Termin
Dieser Brauch findet alljährlich zwischen dem 26. Dezember und dem 01. Januar statt.
Einstiegsinformation
Das Pfeffern oder Fitzeln (Pfitzen) zwischen dem Zweiten Weihnachtsfeiertag und Neujahr ist ein Brauch, der in manchen Dörfern Frankens wieder ausgeübt wird. Man weckte dabei seine Mitmenschen am Morgen mit leichten Schlägen auf Beine, Füße und Hintern.
Ablauf
Früher
Mit dem Pfeffern fing man am Morgen des Zweiten Weihnachtsfeiertages an. Die Pfefferer nahmen schon leicht ausgetriebene Ruten, zum Beispiel Wacholder- oder Mistelzweige, und pfefferten damit jeden, der ihnen über den Weg lief. Unverheiratete Mädchen, die nicht gepfeffert wurden, hatten einen schlechten Ruf.
Als Geschenk zum Pfeffern wurde Lebkuchen verteilt, daher stammt auch der Name Pfefferkuchen. Die Männer erhielten schon mal einen Schnaps und die Kinder kleine (Geld-)Geschenke. Man durfte allerdings nur bis 12.00 Uhr mittags pfeffern. Wer damit weiter machte, dem sollte das Unglück bringen.
Da dieser Brauch sehr stark ausartete, wurde er im 16., 17. und 18. Jahrhundert mehrmals verboten. Sprüche zum Pfeffern sind aber bis heute bekannt, z.B. aus Oberfranken und der Oberpfalz.
Heute
Heutzutage wird der Brauch in manchen fränkischen Dörfern wiederbelebt.
Hintergrund-Infos
Das Pfitzen bei weiteren Bräuchen
Mit Ruten oder Zweigen gepfitzt wurde und wird nicht nur am 2. Weihnachtsfeiertag. Mädchen und Jungen waren dazu unterwegs, allerdings an verschiedenen Tagen. Ein Beispiel für das Pfitzen durch Jungen/junge Männer ist das Kindeln am Tag der Unschuldigen Kinder, eines für das Pfitzen durch Mädchen/junge Frauen das Bärbeletreiben am Tag der Heiligen Barbara.
Weblinks
Literatur
- Schmidt, Gustav (Hg.): Oberfränkisches Brauchtum in alter und neuer Zeit. Bamberg 1994.
- Mümmler, Manfred: Brauchtum. Emskirchen 1985.