Inhalt
- Termin
- Einstiegsinformation
- Hintergrund-Infos
- Weihnachten
- Geschichte der Weihnachtsmärkte
- Tradition der Weihnachtsmärkte
- Ablauf Erlebnis-Weihnachtsmarkt Bad Hindelang
- Eröffnung
- Tradition in Bad Hindelang
- Weihnachtliches Märchenland
- Programm / Veranstaltungen
- Figuren aus der Märchen-, Weihnachts- und Sagenwelt
- Stallweihnacht
- Kinderwelt
- Literatur
- Links
- Karte
Termin
Dieser Brauch findet während der Adventszeit statt.Einstiegsinformation

Hintergrund-Infos
Weihnachten
Als die besinnliche Zeit schlechthin gilt der Advent. In den Wochen vor Weihnachten bereiten sich Christen auf eines ihrer Hochfeste, nämlich die Geburt Jesus vor. Das Datum der Geburt Jesu Christi ist unbekannt. Im vierten Jahrhundert setzte die römische Kirche das Fest zur Zeit der Wintersonnwende fest: „Weihnachten als Fest des neuen Lichtes, das die Heiden erleuchtet (Lk.2,12), sollte an die Stelle des Tages der unbesiegten Sonne (Sol Invictus) treten, den die Römer seit 275 feierten“ (Wolf 2000, S.265).Geschichte der Weihnachtsmärkte
Im deutschen Sprachraum sind die ersten Weihnachtsmärkte bereits um 1300 nachweisbar. Damals hatten diese jedoch eine andere Bedeutung als heute. Die Märkte dienten größtenteils dazu, sich vor dem kältesten Abschnitt des Winters mit den wichtigsten Gütern einzudecken. Zu diesen zählten zum einen warme Kleidung und zum anderen Nahrungsmittel. Das Augenmerk wurde bei den Veranstaltungen auch besonderes auf das Vorhandensein von warmen Getränken und Speisen vor Ort gelegt. Etwa zeitgleich zu den Weihnachtsmärkten gab es auch die Lebzeltermärkte. Diese verbreiteten sich in großen Städten und waren entlang der Haupthandelsrouten anzutreffen. Hier konnte man die teuren und seltenen Gewürze erwerben. Zudem durften auf dem Marktplatz Handwerker wie beispielsweise Korbflechter, Fassmacher, aber auch Spielzeugmacher ihre Verkaufsstände aufbauen, um dort ihre Produkte und Waren zu verkaufen. So trugen oft zu den Anfangszeiten die Weihnachtsmärkte damals oft noch den Namen Lebzeltermärkte. Dies war beispielsweise in Augsburg der Fall. Hierbei handelte es sich aber häufig nur um relativ kurze Veranstaltungen, die meist an den Adventswochenenden oder einige Tage vor Heilig Abend geöffnet hatten. Durch die Reformation änderte sich jedoch einiges, als Luther das Christkind mitsamt Geschenken verbreitete. Denn zuvor erhielten die Kinder am St. Martinstag oder Nikolaustag ihre Geschenke. Durch Luther wurden die Zeiten bis zur Bescherung verlängert und der neue Brauch wurde überall schnell angenommen. So folgte eine Fortführung des Brauches, da sowohl Händler, wie auch die Bewohner von einem solchen Markt profitierten. So verbreitete es sich von Stadt zu Stadt weiter . Anfänglich wurden damals die ersten Weihnachtsmärkte des Mittelalters um Kirchen herum gebaut. Beispiele hierfür sind der Christkindlesmarkt in Nürnberg oder der Striezelmarkt in Dresden. Mit dem Kirchengang und dem damit verbundenen Verlassen der Kirche erhoffte man sich damals potentielle Kunden bezüglich des Marktes gewinnen zu können. Mit der Zeit näherten sich die Weihnachtsmärkte immer mehr dem heutigen Bild eines traditionellen Weihnachtsmarktes, wobei Kerzen und Lichter bereits auch schon zu damaligen Zeiten eine große Rolle spielte.Tradition der Weihnachtsmärkte
Die Weihnachtsmärkte sind je nach lokaler Tradition auch unter den Namen Christkindlesmarkt, Christkindlmarkt, Nikolausmarkt, Adventmarkt oder Glühweinmarkt in den verschieden Städten bekannt. Meist bildet ein großer, bunt geschmückter Weihnachtsbaum mit festlicher Beleuchtung den Mittelpunkt des Marktes. Um ihn herum werden von den Händlern ihre festlich geschmückten Verkaufsstände platziert. Oft ist ein weihnachtlicher Duft der Backwaren zu verspüren. Die so genannten Zuckerbäcker verkaufen meist typisch weihnachtliche Backwaren in ihren Ständen, wie beispielsweise Lebkuchen, Honigkuchen, Spekulatius oder Christstollen und Süßigkeiten wie Zuckerwatte, gebrannte Mandeln, Schokolade, Bratäpfel oder heiße Maronen. Je nach Gebiet herrscht auch als Highlight das Angebot regional typischer eigener Spezialitäten. Zu diesen zählen zum Beispiel im Allgäu der Birnenzelten, das Früchtebrot oder der Nussstollen. Zum Aufwärmen in der kalten Jahreszeit, werden Feuerzangenbowle, sowie Glühmost und Punsch angeboten. Typische Waren, wie kunsthandwerkliche weihnachtliche Artikel, beispielsweise Krippen, sind auf den Weihnachtsmärkten zu finden. Aber auch Schmuck für den Christbaum wie Glaskugeln, Adventssterne, Lametta steht stets zum Verkauf und gehören traditionell zum weihnachtlichen Angebot. Auf den Weihnachtsmärkten sind auch neben dem Weihnachtsbaum eigens gestaltete Krippen fester Bestandteil. So werden in einigen Gemeinden die Krippen oft durch Figuren wie Hirten, oder auch Tieren wie Schafe, Esel oder Ziegen präsentiert. Einen besonderen Reiz übt auf die Besucher der eigens für den Markt engagierte Besuch eines Nikolaus aus. Dieser kommt mit Unterstützung von seinen Helfern, die kleinere Geschenke an die Besucher verteilen. Die meisten Weihnachtsmärkte sind bereits zum eigentlichen Weihnachtsfest wieder geschlossen.Ablauf Erlebnis-Weihnachtsmarkt Bad Hindelang
Eröffnung
Eine halbe Stunde vor der großen Eröffnung des Marktes liegt das verträumte Bergdorf stets im Dunkeln. Mit dem Glockenschlag der Turmuhr öffnet um 18 Uhr das Hindelanger Christkind die Pforten zum erlebnisreichsten und schönsten Markt Deutschlands. Der Weihnachtsmarkt
Tradition in Bad Hindelang
Mittlerweile gilt der Erlebnis-Weihnachtsmarkt in Bad Hindelang schon als eine Art Tradition für die Einheimischen wie auch und Besucher. Im Jahr 2010 fand der Markt zum neunten Mal statt. Rund 60000 bis 80000 Besucher wurden für die letzte Veranstaltung erwartet und konnten tatsächlich von in der Gemeinde verzeichnet werden. „Wir wollen jedem Besucher ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, so Brigitte Weber, Vorstandsvorsitzende des Vereins „Wir für Bad Hindelang“ und Organisatorin. Seit den Anfängen der Veranstaltung verzeichnet man einen starken Zuwachs. Trotz der Mehrzahl an Besuchern möchten die Veranstalter stets darauf achten, eine „Qualitätssicherung“ zu gewährleisten. So werden die einzelnen Aussteller bewusst ausgewählt sowie das Verkehrskonzept dem Besucheransturm angepasst. Aus Sicherheitsgründen wurde das Areal der Veranstaltung vergrößert und Richtung Jochpass ausgeweitet. Jedoch bleibt stets das Konzept des populären Marktes unberührt. Eine idyllische, verträumte beinahe schon verzauberte Weihnachtsatmosphäre soll den Besuchern geboten werden.Weihnachtliches Märchenland
Der Erlebnis-Weihnachtsmarkt in Bad Hindelang ermöglicht allen Teilnehmern das Eintauchen in eine Märchenwelt, die Harmonie, magische Momente und Geborgenheit vermitteln möchte. Im Jahr 2010 verliehen 130 Aussteller mit 80 fantasievoll geschmückten Holzhütten, die sie an die einzigartige Bergidylle angepassen, dem Weihnachtsdorf eine besondere Atmosphäre. Durch ausgesuchte Arbeiten wird den Besuchern ein Einblick in die Begabungen des heimischen Kunsthandwerkes gegeben. So zählen zu den Ausstellungen unter anderem Klöppel-, Schnitz-, Korbflecht-, Steinmetz- und Schmiedekunst, Puppendesign und Glasmalerei. Für kulinarische Köstlichkeiten wird an den Imbissständen versorgt. Passend zur Weihnachtszeit erklingen auf Bühnen Alphornbläser Ensembles und Chöre. Neben besonderen Musikhighlights wie zum Beispiel dem Adventsingen, fanden auch weitere Konzerte diverser Künstler statt.Programm / Veranstaltungen

Figuren aus der Märchen-, Weihnachts- und Sagenwelt
Als weitere Highlights tauchen auf dem Weihnachtsmarkt zahlreiche Figuren aus der Märchen-, Weihnachts- und Sagenwelt auf. Diese sind jeweils an den Freitagen und Sonntagen zu sehen. So verkleiden sich extra für den Umzug viele ehrenamtliche Helfer und ziehen durch weihnachtliche Straßen und Gassen des Bergdorfes. Unter anderem sind Pippi Langstrumpf, der Kleine Onkel mit Annika und Tommi, die Schneekönigin mit ihren Eiszapfen, Väterchen Frost mit seinen Schneeflöckchen, Teddybären sowie Weihnachtswichtel zu entdecken.Stallweihnacht
Die Stallweihnacht zählt zu den absoluten Höhepunkten des Weihnachtsmarktes. Extra für diesen Anlass wurde im Dorfkern ein alter Bauernstadel zu einer Krippe umgestaltet. So steht jedes Jahr ein anderes Paar aus Bad Hindelang mit seinem Kind im Mittelpunkt des musikalischen Krippenspiels, das von einem Erzähler unterstützt wird. Bei der letzten Veranstaltung standen sogar erstmals zwei einheimische Familien im Wechsel auf der Bühne und übernahmen die Rollen des Heiligen Paares. Das Krippenspiel wird mit Laiendarstellern und lebenden Tieren begleitet von einheimischen Jodlern und Bläsern aufgeführt.Kinderwelt
Jedes Jahr ist ein Tag auf dem Erlebnis-Weihnachtsmarkt fast ausschließlich den Kindern gewidmet. Viele zahlreiche Überraschungen werden den kleinen Besuchern geboten. So wird zum Beispiel an diesem besonderen Tag der Markt vom Sandmännchen aufgesucht, das den Kindern am späten Nachmittag Gute-Nacht-Geschichten erzählt. Ein weiteres Highlights stellt für Kinder auf dem Erlebnis-Weihnachtsmarkt unter anderem das Wichtel Bärenhaus dar. Hier finden diese die Gelegenheit, sich selbst Teddybären zu nähen und zu füllen. Im Himmelspostamt können Kinder einen persönlichen Wunschzettel für den Weihnachtsmann schreiben. In der Engelswerkstatt werden sie von „Engeln“ beim Basteln betreut. Im Kerzenhaus wird ein Kurs angeboten, indem man selbst Kerzen entwerfen und gestalten kann. Bunte Bonbons, Lakritze und vieles mehr können in der extra kindgerechten Süßigkeitenhütte erworben werden. Zudem gibt es auf dem Markt eine Villa Kunterbunt. Dort werden den Kindern aufregende, spannende sowie lustige Geschichten von Pippi Langstrumpf, Annika und Tommi erzählt. Viele ehrenamtliche Helfer unterstützen den Erlebnis- Weihnachtsmarkt.Literatur
- Werner,P. & Werner, R. (1999): Weihnachtsbräuche in Bayern. Kulturgeschichte des Brauchtums von Advent bis Heilig Dreikönig: 10. „Dieser beliebte vorweihnachtliche Budenzauber...“. Berchtesgarden, Plenk, S.107-111.
- Wolf,H.-M. (2000): Das BrauchBuch: „Weihnachten“. Wien, S.265.
- Allgäuer Anzeigeblatt; (20.November 2010): Besuchern ein Lächeln ins Gesicht zaubern“.
- Allgäuer Anzeigeblatt (24.November 2010): „Erlebnis-Weihnachtsmarkt.
- Allgäuer Anzeigeblatt (27.November 2010): „ Bad Hindelang verwandelt sich in weihnachtliches Märchenland“.
- Allgäuer Anzeigeblatt; (27.November 2010): „Zwischen Besinnung und Kommerz“.
- Allgäuer Anzeigeblatt; (29.November 2010): „Märchenzauber verzaubert die Besucher“.
- Marktgemeinde Bad Hindelang: Informationsbroschüre „bad hindelang“. Ausgabe November 2010. Bad Hindelang, S. 26 – 28.