Einstiegsinformation
„Hoi’garta“ ist die schwäbisch-phonentische Version des hochdeutschen Wortes „Heimgarten“, obwohl dieses Wort im Hochdeutschen umgangssprachlich nicht verwendet wird. “Hoi’garta“ war früher in Schwabens ländlichem Sprachraum der Ort, an dem sich Dorfmädchen nach Feierabend zum „Raatschen“ (sich unterhalten) und zum Handarbeiten (Stricken, Flachs/Wolle spinnen, etc.) trafen. Das „andere“ Geschlecht war willkommen, musste jedoch auch einen Beitrag leisten: z.B. Lieder singen, Geschichten erzählen oder Musik spielen.
Hintergrund-Infos
„Hoi’garta“ wird im Altbairischen „Hoagarscht“ bezeichnet. Im württembergischen Schwäbisch gibt es für “Hoi’garta“ weitere Begriffe: Lichtstube, Ebahe, Latschare. Die heutige (Stadt)Jugend versteht die Bedeutung von “Hoi’garta“ meist nur noch in seiner englischen Entsprechung „After work party“.
„Hoi’ga:dae“ = nennt sich eine „Hoi’garta Musik- und Schbäßla’gruppe“ (Neudeutsch: MusiComedy), bekannt durch ihre Dialekt-Wortspielereien. Sie übersetzt z.B. englische Schlagertexte nach dem Wortklang und weniger dem Wortsinn ins Schwäbische, z.B. „Fifty ways to leave your lover“ = „Giftig’s Gwäas, do könntsch’ vert’loffa“.