Ritterspiele in Füssen

Termin

Dieser Brauch findet vom 30. Juni bis zum 02. Juli 2023 statt.

Einstiegsinformation

Die Füssener/Ehrenberger Ritterspiele sind eine sich alljährlich wiederholende Tradition.Dabei findet ein großes Fest statt bei dem einige auch städtische Bewohner mit Kleidung des Mittelalters schmücken und an diversen Aufführungen und Gestaltungen des Mittelaltermarktes teilhaben. Das Ganze Spektakel wird durch einige Umzüge durch die Innenstadt mit Blasmusik und in traditionellen Gewändern zusätzlich ausgeschmückt. Ausserdem findet ein dreitägiges Ritterfest in der Burg Ehrenberg in Reutte, welches mit der Stadt Füssen kooperiert, statt.

Ablauf

„Ritterzeit“ in Füssen

In Füssen findet dieser Markt jährlich im bereits oben genannten Baumgarten seinen Platz.Verschiedenste Händler bieten dort ihre Waren an und laden die Besucher aus aller Welt in der Touristenstadt Füssen zu einer kleinen Zeitreise ein. Frauen wie Männer aber auch bereits die Kleinen kommen dabei voll auf ihre Kosten.Der Weg zum Baumgarten führt durch die Altstadt hindurch am Hohen Schluss, einer ehemaligen Burg vorbei, in den großen Park mit Ausblick auf den Lechfall. Es werden neben Speis und Trank auch Wolle, Kleidung, Dekorationsartikel für Jung und Alt angeboten. Das Fest wird begleitet durch viele Umzüge durch die Stadtmitte über die Altstadt. Dabei spielen die Blaskapellen mit vollster Begeisterung und Enthusiasmus „ritterliche“ und „höfische“ Musik in mittelalterlicher zusammen abgestimmter Kleidung. Vor und hinter jeder Musikkapelle stolzieren verschiedenste Gruppen bestehend aus Füssener Ärzten, Apothekern , Kindern, Angestellten, Müttern, Vätern, Großeltern sowie Sportlern und vielen mehr. Sie sind alle mit verschiedensten mittelalterlichen Kostümen geschmückt.Prunkvolle Kleider, farblich abgestimmter Schmuck bei den Damen, passende Kopfbedeckung bei den Männern und Narren kommen auch hier nicht zu kurz und unterhalten die Touristen sowie die Einheimischen bestens. Für diesen Anlass wird die Stadt gesperrt sodass genug Platz für eine ausgelassene Stimmung ist. Schließlich kann man sich dann entscheiden ob man auf dem Markt im Baumgarten seine Zeit verbringt oder aber auf dem Schrannenplatz, einem Platz dem früher die Feuerwehr als Ausfahrt für ihre Einsätze nutzte und somit viel Platz bietet, ausgelassen mit dem „Volk“ zu feiern. Bierbänke und Zelte sorgen für das richtige Ambiente. Die Altstadt vermittelt mit ihren weitgehend unangetasteten alten Gebäuden sowie ihren Brunnen und den engen Gassen genug Platz um ein tolles Gefühl der Ruhe und Gelassenheit. Wer also den Trubel nicht gern hat kann sich von dem großen Fest im Zentrum zurückziehen in die kleinen Nebengassen und dort untertauchen. Das Fest findet jährlich im Monat Juli statt und wird von vielen Sponsoren mit einigen Spenden unterstützt. Selbst der Bürgermeister fehlt nicht bei diesem Fest und feiert ausgelassen mit den Gästen aus aller Welt, die in Füssen gerade zur Sommerzeit herzlichst willkommen sind. Füssen kooperiert hier mit der Burg Ehrenberg, wo man dann die Möglichkeit hat ein großes ritterliches Spektakel über mehrere Tage hinweg, meistens ein Wochenende lang, zu besuchen um die mitteralterliche Feierei noch einmal aufblühen zu lassen.

Die Ritterspiele auf Ehrenberg

Ritterspiele werden in der Gegenwart immer beliebter und so nehmen jährlich immer wieder Grafen, Ritter und Männer aus Bayern an den „Königsturnieren“ teil um ihren guten Status zu verteidigen und ihr Ansehen zu steigern. Jeder Kämpfer trägt dabei Rüstüngen aus Eisen die bis über 30kg wiegen und bekämpfen sich mit den Originalwaffen der damaligen Zeit. Damals dienten Ritterspiele nicht nur als sportlicher Faktor sondern waren auch beispielsweise Machtdemonstrationen der veranstaltenden Könige oder wenn es besondere Anlässe zu feiern gab wie Geburten, Hochzeiten oder aber Besuch aus dem Ausland. Die Kämpfe wurden immer wichtiger und bekamen so die Rolle, soziale Gesellschaftsformen zu demonstrieren. Die Männer die an den Turnieren und Kämpfen teilnahmen wollten ihre Stellung in der Gesellschaft verbessern.Sie mussten stets tugendhaft handeln. Denn wenn man einmal Ritter war konnte man bei einem reichen Herren Unterkunft finden oder aber den gesamten Besitz verlieren, wenn nicht sogar das musste man mit dem Leben bezahlen sollte man verlieren. Bei einer Niederlage wurde einem Kämpfer alles genommen mit was er an dem Turnier teilnahm, auch seine Rüstung. Um wieder in die „hohe Gesellschaft“ aufgenommen werden zu können musste er Schulden aufnehmen oder aber er verblieb aufgrund der Schande der unteren Sozialschicht. Ein anderer Faktor für das Austragen solcher Turniere waren die Belustigung und Unterhaltung der Adeligen. Da diese Turniere die Gesellschaft von ihren sonstigen harten Arbeiten und dem anstrengenden Leben entlasteten konnte man ihre Durchführung stets aufrechterhalten. Das Ganze wurde von Zeit zu Zeit immer mehr ein Fest bei dem auch die unteren Schichten mitfiebern konnten. Das Ganze wurde oftmals musikalisch sowie akrobatisch von Musikern und Minnesängern begleitet.Sie sorgten für eine aufgelockerte Stimmung als Gegenzug zu den viel bedeutenden Kämpfen denen sich die Edelmänner unterzogen haben.

Der Mittelaltermarkt auf Ehrenberg

Die Reuttener Gemeinschaft möchte versuchen den Besuchern den damaligen Aufbau und Ablauf so nahe wie möglich zu bringen. Dabei wird man durch die guten Gerüche, hervorgerufen durch Weihrauch sowie den natürlichen Gewürzen, abgeholt aus der sonstigen dicken Stadtluft und es entsteht ein erstes mittelalterliches Flair. Um die Besucher die heutige Welt völlig vergessen zu lassen, werden hier die Getränke, wie der Gerstensaft aus einem altertümlichen Holzfass in Krüge abgefüllt.Auch hier dürfen die Musikanten nicht fehlen die für die nötige Unterhaltung und Stimmung sorgen die durch die Mengen laufen und die Leute in eine andere Welt mitzunehmen. Sollte angebotene Ware der Händler dem Zoll „zu teuer“ sein, so wird vor den Augen der Besucher dieser an der „Pranger gestellt“. So kann man live das Mittelalterfeeling mit sich durchgehen lassen.Durch die Töpfer- und Webarbeiten, das Bauen neuer Schwerter an einer offenen Feuerstelle kann man so wohl die beste Verbindung zum Mittelalter als auch der ritterlichen Zeit aufbauen.

Kämpfe

Die Ritter kämpfen bei der „Schlacht um Ehrenberg“ um die Burg, welche angefeuert und motiviert werden durch Feuergefechte und laute Kanonenschlägen. Hier wird eine Buhurt demonstriert, bei der zwei große Massen mit großem Kampfgebrüll aufeinander losgehen. Das Ganze wird versucht so real wie möglich nachzustellen durch lautes Gebrüll und Kampfgeist der darstellenden Ritter. Den Zuschauern wir dabei die Möglichkeit gegeben, direkt von der Seite aus und gut sichtbar das Spektakel mitzuerleben. Diese Schlacht ist eine Art Gedenkschlacht für alle die, die damals aufgrund des Kampfes um Ehrenberg sterben mussten. Auch ist sie eine Aufforderung an ein friedliches Zusammenleben in Europa. Die Ritterspiele bieten einmal am Tag vor den großen Turnieren eine Parade an der sich „Zug der Geschichte nennt“. Dabei sind alle Schausteller der Parade prunkvoll gekleidet und marschieren über das Turniergelände um das große Turnier einzuleiten. Man kann dabei rund 1000 Teilnehmer sehen, alle in ihren schönsten Gewändern.Dabei sind alle epochal sortiert.Dieses Spektakel dehnt sich über 2000 Jahre aus. Das Lager, das aufgebaut wird für die Ritter und Händler als auch für alle anderen Schausteller, versucht den Aufbau und das Leben der damaligen Zeit möglichst original nachzustellen. Abends, sobald es dunkel wird, wird ein Lagerfeuer entfacht.Dazu ist Musik aus den Zelten zu hören bei denen das ganze „Volk“ miteinstimmt. Am offenen Feuer wird von den Frauen das Essen für die Ritter aufbereitet. Dabei können sich die Besucher einen Platz Lagerfeuer suchen und ihren Abend bei schönen Gesprächen ausklingen lassen.

Weitere Angebote

Auch die Kinder kommen bei den Ehrenberger Ritterspielen auf ihre Kosten.Hierfür gibt ein großes Programm bei dem ihnen verschiedenste Möglichkeiten zum Entdecken der Ritterzeit zur Verfügung gestellt werden. So kann man zusammen mit der Familie zusammen bei den Ritterkämpfen mitfiebern, die auch mit ihren Rössern begeistern oder aber man kann sich mit Fragen an die Ritter in ihren Zelten wenden. Die Mädchen können sich die schönen, altertümlichen Kleider der Burgfräulein begutachten. Der Streichelzoo mit verschiedenen Tieren aus Tirol bietet nicht nur den Kindern sondern auch den erwachsenen Besuchern eine willkommene Abwechslung. Dabei muss man sich nicht scheuen die ein oder andere Ziege zu einem Spaziergang auszuführen. Zudem wird den Kindern angeboten, einen „echten“ Ritter anzufassen.Auch können die kleinen Besucher mit ihnen Bogenschießen, Ritterkegeln oder Sandbälle schleudern und können so eine zeit lang in die Welt der Ritter eintauchen. Schließlich darf auch ein Kampf gegen die Ritter nicht fehlen bei dem die kleinen Männer mit Sicherheit auf ihren Geschmack kommen werden. Bei diesem gesamten Spektakel darf auch die Musik nicht zu kurz kommen.So sorgen die Bands Tanzwut und Annwn für die nötige musikalische Unterhaltung in der Nacht. Tanzwut ist eine moderne Band die mit Klängen aus dem Mittelalter für den nötigen Flair sorgt. Dabei dürfen der Dudelsack, die schnellen Trommelschläge sowie eine stark klingende E-Gitarre nicht fehlen. Der Sänger der Band sorgt mit der tiefen, kratzigen Stimme für die passende Abendstimmung.Man tanzt dazu wie in Ekstase.Dabei treffen der Teufel und der Hofnarr aufeinander. Annwn wurde früher das „Land der Toten genannt“ in dem man glücklich und ewig jung leben konnte. Heute übersetzt man Annwn mit „Ur-Tiefe“.Diese Art Musik ist wesentlich ruhiger und die zarte Frauenstimme wirkt sehr beruhigend. Auch hier ist der mittelalterliche Klang unüberhörbar.Dieser ist erkennbar an der Harfe sowie der Fidel, die ein Saiteninstrument darstellt. Außerdem klingen in dem Musikstück gitarrenähnliche Instrumente.Viele der Instrumente waren leicht in ihrer Haltung um besser mitsingen oder tanzen zu können. Um sich ein Bild von der Musik machen zu können kann man sich auf „youtube“ beispielsweise „Rosa das Roas“ anhören um einen Einblick in das zu bekommen, was einen erwarten wird. Wem also das Schauderige von Tanzwut zu viel ist, kann sich bei Annwn zurückziehen in eine Musik die von grünem Land unter der Erde und Glückseligkeit spielt. Die Ritterspiele der Burg Ehrenberg finden jährlich immer am letzten Juliwochende statt und erstrecken über drei Tage, beginnend von Freitag morgen an bis Sonntag Abend. Am Samstag Abend nach dem Nachtturnier wird den Besuchern ein gigantisches Feuerwerk geboten. Dieses soll vor allem an den von Feuerwerken angetanen Kaiser Maximilian erinnern, der oft die Burg Ehrenberg aufsuchte und im Gebiet um die Ruine gern zum Jagen ging und große Feste veranstaltete. Seine Feste wurden oftmals mit einem Feuerwerk beendet. Dieses Jahr feierten die Ehrenberger Ritterspiele ihr 10-jähriges Jubiläum.Dabei wurde den Mittelalter-Begeisterten zusätzlich eine tänzerische Bodenakrobatikvorstellung geboten, die mit Feuer und Musik in Künsten mit der Luft verbunden werden. Dabei bewegen sich die Künstler um einen brennenden Feuerwagen. Dieses Ritterturnier gehört zu einem der größten historischen Events Europas und lockt somit nicht nur Einheimische an. Hier kommen Jung wie Alt voll auf ihre Kosten und kommen dem mittelalterlichen Geschehen so nah wie noch nie. Füssen kooperiert dabei mit Reutte und gemeinsam bieten sie den Besuchern die wunderbare Möglichkeit den Urlaub mit einer Zeitreise zu verbinden. Man kann die Ritterspiele entweder an einem der drei Tage besuchen oder aber man entscheidet sich dafür das Event drei Tage lang auszunutzen. In Füssen selbst werden keine Ritterspiele bzw. Ritterturniere abgehalten.Dieses Spektakel findet auf der Burg Ehrenberg in Reutte/Tirol statt aufgrund der besser ausgeprägten Platzmöglichkeiten. Füssen und Reutte sind jedoch ein eng zusammen arbeitendes Team, wobei Füssen durch die mittelalterlichen Festzüge und Märkte in der Stadt auf die Ritterspiele in Ehrenberg aufmerksam macht und dabei eine große Unterstützung hinsichtlich dieser Verknüpfung bietet.

Hintergrundinfos

Füssen

Die Stadt Füssen liegt schönen Allgäu und im bayerischen Bezirk Schwaben.Im Süden grenzt Füssen an Österreich, am Nächsten an die Stadt Reutte/Tirol. Aus der Romantische Straße an der Füssen liegt, lässt sich schließen, dass die Wurzeln bis zu den Römern zu ziehen sind. Auch wird das bei genauem Hinsehen auf die Altstadt mit ihrer noch teilweise vorhandenen Stadtmauer und vielen Brunnen sichtbar. In der Römerzeit findet die Stadt Füssen ihren Ursprung und bildete so die Via Claudia Augusta die von Norditalien über Füssen bis nach Augsburg reicht. Später entstanden dann durch Augsburger Fürstbischöfe zwischen 1480 und 1500 das Hohe Schloss, welches früher eine Hochburg war und dann zu einer Kirche umgebaut wurde. Dahinter wurde der sogenannte Baumgarten angelegt mit einer „Wasserburg“ welche als Wasserspeicher, in einer Art Burgruine, angelegt wurde und deren Bau bis ins 19.Jahrhundert zurückreicht. Im Museum der Stadt Füssen sind Reste von mittelalterlichen Bauwerken und Anlagen erhalten und auch heute gut zu erkennen. Das Museum bietet also noch zusätzlich zum Ritterfest und dem mittelalterlichen Fest die Möglichkeit weitere Einblicke in diese Zeit zu bekommen.

Die Burg Ehrenberg

Bei der Burg Ehrenberg handelt es sich um eine alte Ruine in Reutte/Tirol liegt.Früher war sie der Hauptort und eine der bekanntesten Festungen in Mitteleuropa und liegt gut sichtbar im Tal von Tirol. Die Burg ist im 13.Jahrhundert entstanden, wobei der Bischof von Augsburg sie zunächst in Besitz nahm.Es folgten viele weitere Herzöge bis nach vielen Schlachten ein angesehener Reuttner Bürger die Ruine im 19.Jahrhundert übernahm. Zu dem großen felsigen Hügel auf dem sie erbaut wurde führt der „Heiterwanger See“.Von der Burgruine ist außerdem noch ein Artillerieturm vorhanden.Die Mauern, die die Burg umranden dienten früher dem Schutz vor Feinden. Man kann davon ausgehen, dass die Burg früher nicht reichlich ausgestattet war und wurde dann nach einer Belagerung erweitert. Die Burg wurde permanent weiter-, um- und ausgebaut bis hin ins 17.Jahrhundert wo man einen Zwinger sowie neue Fenster einrichtete. Die Außenmauer wurde als eine der letzten Ergänzungen im 16./17.Jahrhundert angebracht.Dabei hat man zusätzlich einen Turm, von dem man aus man ankommende Feinde beschießen konnte, aufgestellt. Die Burg Ehrenberg bestand am Ende Bastionen, Vorwerke und auch eine Kaserne wurde erbaut.Schließlich wurde die Burg restauriert sodass sie in die Europäischen Burgmuseen aufgenommen werden konnte. Seit dem 20.Jahrhundert ist die Ruine im Besitz des Vereins „Rettet Ehrenberg“, die dafür sorgt, dass die Ruine nicht einbricht und für Besucher und Touristen zu einem Erholungsort wird bzw. bleibt.

Die Ritterzeit und das Mittelalter

Schon im Mittelalter wurden sehr oft Turniere und Ritterkämpfe ausgetragen bei denen es den Rittern um einen Kampf oder aber eine Nebenbeschäftigung ging. Es ging darum den Besten oder die beste Gruppe zu finden. In verschiedenen Disziplinen wie Bogenschießen, Lanzenstechen oder Schwertkampf mussten sich die Ritter beweisen. Da das Publikum damals eine so große Begeisterung zeigte bleibt das Austragen solcher ritterlicher Feste auch heute noch in einigen Gegenden bestehen. Unterschieden wird zwischen zwei beliebten Kampfarten „Buhurt“ und „Tjost“ Bei „Buhurt“ handelt es sich um ein Massenturnier bei dem zwei Gruppen gleicher Größe versuchen sich gegenseitig vom Sattel zu stoßen und das mit einer hohen Geschwindigkeit. Bei der „Tjost“ wird der Kampf zwischen zwei einzelnen Kämpfern ausgetragen die versuchen sich aus dem Sattel auszuheben mit Hilfe einer stumpfen Lanze. Wenn man keinen eindeutigen Sieger finden konnte, mussten sich die Kämofer einem Schwertkampf unterziehen bis schließlich ein Gewinner gefunden war. Um an den Turnieren teilnehmen zu dürfen musste man von Adel sein und ein gutes Benehmen sowie einen guten Ruf in der Öffentlichkeit bewiesen haben. Da man so eine hohe verantwortungsvolle Stellung in der Gesellschaft bekommen konnte oder bekam bemühten sich immer mehr an einem solchen Turnier teilnehmen zu dürfen. Das Publikum bestand nur aus Adeligen, die um 1450 die Möglichkeit der Teilnahme von Händlern an den Turnieren unterbanden. Die Burgen dieser Zeit waren anfangs aus Holz erbaut worden und wurden erst später ab dem 12.Jahrhundert durch Steinmauern und Gräben ersetzt. Mit der Zeit entschied man sich die Burgen sicherer zu gestalten aufgrund der wachsenden Gefahr beschossen zu werden.Dies geschah durch das Ausstatten der Burgen mit Zugbrücken oder aber auch Schießscharten. Die größte Bedeutung in der Burg kam dem Zimmer des Burgherrn zu Gute.So war sein Zimmer hell, beheizt und mit einer guten Wasserversorgung erbaut worden. Die restlichen Räume, wie der Lagerraum oder die Zellen für Soldaten waren größtenteils kühl und unbeleuchtet. Jedoch enthielt jede Burg eine Kapelle, auch wenn der Bau einer Burg sehr teuer und sich über Jahre hinweg erstrecken konnte. Die Ernährung im Mittelalter im Vergleich zur Gegenwart ist eher spärlich.Zudem waren die Nahrungsmittel zwischen den einzelnen Schichten nochmals zu unterscheiden. Man verzehrte hauptsächlich Brot, welches aus verschiedenen Getreidesorten gebacken wurde. Die Bürger bedienten sich zudem an allem was die Natur ihnen bot und das meistens ungekocht.Man versuchte jedoch die gefundenen Lebensmittel wenigstens durch Rösten oder Kochen essbarer zu gestalten. Um das zu erreichen erbaute man Feuerstellen und Häuser die von besserem Stand waren konnten sich auch größere Feuerstellen oder kleine Öfen leisten. Um Lebensmittel länger haltbar zu machen und zu konservieren pökelte man, also salzte man, es ein.Dies steigerte zudem den Geschmack. Hauptgetränk neben dem Wasser war der Wein, den jedoch hauptsächlich nur die Adeligen sowie die Geistigen als Beigetränk genossen. Eine ausgewogene und prunkvolle Ernährung konnte man bei den Rittern und Adeligen finden.Das hatte den Grund, dass sie diese Kräfte brauchten um die Kämpfe und Turniere austragen zu können.Je größer das Angebot an Gerichten, sowie Obst und Gemüse war, umso reicher und mächtiger waren die ausgebenden Adeligen.

Kleidung im Mittelalter

An der Kleidung konnte man erkennen von welcher Schicht der jeweilige Bürger stammte. So trugen die unteren Schichten Kleider aus Leinen oder Hanf, welche meistens für die Unterbekleidung hergenommen wurden und Schafwolle wurde für die Oberbekleidung verwendet.Die reicheren Bürger konnten sich Stoffe die importiert wurden, wie Seide oder teure Tücher, leisten.Auch generell war ihre Kleidung qualitativ hochwertiger. Kleiderordnungen sorgten für eine Regelung bei der die höheren Stände sich den stärkeren und auffälligeren Farben bedienten.Somit konnte man die höheren Stände von den niederen Ständen unterscheiden. Zu Beginn bis zum 12.Jahrhundert trugen die Männer meist Lederschuhe, später auch Holzschuhe.Sie trugen ein Unterhemd und eine Unterhose. Darüber wurde eine Tunika getragen die mit einem Gürtel geschmückt wurde.Auch zum Schmuck gehörten Broschen und Schnallen aus Bronze. Die Reicheren trugen auch Silber- und Goldschmuck. Später zum 13.Jahrhundert hin wurde die Verarbeitung der Kleidung weiter ausgeschmückt. Der Mann trug dann ein Unter- sowie ein Überkleid.Unter dem Unterkleid wurde dann eine Unterhose getragen sowie Strümpfe die bis zu den Oberschenkeln reichten.Oft trug man über diese Kleid einen Umhang. Als Kopfbedeckung galt eine Haube die einer Kapuze mit langem Zipfel ähnelte. Die Schuhe änderten sich zu sogenannten Schnabelschuhen. Die Frauen trugen anfangs figurunbetonte Kleider. Diese gingen meistens bis zu den Fußknöcheln und waren langärmelig worüber noch ein Überkleid getragen wurde, das weiter war bei dem die Ausführung der Ärmel variierte. Später wurde dieses Kleid enger geschnitten und an der Taille figurbetonend. Dabei erkannte man die Ständeunterschiede so, dass die Frauen höheren Standes breite Ärmel trugen und die Frauen niederer Stände enge Ärmel. Der Kopfschmuck der Frauen reichte von Tüchern die schleierartig waren über Haar- bzw. Kopfreifen, die bei den Reichen immer prunkvoll geschmückt waren. Die Haare waren meistens zu einem geflochten Zopf gebunden was sich im Laufe der Zeit zu lockigen oder aber auch offenen Haaren änderte. Auch an Schmuck mangelte es im Mittelalter nicht und so trugen die Damen Ketten, Ohrschmuck aber auch gerne Ringe. Später nahm dieser „Trend“ des Schmucktragens ab. Ab dem 12./13.Jahrhundert trugen die Damen weiterhin ein Überkleid worunter sie ein langes Kleid als Unterwäsche trugen. Zusätzlich war das Kleid mit einer Schleppe geschmückt worden. Der Kopfschmuck bestand dann aus einem kegelförmigen Hut der bis zu einem Meter hoch sein konnte und einen Schleier besaß. Die Schuhe waren den Schuhen der Männern sehr ähnlich.

Der Mittelaltermarkt

Der Mittelaltermarkt ist heute wie ein großes Fest gestaltet und eher für die Unterhaltung und den Spaß der Gäste zuständig.Seit 1980 ist eine ansteigende Gäste- und Besucherzahl auffallend und in den USA hat dieser Trend bereits seit 1960 begonnen. Die Schausteller, Organisatoren aber auch die Gäste kommen alle in mittelalterlichen Kostümen womit das Gefühl dieser Zeit einem noch näher kommt. Die Veranstaltungen wie wir sie heute vorfinden haben aber zumeist nicht sehr viel mit den originalen Mittelaltermärkten der damaligen Zeit gemeinsam. Die Kostüme verbreiten zumeist nur das „Feeling“ und nicht eine eindeutige Nachahmung des Marktes damals. Auf den Märkten kann man viele verschiedene Dinge erwerben handgemachte Kunstgegenstände oder aber auch viele sonstige Dinge wie Felle, Ware aus Leder, Naturkräuter, Gegenstände aus Ton, verschiedensten Schmuck, nachgestellte Waffen aus dem Mittelalter sowie falls man noch nicht im Besitz ist, ein Kostüm nachgestellt nach der Kleidung aus dem Mittelalter.

Weblinks

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