenüberstellung und führt es mit der linken erhobenen Hand und der gefaßten rechten vom Dirndl gegen Uhrzeigersinn um sich herum bis es wieder an seiner rechten Seite angelangt ist. Dabei geht die Armschlinge gebildet aus seinem linken und des Dirndls rechtem Arm über seinen Kopf. Während das Dirndl den Burschen umrundet, senkt er seinen rechten Arm und legt die Hand mit der gefaßten linken vom Dirndl an seine linke Hüfte. Damit ist das Einwickeln wie in Figur 1 abgeschlossen. In beiden Übergangsversionen soll das Gehen in Tanzrichtung nicht unterbrochen werden.Hintergrund-Infos
Die Oberpfälzer Volksmusikfreunde
Die Oberpfälzer Volksmusikfreunde gibt es nun seit mehr als 40 Jahren. Die Mitglieder setzten und setzen sich ehrenamtlich für die Volksmusik, -lied und -tanz ein. Sie legen aber auch wert auf Oberfpälze Bräuche und Mundart. Mehr als 500 öffentliche Veranstaltungen organisiert der Verein im Jahr in Oberpfalz. Der Verein veröffentlicht Noten, Liederhefte, Notenmappen, CDs, etc. Im Landkreis Cham ist der Beauftragte Johann Ederer.Gewährspersonen
In den Tanzpausen wurden einzelne Tänzer befragt. Die 51-Jährige Johanna leitet in Regensburg Volkstanzkurse. Seit sieben Jahren tanzt sie intensiv Volkstänze. Schon als junges Mädchen tanzte sie gerne, aber hatte nicht so oft Gelegenheit dazu. Prinzipiell tanzt sie alle verschiedenen Tanzrichtungen gerne, aber die Vielfalt der Volkstänze begeistert sie. Es sind gesellige Tänze, bei denen nicht jeder für sich, sondern als Pärchen, manchmal aber auch zu viert tanzt. Astrid (23 Jahre alt) war vor zwei Jahren das erste Mal dabei - aus Interesse. Sie findet es wichtig, dass das bayerische Volksgut weitergegeben wird. Beim Silvestertanz hatte sie Freundinnen mit dabei (alle in ihrem Alter). Sie alle hatten einen guten Eindruck, fanden es aber schade, dass nicht mehr junge Leute anwesend waren. Johanna (acht Jahre) und Antonia (zehn Jahre) sind immer mit dabei. Ihre Eltern tanzen ebenfalls mit. Das Tanzen klappe schon ganz gut und mache ihnen viel Spaß - das Brauchtum war den kleinen Kindern nicht so wichtig, wie den älteren Personen. Bei ihnen stand ganz klar im Vordergrund der Spaßfaktor. Elfriede (58 Jahre alt) und Johann (47 Jahre alt) besuchen die Übungsabende in Oberviechtach. 2012 beteiligten sie sich das zweite Mal am Michelsneukirchner Silvestertanz. Wenns passt tanzen sie mit. Sie sind durch Freunde und über Bekannte zum Volkstanz gekommen. Besonders schätzen sie die Musik, die bei den Tanzabenden spielt: ohne Verstärker. So ist die Musik viel schöner, sagte Elfriede. Besonders gefallen ihnen auch die sogenannten Figurentänze. Die sind nicht so eintönig wie manch andere Tänze, sagte Elfriede. Durch den Volkstanz haben sich auch mehr Dirndl und Lederhosen im Schrank angesammelt. Mehrmals in den Gesprächen wurde betont, dass man die Bayerische Tanzkultur, die Volkstänze, nicht in Vergessenheit geraten lassen will. Die wöchentlichen Übungsabende im ganzen Landkreis dienen zur Auffrischung. Das ganze Jahr über veranstalten sie im Landkreis öffentliche Tänze, wie Kathreintanz oder eben den Silvestertanz. Jeder Tanz wird in den örtlichen Tageszeitungen veröffentlicht, so werden viele Bürger darauf aufmerksam gemacht. Durch die zahlreichen Tänze im Landkreis sind viele kleine Musikgruppen entstanden, die ihren Schwerpunkt auf Volksmusik gelegt haben und ohne Verstärker spielen.Weblinks
Literatur
- Büchler, Albert: Wies in Bayern der Brauch ist. Pfaffenhofen 1984.
- Fährnrich, Harald: Lebendiges Brauchtum der Oberpfalz. 4. Auflage. Weiden 2007
- Salfellner, Harald (Hg.): Prosit Neujahr. Bräuche, Lieder, Rezepte und Literarisches zum Jahreswechsel. Cesky Tesin 1999.