Termin
Dieser Brauch findet alljährlich am 11. November statt.
Einstiegsinformation
In den evangelisch geprägten Dörfern Frankens – persönlich kenne ich das von Bieswang bei Pappenheim und Lichtenau bei Ansbach in Mittelfranken – steht nicht so sehr der Hl.Nikolaus am 6.12. als vielmehr der Pelzermärtel am 11. November im Vordergrund des Brauchtums. Mit diesem Datum ist der Pelzermärtel, manchmal auch Martinipöpl oder Butzenmärtl, sowie Nussmärtl genannt, wohl eine Figur, die sich aus dem Brauch um St. Martin ableitet. Hier allerdings tritt der St. Martin in einer Perchtgestalt auf. Die Percht ist die Urform der furchteinflößenden Dämonen, die im November und Dezember auftreten.
Ablauf
Es erscheint eine ziemlich furchterregende Gestalt in einen Pelz gekleidet und mit einer Kette oder Rute ausgestattet. Zunächst werden die Kinder befragt, ob sie das Jahr über brav waren usw. Die bösen und guten Taten stecken die Eltern dem Pelzermärtel heimlich vor der Haustüre zu. Aber dann gibt es eine kleine Bescherung mit Äpfeln, Nüssen, Orangen aus dem Sack und der Pelzermärtel verabschiedet sich mit dem Hinweis auf das nächste Jahr. Er erhält – natürlich wieder heimlich – ein kleines Geldgeschenk.
Gewährsperson
Ich habe den Brauch so wiedergegeben, wie ich diesen selbst erlebt bzw. in späteren Jahren mit meinen Kindern praktiziert habe.
Literatur
- Alfred Kriegelstein (Hrsg), Jahreslauf, Brauchtum in Mittelfranken.
Auch bei uns in Segringen/Dinkelsbühl wurde der Brauch (Nussmärtl) wie beschrieben gehandhabt