Termin
Der Brauch findet jedes Jahr zur Osterzeit statt. Der nächste Termin ist der 18. und 19. April 2025.
Einstiegsinformation
Ab dem Gloria der Messe am Gründonnerstag bis zur Ostermette in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag wird in katholischen Kirchengemeinden zu genau festgelegten Zeiten geratscht. Die Ratschen erklingen in der Zeit, in der die Kirchenglocken schweigen. Wann geratscht wird und welche Verse dazu gehören, ist ortsabhänig. Der Artikel handelt hauptsächlich von den Ratschenbuben und -mädchen in Unterfranken. Dort ist das Ratschen auch unter den Namen Rumpeln oder Leiern bekannt.
Ablauf
Geratscht wird in der Karwoche hauptsächlich am Karfreitag und Karsamstag, und zwar ab dem Gloria der Messe am Gründonnerstag bis zum Gloria der Ostermette in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag. Wie es im unterfränkischen Volksmund heißt, fliegen die Kirchenglocken nach Rom, um dort geweiht zu werden. Andernorts heißt es, dass sie vor Scham schweigen oder dass die Glocken nach Rom fliegen und dort Reisbrei essen. Als Ersatz treten am Karfreitag und Karsamstag die Ratschen in Aktion. Die Ratschenkinder aus Hohestadt wissen, wieso sie ratschen: Weil die Glocken nicht läuten, weil da Jesus gestorben ist. Ministranten, aber auch andere Kinder des Dorfes ziehen ratschend durch die Gemeinde, um den Gottesdienstbeginn anzukündigen und die Gläubigen zur Kirche oder zum Gebet zu rufen. Geratscht wird bei jedem Wetter, entweder vom Kirchturm herunter oder in den Straßen. Im katholischen Unterfranken gehen die Ratschenkinder von Haus zu Haus. In Oberfranken wird auch vom Kirchturm geratscht, wenn zur Messe eingeladen wird.
Die Rumplkinder
Früher durften nur männliche Ministranten ratschen. Seitdem Mädchen auch ministrieren, gibt es auch Ratschenmädchen. Heute ist das Ministrieren selbst meist keine Voraussetzung mehr (wie zum Beispiel in Hohestadt). Sobald man genug Kraft hat, die Ratsche zu tragen, darf man mitratschen. Die Ratschnkinder werden auch Rumplkinder oder Klapperbubn und Klappermädchen genannt.
Am Karfreitag
Die Zeiten, an denen geratscht wird, sind je nach Ort unterschiedlich, aber in langer Kirchentradition festgelegt. So wecken die Ratschen die Einwohner teilweise bereits früh um sechs Uhr. Im Laufe des Tages wird zum Beispiel in Hopferstadt insgesamt sechs Mal geratscht.
Der Lärm der Ratschen wechselt sich ab mit gesungenen Sprüchen oder Reimen. Es wird abwechselnd geratscht und gesungen, wobei die Vorrumpler (also die erfahrenen Rumpler) den Nachrumplern (also den unerfahrenen Rumplern) den Takt und die Melodie vorgeben.
Sprechverse und Zeiten in Hopferstadt
Folgende Sprechverse werden abwechselnd mit dem Ratschen in einem bestimmten Takt und Rhythmus in Hopferstadt bei Ochsenfurt in Unterfranken gesungen:
06.00 Uhr: Reinste Jungfrau, oh betrachte wie zu dir der Engel sagte dass du Mutter Gottes seist, und empfingst vom Heilgen Geist.
11.00 Uhr: Liebe Leute lasst euch sagen Unsre Uhr hat elf geschlagen.
12.00 Uhr: Dies ist der englische Gruß, den ein jeder Christ beten muss fallet nieder auf die Knie und betet ein VATER UNSER und drei AVE MARIE.
14.00 Uhr: Dies ist das erste Mal zur Kirche, zur Kirche, das erste Mal. In einer Stunde beginnt die Kirche, die Kirche.
14.30 Uhr: Dies ist das zweite Mal zur Kirche, zur Kirche, das zweite Mal. In einer halben Stunde beginnt die Kirche, die Kirche.
18.00 Uhr: In dieser Nacht sei du mir Schirm und Wacht oh Gott durch deine Macht, wollst mich bewahren, vor Sünd und Leid vor Satans List und Neid. Hilf mir im letzten Streit, in Todsgefahren.
Sprechverse und Zeiten in Ebenhausen
Die Sprechverse und Takte sind von Ort zu Ort sehr unterschiedlich. So geht es in Ebenhausen bei Oerlenbach in Unterfranken
Gründonnerstag nach dem Abendmahl: Das ist die Todesangst Christi, die Todesangst.
Karfreitag 06.00 Uhr: Das ist der Englische Gruß, den jeder Christ beten muss, das Ave Maria, Maria.
11.00 Uhr: Es hat elf geschlagen!
12.00 und 18.00 Uhr: Das ist der Englische Gruß, den jeder Christ beten muss, das Ave Maria, Maria.
Karfreitagsgottesdienst und Osternacht: Das ist das erste und zweite Mal zur Kirche, das erste und zweite Mal. Das ist das dritte und letzte Mal zur Kirche, das dritte und letzte Mal. Wir klippern und klappern zusammen, auf einen Haufen,wer in die Kirche will, muß laufen, wer nicht laufen kann, soll langsam gehen, aber in die Kirche muss er gehen.
Wenn einer der Klapperbuben verschlafen hat wird dieser mit folgendem Spruch geweckt:
XYXY, steh auf zum Beten, wir sind schon angetreten.
Sprechvers ohne Ortsangabe
Die Glocken sind stumm, sie hängen in Ruh.
Wir Knaben, wir singen und klappern dazu. Ave Maria.
Die Glocken sind stumm, sie hängen in Ruh.
Wir Knaben, wir singen und klappern dazu. Ave Maria.
Am Karsamstag
Auch am Karsamstag wird fleißig geratscht, denn die Kirchenglocken schweigen immer noch. In Hopferstadt wird zum Beispiel um 6.00 Uhr, 11.00 Uhr, 12.00 Uhr und 18.00 Uhr geratscht. Am Nachmittag sammeln die Rumplkinder dann einen Heischelohn ein in Form von Geld, Süßigkeiten oder – ganz traditionell – Eiern. Dies nehmen sie als Dank dafür, dass sie so fleißig geratscht haben. Vor jedem Haus machen die Ratschenbuben halt und lassen ihre hölzernen Instrumente einige Minuten lang ertönen, bis jemand die Türe öffnet. Mit besonderen Gedichten bitten sie dann um einen Lohn.
Der Lohn wird später gewissenhaft aufgeteilt. Im unterfränkischen Hopferstadt bekommen zum Beispiel die Ratschenbuben und -mädchen je nach Schulklasse eine bestimmte Anzahl von Eiern. Die Erstklässler bekommen zwei Eier, die Zweitklässler bekommen drei Eier und so weiter. Den Ältesten, also den Siebtklässlern, steht das ganze Geld zu. In der Pfarrgemeinde Stadtsteinach in Oberfranken fließt der Ratschenlohn hauptsächlich in die Kirchenkasse, ein Teil aber auch in die Ministrantenkasse, um zum Beispiel Ausflüge zu finanzieren. In anderen Gemeinden, wie in Hohestadt bei Ochsenfurt werden nicht mehr nur Eier, sondern überwiegend Geld eingesammelt, von dem ein großer Teil an Hilfswerke gespendet wird.
Früher liefen wohl auch Pfarrer, Küster, Lehrer, Hirten, der Totengräber und Dorfarme in der Karwoche in ihrem Dorf herum, um Naturalien einzuholen, mit denen sie entlohnt wurden. Es gab zum Beispiel eine Zinsei- und Beichtei-Verpflichtung, der die Gläubigen nachkommen mussten.
Verse zum Einsammeln der Belohnung
Die Lieder, die beim Einsammeln der Belohnung gesungen werden sind ebenfalls traditionell geprägt und stark ortsabhängig. Hier einige Beispiele:
*aus Hohestadt bei Ochsenfurt in Unterfranken: Wir haben geklappert fürs Heilige Grab und bitten um eine milde Gab. Nicht zu groß und nicht zu klein, denn Sänger mussten wir auch noch sein.
*aus Ebenhausen bei Oerlenbach in Franken: Mutter, Mutter Eier raus, sonst steigen wir in Hühnerhaus und leeren alle Nester aus.
*aus Marienweiher in Oberfranken: Feieramd, Feieramd (Feierabend),Ihr Leut macht eure Eier zsamm.
Am Ostersonntag
In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag läuten die Kirchenglocken zum ersten mal in der Ostermette wieder, um die glorreiche Auferstehung des Herrn zu verkünden. Viele Menschen sind froh, jetzt nur mehr durch den festlichen Klang der Glocken geweckt zu werden und nicht durch den durchdringenden Lärm dieser alten Holzinstrumente.
Hintergrund-Infos
Auch in Oberfranken, in der Fränkischen Schweiz, in der Oberpfalz, in der katholischen Rhön, im oberhessischen Marburg, in der Eifel, in Donebach im Odenwald, im Vorarlberg in Österreich oder in der Schweiz wird geratscht. Allerdings unterscheidet sich der Brauch des Ratschens von Ort zu Ort. Manchmal hat er auch einen anderen Namen wie zum Beispiel Klappern (siehe bei Klapperjungen) oder Rätschna.
Das gemeinschaftliche Lärmen macht Spaß. Ein paar Hohestädter Ratschenkinder erzählten, wieso sie gerne ratschen: Weils Spaß macht … und mer auch noch was dafür kriegt. Ich glaub was zu Naschen und Geld. Nicht nur dort sind die Ratschenbuben und -mädchen jedes Mal voller Eifer dabei.
Rumpelmette
Lärmen und Klappern gehörte früher zur Rumpelmette. Dabei kamen Schallbretter und hölzerne Klappern zum Einsatz.
Weblinks
- http://www.heimat-bayern.de/brauch/bdm/allgemein/ratschen.html
- http://members.aon.at/jkessler/ratsch/index.htm
- http://www.donebach.de/tradition_in_der_karwoche.htm
Gewährspersonen
Kinder und Erwachsene aus Hopferstadt und Hohestadt in Unterfranken.
Literatur
- Aiblinger, Simon: Vom echten bayrischen Leben. München 1975.
- Becker-Huberti, Manfred: Feiern – Feste – Jahreszeiten. Lebendige Bräuche im ganzen Jahr. Freiburg im Breisgau 2001.
- Becker-Huberti, Manfred: Lexikon der Bräuche und Feste. Freiburg im Breisgau 2007.
- Endres, Irmtraut: Ostern in Franken. Würzburg 1993.
- Hofmann, Hanns Hubert: Osterbräuche in Franken. In: Ranft, Ferdinand: Vom Main zur Donau. Beiträge aus der fränkischen Regionalsendung des Bayerischen Rundfunks, 1961.
- Kumpfmüller, Judith/Steinbacher, Dorothea: Das bayerische Brauchtumsjahr. Lebendige Folklore zwischen Frankenwald und Watzmann. München 2005.
- Moser, Dietz-Rüdiger: Bräuche und Feste durch das ganze Jahr. Freiburg im Breisgau 2002.
- Mümmler, Manfred: Brauchtum – Ausdruck fränkischer Lebensweise. Emskirchen, Scheinfeld 1985.
- Schmidt, Gustav: Oberfränkisches Brauchtum in alter und neuer Zeit. Bayreuth 1994.
In Eltingshausen (Unterfranken) heißt es Karfreitag „Das ist das Ave Maria, der himmlische Gruß, den jeder Christ beten muss.“ Und zum Einsammeln der Belohnung am Karsamstag: „Wir haben geklappert an heiligen Tagen und bitten um eine kleine Gabe. Wir nehmen ein Ei, auch zwei oder drei, die Hühner bringen’s ja wieder herbei.“
Dieser schwachsinnige heidnische völlig unbiblische verblödete Brauchtum von massiver betäubender Lärmbelästigung gehört längst in die Wertstofftonne a la Mittelalter! Bei uns in der Gemeinde krachen sie gleich mit drei Ratschen durch die Gegend, auf und ab, von früh Morgens bis spät Nachmittags, Wahnsinn! Da arbeiten die Leute Woche für Woche Tag für Tag durch, und haben endlich mal frei „zu ruhen“ … und müssen sich aber dann diesem körperlichen Schmerz unterwerfen, was weder für die Tiere draußen in der Natur Vögle z.B., noch für unsere Ohren gut ist.
Was hat unser Lebens-Schöpfer, wie der Sohn GOTTES, die Lehre GOTTES, mit Kirschbäumen zu tun, oder anderen Holzarten, die man fällt, um daraus ein „christliches“ Folterinstrument für das Gehör zu erschaffen? So soll man also an Jesus Tod, Grabesruhe, wie zur Beichte gerufen…, denken? Ach ja, und „den Glauben, die Gläubigen“ zum Gottesdienst bewegen…, und die Kinder die Indoktrinierten rufen dann „„Ave Maria, Ave Maria!“ ? Was für ein widergöttliches Treiben denn, dass alles hat nichts mit GOTT dem Allmächtigen noch mit seinem Sohn Jesus Christus zu tun – definitiv unbiblisch und damit heidnisch! Nichts anderes wird damit bedient als ein alter in Versuchung geführter Brauch, verkehrt in eine Tradition, die man uns aufzwingt.
Wenn sich ein Moslem über ein Kreuz im Klassenzimmer beschwert, oder über Schweinefleisch in Schulen, oder über einen Weihnachtsbaum, oder über „Mädchen im Schwimmbad,“ oder oder oder, kniet sich die christliche Welt davor nieder und verbietet, ja, verrät sogar ihren Brauchtum, ihre Tradition „im Namen der Toleranz!“ Das ist alles so verlogen, so scheinheiig, eben eine Doppelmoral, die Methode hat. Lest die Bibel! Das Wort GOTTES gab es vor den weltlichen Religionen, IHM folge man nach!, und nicht dem dazwischen, Menschen, die sich für ihre Selbstverherrlichung für Macht und Geld, sich als Zwischenhändler aufblähen, um sich das Leben, welches ihnen nicht einmal selbst gehört, für ihr Zwecke zu unterwerfen, die sich allem überlegen fühlen. Der Mensch, der sich so für großartig hält, größer als die Schöpfung, in die wir alle gleich hineingeboren werden und die, die wir alle gleich auch wieder verlassen müssen- keiner kommt lebend heraus! Was soll also dieses ganze Theater von Machtdemonstration? Für was? Für ein bisschen Zeit? Da fällt mir ganz nebenbei eine Pasage aus einer spanischen Oper ein, die die Selbsterhöhung des Menschen gegenüber GOTT besingt, „beklagt,“, der sich anstelle Seiner sitzt, sich einst seine eingebildete Omnipotenz ausgedacht hatte:
„Wer sich so für großartig hält, der soll zum Friedhof gehen und er wird sehen, was die Welt wirklich ist – eine Hand voll Erde, ein Augenblick bedeckt voll Staub und eine Hoffnung, für wenig Zeit.“
Jesus Lehre beinhaltet nicht im geringsten eine Tradition. Weder eine politische, noch eine religiöse. Im Gegenteil! Er lehrte warndend dagegen, damit die Menschen nicht darin verstarren und den Willen GOTTES tun. GOTT LIEBE unser Lebensschöpfer will Barmherzigkeit und diese, gewinnt man nicht von Menschen ab die durch das Dorf zwei Tage ziehen um massiven Lärm zu betreiben! „Weil es halt nun mal so ist, ein Brauchtum!“ Was für ein Irrsinn. Was für ein Spott, dass damit „sogar den Kindern in vielen Ortschaften erzählt, dass die Glocken nach Rom fliegen, um die Beichte abzulegen.“ So so. AHA. Die Glocken fliegen also nach Rom! Na sowas. Kindern kann man eben alles erzählen…. ihren Geist missbrauchen anstatt ihnen zu lehren, dass Unsinn nichts mit unserem Lebensschöpfer zu tun hat und Jesus, nie einen solchen je verbreitet hatte! Wer den Betrug kennt, der lehrt ihn nicht. Und Beichten, na das sollte man dem einzelnen überlassen, wem er sich anvertraut denn, es gibt nur einen Mittler und dass, ist Jesus Christus. Zur Erinnerung was in der Bibel steht:“Ihr sollt niemanden auf Erden VATER nennen!“ Damit ist natürlich das Papstum gemeint, was für sich alleinig die absolute GOTTES-Stellvertreter-Position beansprucht, sich erhebt, nämlich sich in der einzigen absoluten Wahrheit zu befinden. Das tun sie eben alle, die Welt-Religionen. Aber über Narren schimpft man nicht. Man lacht über sie. Na dann:
Zum Ende hin steht die Bilanz: Bleibt doch das Letzte Wort bei GOTT dem Allmächtigen!
Die Wahrheit kommt ans Licht. Denn keine Lüge gleich welche Position ein Mensch für sich hier auf Erden bezieht, kann ewig von ihm verborgen werden. Eine zeitlang zudecken, ja. Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfängt, was er durch den Leib vollbracht, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses. (Mt 25,19; Röm 2,6; Röm 14,10; 1Kor 4,5) Dazu passt die Analyse:„Sie dachten, sie seien an der Macht, dabei waren sie nur an der Regierung“.
Nun, jetzt habe ich mir erlaubt zu klappern an einem nicht heiligen Tag denn heilig, ist nur GOTT und ich bitte um eine kleine Gabe, die heißt: Verständnis!
Na sowas, wo ist mein Kommentar? Ei Ei! Ich nehme ein Wort, auch zwei oder drei, die Zensur bringt´s nicht mehr herbei. Ei Ei, Owei! Kann das Huhn ach nein, der Hase, der Osterhase, zählen bis drei?