Tag der Epiphanie in Griechenland

Termin

Dieser Brauch findet alljährlich am 06. Januar statt.

Einstiegsinformation

Der 6. Januar ist in Griechenland ein gesetzlicher Feiertag. Dieser Tag wird er in der griechisch-orthodoxen Kirche nicht als “Dreikönigstag” begangen, sondern man gedenkt in erster Linie der Taufe Christi und Offenbarung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit. Mann nennt diesen Tag auch Fota, Epifania (Epiphanie) oder Theofania.

Ablauf

Am 6. Januar, dem Tag der Epiphanie, wird in der orthodoxen Kirche die Taufe Christi gefeiert. Zu diesem Anlass wird in den orthodoxen Kirchen eine Segnung des Wassers vorgenommen. Mit diesem Wasser werden die Gläubigen, deren Häuser, Äcker, Brunnen und Tiere gesegnet. An diesem Feiertag geht es vor allem nass zu. An diesem Tag wagen traditionell einige junge Männer den Sprung in das Wasser. (Seit wenigen Jahren werden in einigen Regionen auch Frauen zugelassen) Dieses Wasser ist auch in Griechenland um diese Jahreszeit noch recht kühl. In vielen Orten führen Prozessionen mit vielen Menschen an ein Gewässer. Dies ist in Griechenland meist das Meer. In Regionen fernab vom Meer kann auch ein See oder größerer Fluss Austragungsort dieses Brauches sein. An dem Gewässer werden ein Kreuz und das Gewässer selbst geweiht. Oft wird der Priester hierfür mit dem Boot wenige Meter vor das Ufer gebracht. Von hier aus wirf der Priester das geweihte Kreuz ins Wasser. Dieses Kreuz muss ans Land zurückgeholt werden, um damit Glück und Segen für das beginnende Jahr zu sichern. Die Männer springen vom Strand oder Ufer in das kalte Wasser und müssen das Kreuz hervorbringen. Wer es als erster heraus taucht und zurück bringt, sichert sich nicht nur die Bewunderung der Zuschauer, sondern hat aus Tradition her Glück fürs kommende Jahr und erhält besonderen Schutz durch Jesu Christi.

Varianten

In einigen Teilen Griechenlands zieht der glückliche Finder nach dem Ereignis durch sein Heimatdorf und geht von Tür zu Tür. Hierbei präsentiert er das Kreuz und erhält dafür Bewunderung und z.T. auch kleine Geschenke oder Geld. Das Geld wird daraufhin in der Gemeinde abgegeben und für soziale Zwecke verwendet. In Rhodos ziehen Geistliche und hohe Amtsträger, umgeben von einer Militärparade und einem musikalischen Festzug, zum Meer. Hier werden sie von tausenden Menschen am Ufer erwartet. Der Priester wirft hier das Kreuz vom Ufer in das Wasser. Die Männer springen von einem größeren Boot ins Wasser und versuchen das Kreuz zu erreichen. Im Anschluss belohnt der Priester den Glücklichen Finder mit einem kleinen goldenen Kreuz, welches er ihm um den Hals hängt.

Hintergrund-Infos

In Deutschland wird dieser Brauch ebenfalls von griechischen Gemeinden zelebriert. Die orthodoxe Gemeinde der bayerischen Landeshauptstadt beispielsweise zelebriert diesen Brauch auf der Ludwigsbrücke vor dem Deutschen Museum. Es wird ein Gottesdienst durchgeführt, welcher ca. 20 Minuten dauert. Danach wird von ein mittelgroßes Kreuz ins Wasser geworfen und anschließend von Schwimmern zurückgeholt. Im Jahr 2012 sprangen ebenfalls Menschen in die Isar um das Kreuz herauszuholen. In diesem Fall handelte sich einen Griechen und zwei Rettungsschwimmer der Kreiswasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes.

Gewährspersonen

Der Interviewpartner ist 1983 als Kind von griechischen Einwandern in Deutschland geboren. Mit 14 Jahren gingen seine Eltern mit Ihm und seinen beiden Geschwistern zurück nach Griechenland. 2012 ist er zurück nach Deutschland gekehrt und arbeitet in seinem gelernten Beruf als Fluggerätemechaniker. Seine Konfession ist griechisch-orthodox.

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