Raunacht

Termin

Dieser Brauch findet alljährlich zwischen dem 25. Dezember und dem 06. Januar statt.

Einstiegsinformation

Die Raunächte liegen zwischen dem christlichen Ersten Weihnachtsfeiertag am 25. Dezember und dem Fest Epiphanie am 6. Januar. Sie gehören damit zu einer nach christlichem Verständnis Heiligen Zeit. In vielen Sagen heißt es, Dämonen seien in Raunächten besonders aktiv. Diese Zeit ist mit besonderen Bräuchen verbunden, wie dem Ausräuchern und dem im Alpenraum bekannten Perchtenlauf.

Hintergrund-Infos

Sagen

In den Raunächten, so der Volksglaube, ziehen Dämonen in wilder Jagd durch die Lüfte und versuchen den Menschen Unheil zuzufügen. Die Silvesternacht und die Oberstnacht (die Nacht zum 6. Januar) galten als die gefährlichsten Nächte dieser Zeit. In den Raunächten durften Frauen und Kinder nach Anbruch der Dunkelheit nicht mehr auf die Straße, Haus und Hof, Küche und Werkstatt mussten aufgeräumt sein, Wäsche durfte nicht auf der Leine hängen, weil Unordung von den Dämonen bestraft wurde. In der Christnacht (24./25. Dezember) konnte sich Wasser in Wein verwandeln, Tiere können in dieser Nacht sprechen und feiern auf ihre Art Weihnachten.

Bedeutung

In der christlichen Überlieferung ist die Zeit zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar, dem Fest der Menschwerdung Jesu und dem Fest der Erscheinung des Herrn, eine Heilige Zeit (Dodekahemeron genannt). Der Zeitraum war durch Arbeits- und Gerichtsruhe gekennzeichnet und bestimmte Tätigkeiten waren deswegen verboten.

Dass in dieser heiligen Zeit auch unheilige Figuren auftraten, wie beim Perchtenlauf, hatte den Sinn, dass solche Figuren auf die Verfallenheit des Menschen und das Böse in ihm hinwiesen.

Literatur

  • Werner, Paul/Werner, Richilde: Weihnachtsbräuche in Bayern. Kulturgeschichte des Brauchtums von
  • Advent bis Heilig Dreikönig. Berchtesgaden 1999.
  • Moser, Dietz-Rüdiger: Bräuche und Feste durch das ganze Jahr. Freiburg i. Br. 2002.
  • Rehm, Adolf/Rehm Hildegard: Lebendiges Brauchtum in Werdenfels. Garmisch-Partenkirchen 1994.
  • Becker-Huberti, Manfred: Lexikon der Bräuche und Feste. Freiburg i. Br. 2000.
  • Kapfhammer, Günther: Brauchtum in den Alpenländern. München 1977.