Osternacht in Thüringen

Termin

Teilnehmer bei der Osternacht.
Dieser Brauch findet vom 09. auf den 10. April 2023 statt.

Einstiegsinformation

Die Osternacht in der Marienkirche in Ziegenhain (Saale-Holzland-Kreis, Thüringen), auch Ostervigil oder Ostervesper genannt, ist ein jährlich statt­findender österlicher Brauch und Bestandteil des liturgischen Kirchenjahres. Es handelt sich hierbei um eine nächtliche Veranstaltung in einer gotischen Wallfahrtskirche, zu welcher sich Mitglieder des evangelischen Gemeindebezirks Jena sowie ortsansässige Bewohner und Gäste versam­meln. Charakteristisch ist ein 4-teiliger, liturgisch geprägter Ablauf, bestehend aus einer Lichtfeier am Osterfeuer, einer anschließenden Wortfeier in der Kirche, einer Erinnerung an die Taufe sowie der Feier des Abendmahls. Anschließend folgt ein gemeinsames Osterfrühstück. Die Bedeutung der Osternacht liegt im Gedenken an den Tod und die anschließende Auferstehung Jesu Christi, wobei vor allem die Metaphorik von Licht- und Dunkelheit als Sinnbil­der für Leben und Sterben eine tragende Rolle spielt.

Ablauf

Der nachfolgend beschriebene Brauch der Osternacht bezieht sich auf das oben beschriebene Datum und kann deshalb nur exemplarisch herangezogen werden. Bei der Veranstaltung am 30. März 2013 handelte es sich um die bisher 11. Osternacht, die in der Mari­enkirche Ziegenhain abgehalten wurde. In der Nacht herrschten 5°C Außentemperatur und ca. 8-9°C Innentemperatur vor. Widrige Wetterbedingungen mit zeitweiligem Schneeregen und ein tech­nischer Defekt des Thermostats erschwerten eine Beheizung des Kirchenschiffs. Vereinzelte Besu­cher bezeichneten die diesjährige Veranstaltung als „kälteste Osternacht seit Jahren.“

Vorbereitungsphase

Skizze zur Marienkirche Ziegenhain.
Die Vorbereitungen für die Osternacht beginnen bereits 3 Wochen im Voraus mit der offiziellen An­meldung des Osterfeuers bei der Jenaer Stadtverwaltung. Ein Mitarbeiter des Küsterdienstes (Eh­renamt des Kirchendieners) der Ziegenhainer Kirche übernimmt hierbei die Verantwortung der Mel­dung, Vorbereitung und Aufsicht des Osterfeuers. Spätestens 2 Wochen vor Karsamstag wird zudem die Anfertigung der diesjährigen Osterkerze von der Sekretärin des Gemeindebüros bei einer Firma in Auftrag gegeben. Am Karsamstagnachmittag erfolgt schließlich die Reinigung des Gebäudes und die allmähliche Be­heizung durch den angestellten Hausmeister der Marienkirche Ziegenhain sowie das Schmücken des Altars durch eine ehrenamtliche Mitarbeiterin. Im Verlauf der Woche vor Ostern kommt zudem die diesjährige Organistin zu einer einmaligen Probe aller geplanten Musikstücke für ca. eineinhalb Stunden in die Kirche. Die Vikarin Dorothea Weiss, welche die Osternacht anleiten wird, schreibt ihre Ansprache nach eigenen Aussagen ungefähr eine Woche vor der Veranstaltung und kümmert sich um die Organisation eines weiteren Liturgen sowie eines Kindes, welches eine Sprechrolle übernehmen wird. Auch für die Verpflegung der Gäste während des Osterfrühstücks muss frühzeitig gesorgt werden. Drei Mitarbeiterinnen zweier ortsansässiger Familien backen hierfür am Tag zuvor das dargereichte Osterbrot und kaufen Wein, Tee und Traubensaft in den naheliegenden Supermärkten. Anschließend muss am Tag der Feier der Tisch im Nebenraum des Kirchenschiffs eingedeckt und ausreichend be­leuchtet werden. Parallel dazu wird ab ca. 21.15 Uhr das Osterfeuer im Ruinenteil der Kirche ent­zündet und gewartet. Wichtig ist, dass die Kirche den Besucher in vollkommener Dunkelheit erwar­tet. Deshalb werden ab 21.50 Uhr vorsorglich alle Lichter gelöscht. Die Vikarin selbst trifft erst ge­gen 21.45 Uhr an der Marienkirche ein. Sie bringt alle liturgischen Handzettel sowie die Abend­mahlsgeräte mit.

Offizieller Ablauf

1. Teil: Die Lichtfeier
Teilnehmer bei der Lichtfeier.
Um 22.00 Uhr beginnt der erste offizielle Teil der Osternacht – die sogenannte Lichtfeier. Bereits eine Viertelstunde zuvor beginnen sich die ersten Gäste im Ruinenteil der Kirche unter offe­nem Himmel um das Osterfeuer zu versammeln. Es herrscht größtenteils Schweigen vor, wobei ein­zelnes Flüstern zu vernehmen ist, welches mit dem Erklingen der Glocke zur vollen Stunde verstummt. Das ca. 3 minütige Läuten der Glocken leitet nun den Beginn der offiziellen Liturgie ein. So tritt die Vikarin mit der Osterkerze in der Hand nach dem Ausläuten aus der Tür des Kirchen­schiffes zu den versammelten Teilnehmern. Sie wird von einem Mann begleitet, der den sogenannten 2. Liturg übernimmt. Mit ruhiger, lauter Stimme wird die Gemeinde begrüßt: ,, Der Frieden, den Jesus Christus schenkt, sei mit uns allen!“, worauf die Gemeinde antwortet: ,,Und mit deinem Geist.“ Anschließend ertönt die Stimme eines Kindes, welches in die Stille hineinruft: ,,Warum sind wir heute Nacht hier zusammengekommen?“ Daraufhin antwortet die Vikarin mit der Lesung der biblischen Schöpfungsgeschichte im 1. Buch Mose, deren letzte Worte besonders deutlich nachklingen:,,Und Gott sprach: Es werde Licht!“
Teilnehmer bei der Lichtfeier.
Bei diesem Stichwort tritt der 2. Liturg nach vorn und entzündet am Osterfeuer die Osterkerze, wo­bei diese immer wieder kurzzeitig erlischt und erst mit einiger Mühe zum Brennen gebracht wird. Dann fährt die Vikarin im Schein der brennenden Osterkerze mit der Lesung der Schöpfungsge­schichte fort. Nach ihren letzten Worten herrscht eine kurze Stille. Einige der Besucher scharren - vermutlich aufgrund der Kälte - mit den Schuhen im Kies und flüstern leise. Der 2. Liturg beginnt erneut nach vorn zu treten und liest von einem I-Pad aus einen Auszug aus dem Buch Genisis Kapitel 1 vor, welcher von der Erschaffung der Pflanzen, Tiere und Menschen handelt. Die Vikarin ergänzt diesen Auszug im Wechsel durch Worte des Apostels Paulus aus dem Römerbrief, die auf die Sündhaftigkeit der Menschen verweisen. Anschließend ergreift wieder der 2. Liturg das Wort und spricht von der Not der Welt, wobei er Gott um Erbarmen anfleht. Es folgt ein kurzer Auszug aus dem 1. Kapitel des Johannesbriefes, der den Tod von Jesus Christus am Kreuz beschreibt, welcher erneut durch den 2. Liturg von seinem I-Pad abgelesen wird. Hierbei schließt die Lesung um 22.13 Uhr mit dem Satz: ,,Und Jesus starb am Kreuz.“ Unter den Teilnehmern herrscht nach diesem Satz eine bedrückende Stille, in welcher die Vikarin die Gemeinde auffordert, durch den schmalen Gang in das abgedunkelte Kirchenschiff zu gehen und sich dort auf den Bänken niederzulassen. Langsam beginnen die Besucher auf die enge Tür zuzuge­hen, wobei ein gewisses Gedrängel entsteht. Eine junge Studentin kommentiert diese Szenerie mit dem Satz: ,,Da müssen sie nun alle durchs Nadelöhr.“ Der um 22.15 Uhr angetretene Weg zum Kirchenschiff führt durch einen kleinen Vorraum, in welchen be­reits das anschließende Osterfrühstück vorbereitet wurde. Zwei ältere ehrenamtliche Mitarbeiterin­nen teilen aus einem Korb Kerzen mit einem Wachsschutz aus Papier an die Vorbeigehenden aus und zählen die Besucher, um den anschließenden Tee- und Weinbedarf einschätzen zu können. In der Kirche selbst herrscht Stille vor, abgesehen von den lauten Schritten des Organisten und den im Nebenraum beschäftigten Mitarbeiterinnen, da die Kirche sehr hellhörig ist.  2. Teil: Die Wortfeier
Lesung zur Wortfeier.
Lesung zur Wortfeier.
Um 22.20 Uhr beginnt der zweite Teil der Osternacht – die sogenannte Wortfeier. Der 2. Liturg nimmt seine Position am Pult im Altarraum ein und fährt erneut sein I-Pad hoch, was bei einigen Gästen für ein wenig Erheiterung sorgt. Erneut beginnt das Kind aus den Bankreihen zu rufen, ohne dabei aufzustehen oder nach vorn zu treten. ,Warum sind wir heute Nacht hier zusammengekommen?“ Der 2. Liturg antwortet ihm, dass man Jesu Sterben gedenke. Er liest einen Text über den Tod am Kreuz und die Grablegung und bläst nach seinen letzten Worten seine Kerze aus. Nach einer kurzen Pause und einigem Räuspern von den Seiten der Gemeinde durchschreitet die Vi­karin mit der Osterkerze das Kirchenschiff und erhellt somit den dunklen Raum. Sie stellt sich vor die Gemeinde, während die Orgel einsetzt und das Lied ,,Christ ist Erstanden“ spielt. Nach anfäng­lichem Zögern beginnt ein Großteil der Anwesenden mit einzustimmen. Um 22.25 Uhr endet das Lied und der 2. Liturg tritt zur Osterkerze, um seine eigene mitgeführte kleinere Kerze an ihr zu entzünden, bevor er mit einer Lesung aus dem Markuskapitel über die Frauen am Ostergrab fortfährt, wobei er nicht mehr sein I-Pad, sondern den Schein der Kerze und einen Handzettel benutzt. Auf die Lesung erfolgt der liturgische Gesang der Vikarin: ,,Der Herr ist auferstanden, Halleluja!“ ,worauf die Gemeinde einstimmig antwortet. ,,Er ist wahrhaftig auferstanden, Halleluja!“ Einige Besucher stimmen hierbei nicht mit ein, da ihnen die Liturgie vermutlich nicht bekannt ist. Die Vikarin fährt mit der Lesung eines Gebetes fort, welches mit einer anschlie­ßenden Stille endet. Die Orgel setzt ein und sowohl die Vikarin als auch der 2. Liturg beginnen den Kirchgang zwischen den Bänken entlang zu gehen und die Kerzen der Gemeinde zu entzünden. Hierbei reicht stets der Besucher, der am Rand der Bank sitzt, sein Licht an die anderen Teilnehmer weiter, welche ihre Lichter ebenfalls entzünden. So beleuchtet sich stückweise der Kirchraum. In die Stille und das leise Knistern der Wachspapiere hinein stimmt die Orgel das Lied ,,Erstanden ist der Heilig Christ“ an, welches den meisten Besuchern eher unbekannt scheint. 3. Teil: Das Taufgedächtnis
Das Abendmahl.
Um 22.37 Uhr folgt der dritte Teil der Feier, das sogenannte Taufgedächtnis. Die Vikarin beginnt von der Bedeutung der Taufe zu sprechen und liest einen Auszug aus dem 6. Kapitel des Römerbriefes vor. Anschließend werden die Strophen 1-3 des Liedes ,,Wir wollen alle fröhlich sein“ gesungen, wobei einige Besu­cher sehr euphorisch einstimmen. Gegen 22.41 Uhr hält die Vikarin eine kurze Ansprache zur Symbolik des Lebens, Sterbens und der Auferstehung. Sie überträgt hierbei einige Denkanstöße metaphorisch auf das eigene Leben und versucht einen praktischen Bezug zum Alltag des Besuchers herzustellen, auch mit der Aufforde­rung, mit alten Gewohnheiten und Notständen abzuschließen und einen Neubeginn im Leben zu wagen. Während der Ansprache beginnt ein großer Teil der Gemeinde aufgrund der starken Kälte unruhig zu werden. Immer wieder hört man die Schritte des Organisten, welcher auf der hinteren Empore auf und abläuft. Zwei Besucher lassen während der Ansprache aus Versehen ihre Kerze fal­len und treten sie hektisch aus. 4. Teil: Das Abendmahl (Eucharistiefeier) Es beginnt um 22.55 Uhr der vierte Teil des Osternacht, das Abendmahl (Eucharistiefeier). Die Vikarin tritt vom Pult an den Altar und hebt die Hände zum Segen, während sie mit der Gemeinde einen Wechselgesang anstimmt. Anschließend folgt ein Gebet und die Überleitung zum Abendmahl. Die Besucher aus den vorderen Bankreihen beginnen sich nun ab 22.59 Uhr von ihren Bänken zu er­heben und nach vorne in den Altarraum zu gehen, wo ein großer Halbkreis um den Altar gebildet wird. Viele Anwesende nehmen ihr kleines Licht mit nach vorn. Während des Aufstehens herrscht eine größere Unruhe. Einige Besucher finden keinen Platz mehr im Altarraum und stellen sich vor dem Kreis in eine Warteschlange. Die Vikarin und der 2. Liturg nehmen zunächst die Hostien in die Hand und beginnen diese jeweils an einem Ende des Halbkreises an die Wartenden zu verteilen. Dabei sagen sie zu jedem Besucher: ,,Christi Leib für dich gegeben!“ ,worauf dieser meist leise antwortet: ,,Amen!“ Einige Empfänger des Abendmahls murmeln nur ein „Danke!“ oder schweigen. Das Kind, das zuvor einen Sprechpart übernommen hatte, wird von der Vikarin gesegnet. Anschließend nimmt sie gemeinsam mit dem 2. Liturg einen Kelch mit Traubensaft in die Hand und reicht ihn auf die gleiche Weise an die Gemeinde weiter, indem sie spricht: ,,Christi Blut für dich vergossen!“ Auch hier fallen die Antworten der Empfänger unterschiedlich aus. Einige Besucher essen ihre Hos­tie gleich und trinken direkt aus dem Kelch, während andere die Hostie in den Traubensaft tunken und anschließend verspeisen. Nachdem jeder das Abendmahl empfangen hat, stellt sich die Vikarin vor den Altar, hebt erneut die Hände und spricht. ,,Das stärke und bewahre euch im rechten Glauben. Nun geht im Frieden des Herren.“ ,bevor sie ein Kreuz in die Luft zeichnet und mit einem Nicken die übrigen Gemeindemitglieder nach vorn bittet, während sich der Kreis auflöst und die Besucher an ihren Platz zurückgehen. Nun beginnt dieser Ablauf in einem zweiten kleineren Durchgang von vorn. Das gesamte Abendmahl wird von der Orgel musikalisch begleitet. Der Organist selbst nimmt somit nicht an der „Eucharistiefeier“ teil. Gegen 23.20 Uhr sitzen alle Besucher wieder auf ihren Plätzen. Vereinzeltes Gähnen wird laut und auch das Kind ist bereits auf dem Schoß der Mutter eingeschlafen. Die Vikarin dankt im Wechsel mit der Gemeinde für die Güte des Herren. Sie betont anschließend, dass das gemeinsame Abendmahl alle Anwesenden zu Schwestern und Brüder macht und dass hier ein Vorgeschmack auf das Himmelreich gegeben wird. Anschließend stimmt sie den Gesang an: ,,Der Herr ist auferstanden, Halleluja!“ ,worauf die Gemeinde bereits ein wenig ermüdet antwortet: ,,Er ist wahrhaftig auferstanden, Halleluja!“ Daraufhin folgen die Strophen 4 und 5 des Osterliedes ,,Wir wollen alle fröhlich sein.“ Auch hier zeigt sich wieder, dass dieses Lied den meisten Besuchern geläufig ist und deshalb besonders laut erklingt. Die Feier schließt um 23.28 Uhr mit einer einem Segen, welchen die Vikarin zu der Gemeinde spricht. Anschließend beginnt die Orgel ein Instrumentalstück von Johann Sebastian Bach zu spielen, während die ersten Besucher ihre Schals umbinden und bereits aufstehen, um zur Tür zu gehen. Als das Lied beendet wird, erheben sich auch die letzten Anwesen­den von ihren Bänken. Mitten in das allgemeine Gedränge ruft die Vikarin hinein, dass man doch gerne noch beim anschließenden Osterfrühstück dabei sein könne. Ungefähr ein Drittel der Gemein­de kommt dieser Aufforderung nach.

Das Osterfrühstück

Das Osterfrühstück.
So beginnt gegen 23.35 Uhr das gemeinsame Osterfrühstück. Die verbliebenen Gäste begeben sich in den kleinen Nebenraum, wo die zwei ehrenamtlichen Mitarbei­terinnen bereits mit heißem Tee, Wein und Rosinenbrot mit Butter auf sie warten. Eine lange, ge­schmückte und gedeckte Tafel wurde für die Gäste vorbereitet. Während die diese bewirtet werden, entste­hen viele private Gespräche – hauptsächlich über das bevorstehende Osterfest und damit verbundene Einkäufe, über die Kälte in der Kirche und den morgigen Ostergottesdienst. Einige Besucher lassen sich das I-Pad des 2. Liturgen vorführen. Auch die Vikarin und der Organist gesellen sich mit an den Tisch und beteiligen sich an den Gesprächen. Gegen 0.15 Uhr verlassen schließlich auch die letzten Besucher die Marienkirche Ziegenhain.

Die Nachbereitungsphase

Bereits während des Osterfrühstücks beginnt ein ehrenamtlicher Mitarbeiter, der während der Wort­feier das Osterfeuer löschte und ordnungsgemäß entfernte, das Kirchenschiff und den Altar­raum von liegengebliebenen Handzetteln und Kirchenblättern zu säubern. Die Abendmahlsgeräte werden ordnungsgemäß in ihren vorgesehenen Behältern verstaut. Hierbei wird Wert darauf gelegt, dass der restliche Traubensaft nicht weggeschüttet, sondern ausgetrunken wird. Nach dem Oster­frühstück gegen 0.15 Uhr beginnen die Mitarbeiterinnen den Tisch abzuräumen, nachdem sie zuvor das restli­che Rosinenbrot einigen Gäste in Frischhaltefolie mit auf den Weg gaben. Erst gegen 0.45 Uhr wer­den die letzten Lichter gelöscht und die Kirche anschließend verschlossen.

Veranstaltungsort

Die Marienkirche Ziegenhain.
Die Marienkirche Ziegenhain.
Insgesamt zeichnen sich während der gesamten Osternacht drei wichtige Performanzräume ab: die offene Kirchenruine für die Lichtfeier, das beheizte Kirchenschiff für die Wortfeier und der kleine Nebenraum für das Osterfrühstück. Betritt man die Marienkirche Ziegenhain durch den Pfarrgarten, so wird der Besucher zunächst in der Dunkelheit einen kleinen, durch Laternen beleuchteten Pfad entlanggeführt, welcher den Weg in die Kirchenruine ebnet, die durch einen großen, mittelalterlichen Torbogen erreicht wird. Hier steht der Besucher auf einer freien Wiesenfläche mitten in der Ruine unter freiem Himmel. Das Osterfeu­er wird so zum leuchtenden Mittelpunkt in der Dunkelheit, womit eine sakral, mystische Inszenie­rung geschaffen wird. So erscheint es kaum verwunderlich, dass sich die Besucher ohne Anweisung in einem Kreis und in hauptsächlicher Stille um das Feuer stellen. Osterfeuer und Osterkerze als Lichtpunkte werden durchgehend als Kontrast zur nächtlichen Dunkelheit eingesetzt und erhalten somit eine starke Symbolik. Auch der Kirchsaal wird bewusst abgedunkelt inszeniert und auch im Verlauf der Osternacht nur durch die Kerzen der Besucher und die Altarkerzen erhellt. Hier entsteht eine ähnlich sakral, mystische Wirkung, welche zur Andacht und Stille anreizen soll. Auffällig ist, dass der Altarraum und das übrige Kirchenschiff kaum Dekoration aufweist, abgesehen von zwei einfachen Blumen­sträußen und den Kerzen. Es ist keinerlei Osterschmuck erkennbar. Die Akteure der Osternacht agieren hauptsächlich mit den Kerzen und den Geräten des Abend­mahls, welche vor ihrer Nutzung auf dem Altar stehen und mit einem weißen Tuch abgedeckt wer­den. Liedzettel bieten eine Orientierung im Verlauf der liturgischen Abhandlung und informieren zusätzlich über die Veranstaltungen der Osterzeit. Der wichtigste Aktionsraum im Verlauf der Wortfeier ist der Altarraum selbst. Hier finden alle Lesungen, Segnungen und das Abendmahl statt. Er dient als Bühne für die auftretenden Akteure. Auch der lange Gang zwischen den Bankreihen wird durch das Hindurchschreiten der Vikarin mit der brennenden Osterkerze zu einem wichtigen Bestandteil der Gesamtinszenierung. Betrachtet man abschließend den Nebenraum für das Osterfrühstück, so ist auch dieser nicht ge­schmückt, ebenso wenig wie die Tafel für die Gäste. So entsteht nicht der Eindruck eines opulenten Festmahls, sondern einer kleinen Speisung in Gedenken an Brot und Wein des letzten Abendmahls. Hier jedoch erhellt elektrisches Licht den Raum, ergänzt durch Kerzen auf den Tischen. Dies könnte dazu beitragen, dass sich die Stimmung nach der überwiegenden Stille während der Licht- und Wortfeier merklich lockert.

Beteiligte Personen der Osternacht

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter

Insgesamt ist die Organisation und Durchführung der Osternacht auf die Mithilfe ehrenamtlicher Mitarbeiter angewiesen. Wichtige Hauptakteure sind hierbei die Mitglieder einer ortsansässigen Fa­milie, deren ältester Schwiegersohn (ca. Mitte 30) für das Osterfeuer sowie die Säuberung der Kirche und der Abendmahlsgeräte zuständig war und somit den Küsterdienst übernahm. Hinzu kamen dessen Schwiegermutter und eine Freundin der Familie (beide um die 60 Jahre), die sich um das Osterfrühstück und das Austeilen der Kerzen kümmerten. Gleichzeitig sorg­ten diese drei Personen für einen geregelten Ablauf der Osternacht und versicherten sich immer wieder, dass es allen Besuchern gut ginge. Eine der beiden Damen bemerkte diesbezüglich mehrmals, man hätte Decken für die älteren Gemeindemitglieder mitbringen müssen. Entscheidend ist die Rolle der Vikarin, des 2. Liturgen und des Kindes. Sie erhalten als einzige Per­sonen Sprechrollen während der Veranstaltung und halten sich hierbei an eine vorgegebene Liturgie. Abgesehen von kurzen Ansagen und der österlichen Ansprache der Vikarin werden die meisten Tex­te vor der Gemeinde abgelesen. Hierbei zeigt sich eine deutliche Hierarchie in der Rollenverteilung:

Die Vikarin (1. Liturg)

Die Vikarin Dorothea Weiss stellt die geistliche Leiterin der Veranstaltung dar, welche besondere Dienste verrichten darf, zu welcher sie ihre Ordination berechtigt. Dazu zählen Segnungen, die Durchführung des Abendmahls oder liturgische Gesänge. Sie ist 30 Jahre alt und besitzt einen theo­logischen Diplomabschluss. Seit September 2010 ist sie als Vikarin neben zwei weiteren Pastoren am Lu­therhaus Jena tätig, zu dessen Gemeindebezirk auch die Marienkirche Ziegenhain gehört. Es handelt sich hierbei um ihre zweite, jedoch erstmals eigenständig durchgeführte Osternacht. Die Vikarin trug als einzige Person ein weißes, bodenlanges Gewand – eine sogenannte Stola – welcher sie als Geistliche auszeichnet und einen weißen Schal. Das Weiß ihrer Stola steht nach eigenen Angaben für das Licht und die Auferstehung Christi.

Der 2. Liturg

Der zweite Liturg ist ein Anfang 40 jähriger ehrenamtlicher Mitarbeiter, hat jedoch keine spe­zielle diesbezügliche Ausbildung, sondern wurde aufgrund seiner rhetorischen Fähigkeiten und auf Anfrage ausgesucht. Seine Aufga­be ist es, einige Sprechparts zu übernehmen und somit die Vikarin in der Liturgie abzuwechseln. Laut eigener Aussage ist es für seine Rolle nicht entscheidend, welchen Rang der Liturg in der Gemeinde einnimmt. Vor ei­nem Jahr übernahm diese Rolle eine 19 jährige Schülerin aus der Gemeinde am Lutherhaus.

Das Kind

Das Kind übernimmt die kurze Rolle des fragenden Sprechers, welcher sich nach dem Grund der Osternacht erkundigt. In diesem Jahr handelte es sich um die 9 jährige Tochter eines Gemeindemit­gliedes. Da diese der Vikarin durch eine Mitarbeiterin des Kindergottesdienstes am Lutherhaus Jena empfohlen wurde, erhielt ihre Familie ca. eine Woche vor Beginn der Osternacht eine Anfrage. Ent­scheidend für ihre Rolle ist der Mut, vor einer größeren Gruppe Menschen in die Stille hinein zu sprechen. Das Kind zeigte sich stolz über die Möglichkeit, selbst einen aktiven Part während der Osternacht übernehmen zu dürfen, war jedoch auch aufgeregt und gegen Ende der Veranstaltung aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit sichtlich erschöpft. Sowohl das Kind als auch der 2. Liturg trugen während der Veranstaltung wetterfeste Winterklei­dung und unterschieden sich somit optisch nicht von den Besuchern.

Die Gemeinde

Die Gemeinde bestand hauptsächlich aus Mitgliedern des lutherischen Gemeindebezirks und orts­ansässigen Bewohnern. Vereinzelt waren auch Gäste aus Mazedonien vertreten sowie einige durch­reisende Touristen. Es handelte sich um 56 Personen mittleren bis höheren Alters sowie einige Stu­denten. Kinder waren, abgesehen von der Protagonistin, nicht vertreten. Aufgrund der niedrigen Temperaturen trugen auch hier alle Anwesenden wetterfeste Winterkleidung. Einige Personen brachten sich heißen Tee in einer Thermoskanne mit. Es ist zu vermuten, dass trotz des feierlichen Anlasses aufgrund der Wetterlage auf festliche Kleidung verzichtet wurde. Bereits am Osterfeuer war eine Gruppenbildung erkennbar, wobei sich die Gemeinde vor allem in die Gemeindemitglieder der Marienkirche Ziegenhain und die Mitglieder der Gemeinde am Lutherhaus Jena aufteilte. Letz­tere machten den deutlichen Großteil der Besucher aus. Die vereinzelt vertretenen ortsansässigen Bewohner distanzierten sich eher vom allgemeinen Geschehen und nahmen die Position des stillen Beobachters ein. Es ist zu vermuten, dass hier vor allem ein kirchenferner Hintergrund vorliegt. Da sowohl die Vikarin, als auch der 2. Liturg und das Kind aus dem Lutherhaus Jena stammen, kann davon ausgegangen werden, dass die Osternacht in der Marienkirche Ziegenhain für einige Besu­cher als Veranstaltung des Lutherhauses assoziiert wurde.

Der Organist

Ein weiterer Akteur stellt der ca. 40 jährige Organist der diesjährigen Osternacht dar. Er bleibt stets im Hintergrund, führt jedoch mit vorgegebenen Stücken von Johann Sebastian Bach und Lieder des evangelischen Gesangbuchs durch das Programm. Die gespielten Lieder werden dem Organisten spätestens eine Woche vor der Osternacht über eine E-Mail der Vikarin mitgeteilt. Er erhält für seinen Dienst eine geringe Aufwandsentschädigung und stammt eigentlich aus der Gemeinde am Lutherhaus Jena. Sicherheitskräfte oder sonstige Aufsichtsbehörden waren während der Veranstaltung nicht anwe­send.

Brauch- und Rollenverständnis der Beteiligten

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter

Die bereits erwähnte ortsansässige Familie als ehrenamtlicher Hauptorganisator der Veranstaltung beschrieb ihre Mitarbeit als langjähri­ge Tradition und versteht sich somit auch als unverzichtbar für die Durchführung eines geregelten Ablaufs. Ein fehlender Hausmeister sowie eine geringe Würdigung ihrer Dienste durch den Stadtkirchenkreis wurde mehrmals beklagt. Ebenso ist betont worden, wie wertvoll die Mitarbeit junger Menschen aus dem Ort ist und wie sehr der Aufwand für die wenigen nächtlichen Stunden unterschätzt wird. Laut Aussage einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin des Osterfrühstücks lohne sich aber all die Mühe, wenn die Kirche wie in diesem Jahr gut besucht ist. Dann würde auch nicht genau auf die Minute geschaut werden. Generell seien alle Menschen willkommen, auch orts­fremde Personen oder Mitglieder anderer Gemeinden. Die Osternacht selbst sei eine sehr festliche Veranstaltung, die zur festen Tradition des Orts gehöre und zum Beisammensein einlade.

Die Vikarin (1. Liturg)

Die Vikarin Dorothea Weiss sieht sich selbst als Leiterin, welche die Gemeinde durch diese Nacht führt. Als Vikarin ist sie sich jedoch unsicher, ob es den Menschen gerade im dörflichen Bereich nicht lieber wäre, wenn ein ausgebildeter Pastor zu ihnen spräche. Auf die Frage, was ihr die Durch­führung der Osternacht persönlich bedeutet, antwortete sie: ,,Die Leitung der Osternacht ist ein ganz persönliches Highlight für mich, da sie einem liturgischen Ablauf folgt, der ansonsten für evangelische Gottesdienste eher untypisch ist. Normalerweise spre­che ich viel mit meinen persönlichen Worten. Für mich ist es ein großes Eingebettet sein in die Bibel und alte Traditionen. (…).“ Frau Weiss sieht ihre Rolle als 1. Liturg dadurch abgeschwächt, dass ein 2. Liturg ebenfalls Sprech­parts übernimmt, was sie selbst sehr begrüßt. Sie verbindet die Osternacht vor allem mit einer Feier­lichkeit und Ruhe und empfindet eine gewisse Ehrfurcht, da es sich um die Heilsgeschichte und damit um etwas Existenzielles für den persönlichen Glauben handelt. Auch betont sie die Wichtigkeit der Metaphorik, dass man „den Weg vom Dunkel ins Licht“ gezeigt bekäme.

Der 2. Liturg

Der 2. Liturg als aktiver Sprechpart während der Licht- und Wortfeier empfindet seine Rolle als traditionell und unverzichtbar für die Durchführung der Osternacht, da ,,ja auch in den ersten Ge­meinden einzelne Mitglieder zu Wort kommen und sich gegenseitig segnen und Mut zusprechen durften, ohne eine besondere Ordination vorzuweisen.“ Er findet zudem, dass die Gemeinde es langweilig fände, wenn immer nur eine Person sprechen würde und sich das wohl recht monoton angefühlt hätte. Die Osternacht selbst ist für ihn eine ,,ganz besondere Nacht, da hier daran ge­dacht wird, dass Jesus von den Toten auferstanden ist, um den Menschen zu zeigen, dass Gott stär­ker ist als der Tod.“ Die Nacht selbst steigere zudem die Vorfreude auf das darauf folgende Oster­fest und lade nochmals zur Besinnung ein.

Das Kind

Das Kind als kurzer Sprechpart während der Licht- und Wortfeier erlebt seine Rolle als große Ehre und fühlt sich in der Verantwortung, dieser auch gerecht zu werden. Das Mädchen, welches dieses Jahr diese Rolle übernahm, beteuerte mehrmals, nervös gewesen zu sein, da ,,alle so still waren. Man traut sich dann gar nicht, etwas zu sagen, weil sich ja dann alle zu mir umdrehen.“ Die Oster­nacht selbst sei sehr schön gewesen, vor allem wegen der vielen Kerzen, aber mit der Zeit auch ein bisschen langweilig. Ostern wäre aber der eigentliche Höhepunkt und somit viel wichtiger als die Osternacht.

Die Gemeinde

Die Meinungen einzelner Gemeindemitglieder fallen recht unterschiedlich aus. Mehrmals wurde betont, dass die Osternacht vor allem die Vorfreude auf das darauf folgende Osterfest steigere. Viele Besucher schätzen vor allem die Ruhe und Besinnlichkeit und das gotisch-mystische Ambiente der alten Ruine. Einzelne Gemeindemitglieder mit kirchlichem Hintergrund wiesen darauf hin, dass die strenge Liturgie in einer evangelischen Gemeinde ja etwas besonderes sei und somit an „unsere ka­tholischen Geschwister“ erinnere. Ein Herr mittleren Alters aus dem Gemeindebezirk meinte: ,,Ich glaube die Menschen sehnen sich danach, mal wieder einen ganz traditionellen Gottesdienst zu feiern, wie man ihn sich ja so ähnlich auch im Mittelalter vorstellt. Sicherlich ist da auch ein ge­wisser Show-Effekt dabei – mit all den Kerzen und den ruhigen, stimmungsvollen Liedern.“ Ortsansässige, eher kirchlich distanzierte Beobachter hielten sich mit ihren Meinungen über die Oster­nacht eher zurück. Eine ältere Dame, welche nach eigenen Angaben eher selten in die Kirche geht, nun aber von Bekannten überredet wurde, die Osternacht zu besuchen, erzählte: ,,Ich finde den Gottesdienst ganz schön gemacht. Hat etwas romantisches mit all den Kerzen, ob­wohl ich es seltsam finde, dass die Pastorin weiß gekleidet war. Ist das nicht eher etwas katholi­sches? (…) Die Osternacht selbst bedeutet mir jetzt nicht so viel. Aber Ostern wird immer groß mit der ganzen Familie gefeiert. Da kommen dann auch die Enkel zu Besuch.“ Einige Besucher bemerkten zudem, dass das Osterfeuer sicherlich etwas mit einer Reinigung zu tun hätte, da es ja ähnliche Bräuche während des Frühjahres gäbe. Auffällig war ebenso, dass zwei Ge­meindemitglieder aus dem Lutherhaus Jena betonten, es handle sich bei der Osternacht – generell bei kirchlichen Veranstaltungen - nicht um einen Brauch. Dieser Begriff käme ihnen unpassend vor.

Organisation der Brauchveranstaltung

Werbeflyer für die Osternacht.
Kirchennachrichten mit Hinweis auf die Osternacht.
Veranstaltet wird die Osternacht der Marienkirche Ziegenhain durch die Pastoren des Gemeindebe­zirks Wenigenjena, welche bereits ein halbes Jahr in Voraus festlegen, wer die diesjährige Leitung übernimmt. Der Pastor bzw. Vikar der Osternacht wird somit gleichzeitig zum hauptverantwortli­chen Organisator, Koordinator und Ansprechpartner für alle Regelungen. Er spricht auch die erfor­derlichen Einkäufe und Anmeldungen mit den beteiligten Mitarbeitern ab. Nur die Organisation des Osterfrühstücks läuft weitestgehend selbstständig durch die erwähnte ortsansässige Familie ab, welche die Verantwortung für dieses anschließende Mahl sowie die abendliche Betreuung der Gäste und die Aufsicht über das Osterfeuer übernimmt. Alle Mitarbeiter/innen – mit Ausnahme des Organisten – arbeiten an diesem Abend unentgeltlich auf eh­renamtlicher Basis. Die anstehenden Kosten der Osternacht werden direkt vom Gemeindebüro als Betriebskosten abgerechnet. Da es sich bei der Osternacht der Marienkirche Ziegenhain um eine kirchliche und somit öffentliche Veranstaltung handelt, muss diese an das Stadtkirchenamt weitergeleitet und vor allem wegen des Osterfeuers bei den städtischen Behörden angemeldet werden. Während der Osternacht selbst wird keine Kollekte eingesammelt, welche einer Kostendeckung die­nen könnte. Lediglich am Ausgang befindet sich ein sogenannter „Opferstock“ (Holzkasten für Spenden), an welchem um eine Spende für die Erhaltung der Marienkirche Ziegenhain gebeten wird. Die Osternacht wurde im Jahr 2013 sowohl im regelmäßig erscheinenden Kirchblatt des Gemeinde­bezirks Wenigenjena als auch auf dem Gottesdienstblatt des vorangegangenen Sonntags am 24. März 2013 als Veranstaltung beworben. Auf der Homepage des Luterhauses Jena fand sich zudem noch ein Hinweis im Veranstaltungskalender des Gemeindebezirks. Regionalzeitungen wie die Ostt­hüringer-Zeitung (OTZ) und die Thüringer-Landeszeitung (TLZ) vermerkten die Osternacht in der Marienkirche Ziegenhain am 30. März 2013 unter der Rubrik „Kirchennachrichten“. Am Abend der Osternacht in der Marienkirche Ziegenhain waren keine öffentlichen Medien vertre­ten. Insgesamt reiht sich der Termin der Osternacht in die regelmäßigen Veranstaltungen des Kirchen­kreises ein und erfährt deshalb keine gesonderte mediale Präsenz.

Hintergrund-Infos

Erster Beleg für die Osternacht im Jahr 2000.
Eine erste Verzeichnung der Osternacht in der Marienkriche Ziegenhain findet sich am 22. April im Jahr 2000 im dortigen Sakristeibuch. Unter der Leitung des Pastors Albrecht Schröder erfolgte ihr Beginn erst um 23.00 Uhr mit einer ausführlicheren Liturgie und ohne die Feier des Abendmahls. Zuvor ist lediglich am Karfreitag des Jahres 1991 eine ,,Andacht zur Sterbestunde Jesu“ abgehalten worden, welche jedoch in den Folgejahren nicht mehr fortgesetzt wurde. Zu berücksichtigen ist ebenso der Hintergrund, dass die Marienkirche Ziegenhain erst im Jahr 1994 nach langjährigen Re­novierungsarbeiten eine Wiedereinweihung erfuhr und zuvor eher sporadisch genutzt wurde. Eine Osternacht im Gemeindebezirk Wenigenjena wurde zuvor entweder am Lutherhaus oder der Schillerkirche in Jena abgehalten. Da sich jedoch im Jahr 2000 der Besuch einer schwedischen Gä­stegruppe der befreundeten Gemeinde Burträsk aus der Provinz Skelleftea ankündigte, entschied der Gemeindevorstand, die Osternacht vorerst einmalig wegen des mittelalterlich-gotischen Ambientes in die Ziegenhainer Kirche zu verlegen. Während dieser Osternacht übernahm auch die schwedische Pastorin der Gemeinde Teile der Liturgie, während einige Kirchenlieder in der Landessprache vor­getragen wurden. Bereits hier gab es den Ablauf der Licht- und Wortfeier mit einem anschließenden Osterfrühstück sowie die dazugehörige Komponente des Osterfeuers. Der hierbei ebenfalls beteilig­te Pastor Andreas Möller orientierte sich an der Liturgie seines Vorgängers Albrecht Schröder.
Foto von einer der ersten Osternächte.
Nach der ersten Osternacht 2000 wurde die Feier bis zum Jahr 2003 abwechselnd in der Marienkir­che Ziegenhain und im Lutherhaus Jena unter der Leitung von Pastor Andreas Möller veranstaltet. Zu diesem Zeitpunkt erfuhr die Liturgie eine deutliche Kürzung und Variation, während der Beginn bereits ab dem Jahr 2002 um 22.00 Uhr angesetzt wurde. Der grundsätzliche Ablauf blieb jedoch er­halten. Seit dem Jahr 2003 wird zudem das Abendmahl gefeiert. In den Folgejahren sind bezüglich des Ablaufs nur kleinere Variationen festzustellen wie der Auftritt eines 3. Liturgen (2009-2010) oder die Aufführung eines Ostertanzes im Jahr 2011. Seit dem Jahr 2011 ist auch die Vikarin Dorothea Weiss an der Leitung der Osternacht beteiligt, welche im be­nannten Jahr zunächst den 2. Liturg und im Jahr 2012 schließlich die Leitung (1. Liturg) übernahm. In Anbetracht der Versetzung von Dorothea Weiss im Frühjahr 2013 steht der Leiter für das Folge­jahr 2014 noch nicht fest.

Die allgemeine Entwicklungsgeschichte des Brauches

Vom Pessach-Fest zur Ostervigil Die Osternacht - auch Ostervesper/-mette oder Ostervigil genannt – zählt in die sogenannte kirchliche „Karwoche“, deren Bezeichnung auf den althochdeutschen Begriff ,,chara“ (= Leiden, Wehklage) zurückgeht und als ,,Woche des Leidens/der Trauer“ übersetzt werden kann. Auch als ,,Hebdomada Sancta“ (die Heilige Woche) oder „Hebdomana Maior“ (die große Woche) bezeichnet, richtet sich diese Zeit ganz nach der christlichen Grundforderung, sich mit dem Leiden Jesu Christi zu identifizieren. Die Osternacht bildet hierbei den Übergang zwischen der Zeit des Fastens im Gedenken an den Leidensweg von Jesus Christus und dem Fest seiner Auferstehung. Um sich dem Ursprung der Osternacht zu nähern, ist es aufschlussreich, den Begriff ,,Ostern“ näher zu betrachten. Dessen erster literarischer Beleg findet sich in den Schriften des angelsächsischen Benediktinermönches Beda Venerabilis (672/73 - um 735 n. Chr.), welcher das Wort „Eostro“ für die ,,Morgenröte“ verwendet (abgeleitet von „eos“ gr. Sonne und „aurora“ lat. Morgenröte). Dadurch entstand das althochdeutsche Wort „ostarun“, das meist in Kombination mit dem lateinischen Wort „pascha“ auftritt. Die Verbindung beider Wörter findet sich im Zentralwort ,,Passah“, das während der Mission der Germanen verwendet wurde, da es es den Brauch bezeichnete, die Nacht vor Ostern in Vorbereitung auf das Auferstehungsfest wachend zu verbringen, wie es heute noch im Bereich der Ostkirche üblich ist. Im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. entwickelte sich das christliche Passahfest aus der jüdischen Pessach-Feier, in welcher dem Auszug der Israeliten gedacht wird, indem ein Lamm nach dem Vorbild des alten Testaments für die eigene Familie geopfert wurde. Dieser Brauch ließ sich symbolisch auf Jesus Christus übertragen, der wie das Opferlamm symbolisch Körper und Blut in seiner letzten Pessach-Feier als Zeichen seiner Liebe für das Abendmahl einsetzte (1. Kor. 11, 23-25). In diesem Zeitraum bildete ein nächtlicher Gottesdienst das Zentrum des christlichen Passah-Festes, in dessen Mittelpunkt ein Passah-Mahl – auch „Herrenmahl“ genannt – stand, das um Mitternacht beendet sein musste. Die Feier selbst bestand aus 2. Teilen: Zunächst gab es eine lange gemeinsame Nachtwache (vigil), in welcher man Lesungen aus dem Alten Testament (der 5 Bücher Mose sowie die Worte der Propheten und Psalmen) und den Evangelien sowie Fürbitten vortrug. Ebenso wurde der Auszug aus Ägypten verlesen (Ex. 12/14). Bei dem zweiten Teil der Feier schlug die Stimmung in Freude und den Jubel über die Auferstehung Jesu um. Hier gab es eine Predigt, welche die Worte auslegte und die Feier des Abendmahls sowie ein anschließendes gemeinsames Frühstück. Dieses Osterfrühstück wurde auch als „festliche Agape“ bezeichnet bzw. als „nicheucharistisches Liebesmahl“. Man verzehrte in Nachahmung des Pessach-Mahls ein Osterlamm.Die Osterfeier selbst begann schließlich mit Anbruch des Tages, sodass Ostern genaugenommen als „Auferstehungsliturgie am Morgen“ übersetzt werden kann. Aus dem 3. Jahrhundert ist überliefert, dass in der Osternacht Käse und anderen Speisen wie Brot, Fleisch und Eier gesegnet wurden, da gegen Ende der Fastenzeit bestimmte Speisen wieder genossen werden durften. Erwähnenswert ist zudem, dass diese Feier zur Zeit des Kirchenvater Augustinus (354-430 n. Chr.) die Nacht darstellte, in welcher neue Gemeindemitglieder durch eine Wassertaufe in die Gemeinschaft aufgenommen wurden. Erst im 6. Jahrhundert n. Chr. löste sich die Liturgie dieser Aufnahme zunehmend von der Osternacht. Im 4. Jahrhundert wird die Tendenz spürbar, den Leidensweg Christus historisch nachzuvollziehen und daraus die 3 heiligen Tage (Truddum sacrum) zu bilden: der Freitag als der Tag, an dem Jesus gelitten hat und gestorben ist, der Samstag als der Tag der Grabesruhe und der Sonntag als Tag der Auferstehung. So eröffnete die Osternacht den dritten Tag des Triduum Sacrum. Es bildete sich in diesem Jahrhundert zudem aus einer ursprünglich 6 tägigen die 40 tägige Fastenzeit heraus, die in der Osternacht beendet wurde. Anfang des 16. Jahrhunderts zur Zeit französischen Reformators Jean Calvin beginnt der Brauch, dass in der Ostervigil/Osternacht Osterwasser geweiht wurde, das für alle Taufen des Jahres zu verwenden sei. Da in dieser Zeit auch von katholischer Seite deutliche Reformbemühungen erkennbar wurden, trat in der Osternacht zunehmend die Taufliturgie in den Vordergrund und erstmals ein Einbezug der Gemeinde beim Vollzug der Gebete. Es beginnen sich Assoziationen herausbilden, die das Wasser der Taufe mit dem Übergang vom Tod und der Sünde zum Leben und der Erlösung in Verbindung bringen. Das Gedächtnis an die Taufe bleibt seitdem untrennbar mit der Osternacht verbunden. Postmoderne Handbücher der Liturgie legen mittlerweile größtenteils vier Teile der Osternacht fest, bestehend aus der Lichtfeier, der anschließenden Wortfeier, dem Taufgedächtnis und der Feier der Eucharistie. Nicht immer ist ein anschließendes Osterfrühstück wie zu Zeiten der christlichen Passah-Feste vorgesehen. Stets wird die besondere Stellung der Osternacht betont. So schreibt der Professor für katholische Theologie Egbert Ballhorn: ,,Die Osternacht ist der Höhepunkt des Kirchenjahrs. Kein Gottesdienst des Jahres ist so dicht mit Wort- und Zeichenhandlungen gefüllt. Keine andere Liturgie ist so durchwoben von biblischen Texten und Symbolen. Die Ursymbole des menschlichen Lebens, Licht und Dunkel, Feuer und Wasser, prägen diese Nacht und zugleich stehen sie für eine menschliche Grundpolarität schlechthin: ausgespannt sein zwischen Tod und Leben.“

Das Osterfeuer und die Osterkerze

Unsicherheit besteht indessen über den Ursprung des Anzündens von Osterfeuern und der Entzündung von Osterkerzen in der Ostervigil. Dieser Brauch ist vor allem in katholisch geprägten Gebieten verankert und symbolisiert das ,,neue Licht“ bzw. ,,neue Feuer“ (novum ignem). Eine Quelle dieser Bräuche stellt eine ,,Bekanntmachung, das Osterfeuer und Osterwasser betreffend“ des Rates der Stadt Quedlinburg vom 14. April 1821 dar. Hier wurde von evangelischer Seite stark gegen die ,,zwey Mißbräuche“, die ,,aus dem grauen Altertum“ herrührten vorgegangen, die angeblich den Aberglauben förderten. Laut dieser Quelle stammten beide Bräuche aus ,,den Zeiten der Finsternis und des Heidenthums“ Aus dieser Quelle erfährt man zudem, dass es Brauch gewesen war, alte Knochen und Teertonnen zum Entfachen des Osterfeuers zu verwenden und dass man das Osterwasser vor Sonnenaufgang im Schweigen schöpfen sollte, um es etwa zur Schönheitspflege zu nutzen. Zwar ist der Wahrheitsgehalt dieses Belegs sicherlich umstritten, festgehalten werden kann jedoch, dass sowohl die Osterkerze als auch das Osterfeuer ebenso in der vorreformatiorischen Zeit wie auch in der Postmoderne ein Symbol der Auferstehung darstellen und Licht in die Kirche bringen soll, wobei die Kerze Christus darstellt, welcher sich für andere opfert. Laut Prof. Dr. Manfred Becker-Huberti dient die Osterkerze in der Ostervigil zur Weihe des Taufwassers und steht ganzjährig in der Kirche, um an die Auferstehung zu erinnern.

Die allgemeine Verbreitung der Osternacht im katholischen und evangelischen Raum

Über die Verbreitung der Osternacht in katholischen und evangelischen Gebieten herrscht eine gewisse Unklarheit. Auffällig erscheint, dass sich die entstehende evangelische Kirche anscheinend an den liturgischen Vorgaben der katholischen Gemeinden orientiert hat und eigene Osternachtsfeiern durchführte, wie bereits die erwähnten Vorgaben bezüglich des Osterwassers des Reformators Jean Calvin zeigen. Jedoch entwickelte sich in der Zeit der Aufklärung die erwähnte evangelische Tendenz, Elemente wie das Osterfeuer, die Segnung des Taufwassers sowie die Anrufung Heiliger wie bereits angeklungen auszugliedern und sich stattdessen unter Anderem an den Taufvorgaben Martin Luthers zu orientieren. So blieb die Feier der Osternacht vornehmlich ein katholischer Brauch. Die zunehmend häufigere Zelebrierung der Osternacht in protestantischen Kirchen erscheint folglich eher eine Tendenz der letzten 20 Jahre zu sein, wobei eine Rolle spielt, dass in der Feierpraxis vieler Gemeinden Ostern nie die Popularität von Weihnachten erreichte und stets der Karfreitag als wichtigster protestantischer Feiertag galt. Im Jahr 1993 sprach jedoch der evangelische Theologe Prof. Dr. Peter Cornhel von einem Phänomen, dass viele evangelische Gemeinden die Osternacht „neu“ entdecken. Auch betonte er deutlich, dass es im evangelischen Bereich keine festgelegte liturgische Richtlinie gibt und ihre Ausprägung lokale Varianten aufweist. Sie fände entweder am Ostermorgen mit Beginn vor Sonnenaufgang, am Karsamstag Abend bzw. ab Mitternacht oder als eine Langform, die beide Zeiten verbindet, statt. Ein Stand über die generelle Verbreitung der Osternacht lässt sich aufgrund des Mangels an einschlägiger Fachliteratur nur schwer bestimmen. Mit der Ausrufung des Christentums als Staatsreligion des Römischen Reiches im Jahr 380 nach Christus ist von einer zunehmenden Verbreitung der Osternacht wie auch zahlreicher anderer christlicher Traditionen sowohl im griechisch geprägten oströmischen sowie im lateinisch geprägten weströmischen Reich auszugehen, wobei einige Variationen in der Liturgie sowie der damals eng verbundenen Taufe erfolgten sowie weltliche Einflüsse hinzukamen. Generell scheint sie eng mit der Verbreitung des christlichen, vorrangig vor allem des katholischen Glaubens verbunden und findet sich deshalb weltweit in unterschiedlicher Ausprägung wieder. So stellt beispielsweise im russisch-orthodoxen Raum das Erhellen eines dunklen Kirchenschiffs durch zahlreiche Kerzen einen festen Bestandteil der Osternacht dar, wobei vor allem in Bulgarien die Kerze anschließend mit nach Hause genommen wird. Bevor die Verteilung der Kerzen erfolgt, wird hier ein Mitternachtsgebet gesprochen. In Italien wird die Osternacht Vegilia Pasquale genannt und unter Anderem jährlich im Petersdom zelebriert, so auch am Karsamstag, dem 31. März 2013 ab 21.00 Uhr unter der Leitung von Papst Franziskus. Sie gilt als wichtiger Auftakt zur darauf folgenden Messe am Ostersonntag, in welcher die Segensworte Urbi et Orbi (der Stadt und dem Erdkreis) gesprochen werden. Da es sich um einen festen Termin im Kirchenjahr handelt, kann auch in Deutschland von einer landesweit verbreiteten, jedoch lokal variierenden Ausübung der Osternacht ausgegangen werden. Allein in Jena exis­tierten neben der Osternacht in der Marienkirche Ziegenhain noch weitere parallele katholische und evangelische Angebote wie die Osternacht der Stadtkirche, der Kirche Burgau, der Göschwitzer Kirche und der Kirche in Magdala. Die Kirchen Zwätzen, Bucha und Kleinschwabh­ausen boten zudem am Folgetag eine Ostermorgenfeier um 06.00 Uhr an.

Der allgemeine Forschungsstand

Bei der Erforschung der Osternacht geben Fachbücher unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen Auskunft. So finden sich zum Einen einschlägige theologische Werke der Liturgiewissenschaft wie ,,Das Handbuch der Liturgik“ aus dem Jahr 2003 sowie kulturwissenschaftliche Artikel in Lexika wie dem ,,Lexikon der Bräuche und Feste“ oder Dietz-Rüdiger Mosers ,,Bräuche und Feste im christlichen Jahreslauf“ aus dem Jahr 1993. Es handelt sich um einen frühchristlichen Brauch, der bereits in den jüdischen Traditionen verwurzelt ist. Seine liturgische Ausprägung hat sicherlich im Laufe der Jahrhunderte Variationen, Kürzungen und Auslassungen jedoch keinen sichtbaren kompletten Umbruch erfahren, da an vielen Stellen wiederholt ein Aufgriff frühchristlicher Abläufe und Richtlinien erfolgte. So erscheinen viele Traditionen der Osternacht bis heute in veränderter Form, jedoch durchaus in ursprünglichen Sinnzusammenhängen erhalten. Während über Sinndeutung und Richtlinien der Osternacht also durchaus eine Fülle an Fachliteratur vorhanden ist, fehlen aktuelle Erhebungen über die Verbreitung im evangelischen und katholischen Raum. Hier lässt sich durchaus ein konfessionell bedingter Wandel feststellen, der jedoch weiter erforscht werden müsste.

Literatur

  • Ballhorn, Egbert: Licht und Dunkel. Biblische Symbole in der Osternacht, in: Steins Georg/Ballhorn, Egbert: Licht – Wasser – Leben. Die biblischen Lesungen in der Osternacht, Regensburg 2010.
  • Becker-Huberti, Manfred: Lexikon der Bräuche und Feste. 3000 Stichwörter mit Infos, Tipps und Hintergründen für das ganze Jahr. 4. Aufl., Freiburg u.a. 2007.
  • Bieritz, Karl-Heinrich: Das Kirchenjahr. Feste, Gedenk- und Feiertage in Geschichte und Gegenwart. 7. Aufl., Berlin 2005.
  • Cornehl Peter: Die längste aller Nächte. Zumutungen der Osternacht, in: Cornehl, Peter u.a. (Hgg.): In der Schar derer die da feiern. Feste als Gegenstand praktisch-theologischer Reflexion, Göttingen 1993.
  • Jilek, August: Die Taufe, in; Schmidt-Lauber, Hans-Christoph u.a. (Hgg.): Handbuch der Liturgik. Liturgiewissenschaft in Theologie und Praxis der Kirche. 3. Aufl., Göttingen 2003.
  • Moser, Dietz-Rüdiger: Bräuche und Feste im christlichen Jahreslauf. Brauchformen der Gegenwart in kulturgeschichtlichen Zusammenhängen, Graz u.a. 1993.
  • Müller, Gerhard u.a. (Hgg.): Theologische Realenzyklopädie, Bd. 35 (2003), s.v. Volksfrömmigkeit.
  • Schwarz Lausten, Martin: Abendländische Kirchengeschichte. Grundzüge von den Anfängen bis zur Gegenwart, Frankfurt am Main 2003.

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