Christbaumschmuck in Münsingen (Baden-Württemberg)

Einstiegsinformation

Geschmückter Christbaum.
Das Christbaumschmücken ist ein jährlich stattfindender Brauch, der in den Brauchkomplex Weihnachten einzuordnen ist und sowohl im öffentlichen als auch im privaten Raum stattfindet. Im Folgenden wird das Christbaumschmücken vor Heiligabend exemplarisch anhand einer Familie im schwäbischen Münsingen (Landkreis Reutlingen, Baden- Württemberg) skizziert, angefangen von der Auswahl des Christbaumes, über das Aufstellen, dem Schmücken und letztendlich der Frage ,,Was geschieht eigentlich mit dem geschmückten Christbaum im Zeitraum nach Weihnachten bzw. wie wird er in das alltägliche Leben integriert?

Empirische Dokumentation

Ablauf

Das Auslegen von Zweige.
Der nachfolgend beschriebene Brauch des Christbaumschmückens bezieht sich auf Mittwoch, den 22.12.2012 und fand im privaten Raum einer Familie aus Münsingen statt. Das Aufstellen des Christbaumes fand 5 Tage später statt und begann gegen 12.30 Uhr. Die Terminierung 2 Tage vor Heiligabend wurde von der Familie insofern gewählt, da einerseits das Christbaumschmücken am Morgen des Heiligabends immer als störend und stressig im Familienleben empfunden wurde. Andererseits feiert die Familie Heiligabend selbst nicht Zuhause, womit der geschmückte Christbaum für sie kein fester Bestandteil bei der Bescherung am Abend des 24. Dezembers mehr darstellt und somit auch keine so große Bedeutung zugesprochen wird, wie es in den letzten Jahren der Fall war. Ort des Geschehens bildete das offene Wohn- und Esszimmer im Erdgeschoss des Familienhauses, welches als größter Raum des Hauses zentral gelegen ist und dadurch jedes Jahr als ,,optimaler Standort’’ für den Christbaum dient, gerade weil er dort für alle Gäste in der Weihnachtszeit sichtbar ist und somit bestaunt werden.
Der Schmuckkarton mit dem Christbaumschmuck.
Begonnen wurde zuerst mit dem Aufstellen der Fichte. Dies ist insofern jährlich die Arbeit des Familienvaters, als dass es die körperlich ,,schwerste Arbeit’’ laut den Kindern darstellte.Hierbei beinhaltet ist das Ausmessen der Baumhöhe und das darauf folgende Kürzen der Fichte gemäß der entsprechenden Raumhöhe des Wohn- und Esszimmers- jedoch immer unter Mithilfe der Kinder. Nachdem dann schließlich die gekürzte Fichte von draußen hineingetragen wird, verankert der Vater sie im Christbaumständer, holte die für die Kinder zu schwere Krippe vom Dachboden und positionierte diese bereits grob unter dem Baum. Nach der Verankerung verlässt der Vater aus zeitlichen Gründen das Geschehen, womit die drei Kinder die weitere Arbeit, begonnen mit dem Auslegen von Zweigen, übernehmen. Hierfür dient eine weitere Fichte aus dem eigenem Forst, die analog mit dem eigentlichen Christbaum mitgeschlagen wurde, deren Zweige aber nur dafür dienen sollen, die Schutzdecke unterm Baum mit Zweigen abzudecken.
Das Schmücken des Christbaums.
Das eigentliche Schmücken beginnt damit, dass der Karton voller Christbaumschmuck vom Dachboden geholt und ausgepackt wird. Obwohl eine Vielzahl an Schmuckrequisiten vorhanden ist, beschränkte man sich auf einen kleinen Teil des eigentlichen Besitzes. So gehören schließlich die Lichterkette, Christbaumkugeln und Stroh- bzw. Glitzersterne zu den wichtigsten Utensilien, die einverständlich ausgesucht und verwendet werden. Diese Requisiten sind auch diejenigen Schmuckrequisiten, die so gut wie jedes Jahr verwendet und selten durch Zukäufe ergänzt werden. Es ist also eine gewisse Kontinuität in der Familie im Bezug auf ihre Schmuckauswahl insofern vorhanden, als dass sie hier bewusst wenig experimentell ist und laut eigenen Angaben ,,keine Trends in Bezug auf Farbe und Formen’’ mitmacht. Das Anbringen der Lichterkette und das Aufhängen von Christbaumkugeln und Sternen beanspruchte vom kompletten Christbaumschmucken die meiste Zeit und wird vor allem sehr sorgsam und unter streng ästhetischen Gesichtspunkten vollzogen, wobei in ständiger Kommunikation darüber diskutiert wird, was wie am besten aussieht und was nach eigenem Empfinden nicht. Abgeschlossen wird dies damit, dass die bis jetzt noch leere Krippe mit den fehlenden Figuren komplettiert wird. Diese befindet sich wie der Schmuck zuvor im Karton und wurde nach und nach herausgesucht und in der Krippe unterm Baum positioniert. Dazu gehörten Maria und Josef mit ihrem Christkind, ein Esel, ein Rind, 5 Schafe und letztlich der Engel.
Weihnachtskrippe.
Da das Christbaumschmücken für die Familie aber auch etwas darstellt, was durch das Hineintragen des Baumes oder des Kartons vom Dachboden ,,Schmutz macht’’, wurde das diesjährige Schmücken bewusst in den Wochenendputz eingegliedert. Erst nachdem alles aufgeräumt und geputzt ist, empfindet man auf der einen Seite das Christbaumschmücken für beendet und wird auf der anderen Seite der Christbaum mit einem Schnaps gelobt.

Bedeutung und Funktion des geschmückten Baumes

Der geschmückte Christbaum.
Doch was für eine Rolle spielte der geschmückte Christbaum im Zeitraum von Weihnachten bis zum Abbau? An Heiligabend wurde dem Christbaum insofern keine große Bedeutung von der Familie zugesprochen, als dass die Familie bei Verwandten eingeladen wurde und nicht Zuhause feierte, was dem Christbaum, zumindest an diesem Tag, einen Bedeutungsverlust einbrachte. Dadurch dass hingegen am 2. Weihnachtsfeiertag die Familie selbst Gäste eingeladen hat und diese direkt im großen und offenen Wohn- und Esszimmer empfing, stand der Christbaum nicht nur lokal zentral, sondern war auch des öfteren Thema bei Tischgesprächen, in denen der ,,wunderschöne’’ Christbaum übers Maß hinaus gelobt wurde, meist mit der Hoffnung auf einen Schnaps, den die Gastfamilie immer griffbereit hielt. Dieses Christbaumloben bzw. dieser ständige Einbezug des geschmückten Christbaumes in das alltägliche Leben zog sich dann unter anderem bis in die Silvesternacht, in der regelmäßig Freunde und Nachbarn geklingelt haben, um nicht nur den Christbaum loben, sondern vor allem auch bei einem gemütlichen und geselligen Beisammensein in das neue Jahr hineinfeiern zu können. Der Christbaumabbau findet jährlich um den 6. Januar, d.h. um Heilige Drei Könige statt. Dieses Jahr wurde der Baum, wieder funktional gewählt, bereits am Samstag, den 5. Januar 2013 am Morgen abgebaut und aus Sauberkeitsgründen in den Wochenendputz eingegliedert.

Die Familie

Die Brauchdokumentation fand bei einer siebenköpfigen Familie aus dem schwäbischen Münsingen statt, wobei nur der Familienvater, Anfang 50, und die drei jüngsten Töchter, alle Anfang 20, anwesend waren und aktiv am Christbaumschmücken teilnahmen. Die anderen Familienmitglieder, darunter die Mutter und zwei weitere Töchter, waren entweder zeitlich verhindert und/ oder waren bereits in eine eigene Wohnung gezogen, was für sie laut eigenen Aussagen eine gewisse ,,Distanz’’ zum Christbaumschmücken im früheren Zuhause darstellte. Beim Ablauf war dann insofern eine indirekt zugeschriebene Arbeitsteilung von Vater und Töchter erkennbar, dass dieser die körperlich schwerere Arbeit übernahm und die drei Töchter das darauf folgende kreative Schmücken, wobei viel kommuniziert und gelacht wurde und stets eine entspannte, vertraute und familiäre Atmosphäre herrschte, jedoch nach eigenem Empfinden ,,nicht so besinnlich wie sich alle den Brauch des Christbaumschmückens vorstellen’’.

Die Schmückrequisiten

Lichterkette für den Christbaum.
Der Christbaumschmuck wird unter dem Jahr in einem Karton auf dem Dachboden aufbewahrt, welcher dann pünktlich zum Schmücken heruntergeholt und ausgepackt wird. Hierbei bilden die Lichterkette, Christbaumkugeln, Sterne und die auch auf dem Dachboden aufbewahrte Krippe stets die wichtigsten Requisiten.
Stroh- und Glitzersterne.
Chronologisch zuerst wurde dieses Jahr die Lichterkette aufgehängt, da sie meist als ,,größter Störfaktor’’ durch ihre Entknotung und der Frage, ob alle Birnen noch leuchten, empfunden wird, was für eine gewisse Anspannung sorgte. Jedoch war die heute verwendete Lichterkette nicht schon immer fester Bestandteil als Beleuchtung. So wurden ab 1985 bevorzugt Wachskerzen, dann als die Kinder geboren wurden und klein waren, eine bunte Lichterkette mit farbigen Birnen gewählt, was als passender und aufregender für das kindliche Auge empfunden wurde. Diese wurde schließlich um 2006, als die Kinder in das Jugendalter kamen, durch die heute verwendete, als ,,schlichter’’ betitelte Lichterkette ersetzt. Nach dem erleichternden Anbringen der funktionierenden Lichterkette wurde zuvorderst nach den Christbaumkugeln gegriffen, die teils in unterschiedlichen Größen zahlreich vorhanden waren. Die Christbaumkugeln in der Farbe Rot stellten auf der einen Seite laut der Familie die selbstverständlich ,,traditionelle’’ Christbaumkugelfarbe dar (,,Welche Farbe denn sonst?!’’) und sind auf der anderen Seite heute nicht mehr nur weihnachtliche, sondern für sie stets schon winterliche Dekoration, was man sehr gut an der Tatsache erkennen konnte, dass rote Christbaumkugeln schon ab Mitte November als Schmuck z.B. in großen Vasen im Haus ausgestellt wurden.
Baumwurzel Krippe.
Neben den roten Christbaumkugeln zählen dann noch Sterne in Form von Stroh- und analog zu den Christbaumkugeln rote Glitzersterne zum festen Inventar des Schmückens, die ebenso besonders als ,,traditionell’’ und ,,zu jedem Christbaum gehörend’’ empfunden werden, jedoch auch unter dem Aspekt der Farbe rot großen Wert auf die Ästhetik gelegt wird. Abschließend wurde dann auf Grund einer fehlenden Christbaumspitze ein Strohstern oben angebracht. Als letztes und für die Familie sehr wertvolles Schmückrequisit ist die schwere Krippe zu nennen in Form einer vom Vater im Wald gefundenen, alten Baumwurzel. Diese ist insofern der ganze Stolz der Familie, als dass sie als besonders einzigartig und emotional wertvoll gesehen wird, da es sie ,,nirgends sonst auf der ganzen Welt so zu finden gibt’’, was stets auch Bewunderung und Lob bei den Besuchern auslöst, die jedes Jahr aufs neue die Besonderheit dieser Krippe betonen.

Brauch- und Rollenverständnis

Das Christbaumschmücken und die Interaktion an demselben wird nach dem Verständnis einzelner Familienmitglieder zum einen ,,nicht als Brauch verstanden, dem eine besondere Bedeutung oder übertriebene Aufmerksamkeit beigemessen werden muss’’ und zum anderen fühlen sie sich deutlich erkennbar nicht als Teilnehmer bzw. Akteure eines Brauches. Für sie ist es vielmehr eine ,,Vorbereitung auf den Heiligabend und die darauf folgenden Weihnachtsfeiertage’’, was sehr deutlich ein eigenes Verständnis bzw. eine individuelle Reflexion zum Begriff Brauch veranschaulicht und auf eine geringere Wertschätzung des Christbaumschmückens schließen lässt, wie es laut Angaben des Familienvaters ,,oft medial vermittelt und fast schon inszeniert wird’’. Dennoch soll hier nochmals erwähnt werden, dass dieses Verständnis zum Christbaumschmücken exemplarisch eine aber nicht eine einzige soziale Realität darstellt und dass das Ergebnis zwar durchaus repräsentativ, aber nicht für alle privat oder öffentlich ausgeübten Bräuche des Christbaumschmückens und dem damit verbundenen Verständnis sprechen kann.

Historische Genese, Verbreitung, Forschungsstand

Entwicklungsgeschichte des Christbaumschmückens in der Familie

Der erste nachweisbare Beleg zum Christbaumschmücken in dieser Familie bildet ein Foto aus dem eigenen Familienalbum. Dieses Foto zeigt den ersten eigenen Christbaum aus dem Jahre 1985 nach dem gemeinsamen Beziehen in das eigene Haus im Oktober zuvor. Seitdem unterlag der Christbaum und somit auch das Christbaumschmücken einer ständigen Dynamik und Veränderung, so wie sich auch die Familie und das damit verbundene Familienleben schrittweise veränderte und neu fand. Faktoren dafür waren z.B. das spätere Hinzukommen von weiteren Kindern in den Jahren 1990 und 1991, der Umzug in ein größeres Haus 1994 oder aber z.B. der allgemeine Trend von Wachskerzen zu elektronischen Lichterketten.

Allgemeine Entwicklungsgeschichte

Christbaumkugeln in Form von Fußbällen.
Die Frage nach den Anfängen des Christbaumschmückens beinhaltet gleichzeitig die Frage nach den Anfängen des Christ- bzw. Weihnachtsbaumes. ,,[Doch] wann fängt die Geschichte des Weihnachtsbaumes an, eines geschmückten Tannenbaumes im Innern des Hauses? Die frühesten Belege für dieses Symbol stammen aus der Lebenswelt des städtischen Handwerks, aus den Festgebräuchen der Zünfte, zunächst noch nicht aus der Familienstube. Eine Bremer Zunftchronik des Jahres 1570 berichtet von einem «Dattelbäumchen», einem kleinen Tannenbaum, mit Äpfeln, Nüssen, Datteln, Brezeln und Papierblumen besteckt und aufgestellt im Zunfthaus, den die Kinder der Zunftgenossen zu Weihnachten abschütteln durften […] Aus diesem geselligen Bereich übernahmen dann allmählich die Familien das Weihnachtsbäumchen, das aber, wohlgemerkt, noch keine Kerzen trug.’’ Der früheste visuelle Beleg von einem Weihnachtsbaum mit Kerzen war erst ein Kupferstich aus dem Jahre 1796 des Künstlers Theobald von Oers. Jedoch trat auch ,,[…] schon früh ein weiterer sozialer Kreis [neben die bürgerliche Handwerkswelt] als Träger weihnachtlicher Baumbräuche ins Blickfeld: die europäische
Christbaum in Istanbul.
Aristokratie und ihre Fürstenhöfe.’’ Und so waren es auch bis etwa 1870 in Deutschland, aber auch in anderen Ländern vornehmlich Aristokratie und Großbürgertum, die den Brauch pflegten. Eine allgemeine Verbreitung des Weihnachtsbaumes als ,,«echt deutsches» Festsymbol’’ brachte der deutsch-französische Krieg 1870/71, bei welchem ,,auf Wunsch der aristokratischen Heerführer in den Lazaretten, Quartieren und Unterständen Weihnachtsbäume [durch Kerzenschein] entzündet worden waren.’’ Und so kann man seit Ende des 19. Jahrhunderts von einem Christbaum in der Form sprechen, wie er heute bekannt ist, wohingegen die zuvor aufgekommenen Formen als Vorläufer betitelt werden müssen.
Weihnachtsbaum Ägypten.
Der Christbaum und somit auch vor allem der dazugehörenden Christbaumschmuck unterlief in der Frühzeit, aber auch noch weit später und heute einer ständigen Dynamik und Transformation, was das ,,typische Bild’’ eines Christbaumes immer aufs neue veränderte. So wurde z.B. vom Adel das Behängen von Äpfeln durch das von Glaskugeln ersetzt und so war einerseits z.B. lange Zeit die Handlung des Kerzenentzündens durch den Familienvater ein fester Akt des endenden Christbaumschmückens an Heiligabend. Andererseits veränderte sich auch die Schmückrequisiten selbst ständig und waren stets Spiegel und Indikatoren kultureller bzw. soziokultureller Prozesse, deutlich vor allem zur Zeit des Nationalsozialismus. Hier entstand der Versuch, den Christbaum als germanische Jultanne und zum germanischen Lebensbaum zu erklären, was zu einer zunehmenden Instrumentarisierung des Schmuckes und dem beispielhaften Einbringen von Hakenkreuzen führte. Heute ist der Christbaum sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum durchaus als ,,allgemeingültiges Symbol zu verstehen. Er bleibt unerschöpflich und kann immer wieder neu erstanden werden, was 2012 verkaufte Christbaumkugeln in Form eines Fußballes, verkauft in den Regensburger Arcaden, deutlich widerspiegeln.

Verbreitung

Der Christ- bzw. Weihnachtsbaum und somit auch das Schmücken ist über Europa hinaus verbreitet und sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum ein globales Phänomen geworden, welches nicht mehr nur ein Symbol für die Weihnachtszeit darstellt. Vielmehr stellt es vorallem im öffentlichen Raum ein Kulturgut bzw. fast schon eine Ware dar, die nicht mehr nur an Fragen des Glaubens und der Religion gebunden ist. Gut erkennen lässt es sich dadurch, dass geschmückte Bäume heute nun auch z.B. im islamisch geprägten Istanbul als selbstverständlich in einem Kaufhaus aufgestellt werden (Bild links) oder aber im ägyptischen Hurghada am Roten Meer, wo im Al Dau Beach Hotel im Januar 2013 eine rote Hybridform (Bild rechts) des eigentlichen Weihnachtsbaumes stand. Dort ist also zwar ein Baum vorhanden, der an einen Weihnachtsbaum erinnert, aber einerseits ungeschmückt ist und andererseits nur noch wenig mit dem eigentlichen Weihnachtsbaum zu tun hat und ständigen Transformationen unterliegt.

Forschungsstand

Der Forschungsstand zum Thema Christ- bzw. Weihnachtsbaum ist sehr vielschichtig. Hier zu nennen ist unter anderem Ingeborg Weber-Kellermanns ,,Weihnachtsfest. Eine Kultur- und Sozialgeschichte der Weihnachtszeit’’ aus dem Jahre 1978, welches nicht nur die Entwicklungsgeschichte des Weihnachtsbaumes nachzeichnet, sondern vor allem auch in den Kontext von Weihnachten einbettet. Desweiteren zu empfehlen sind Guido Fuchs’ ,,Heiligabend. Riten- Räume- Requisiten’’ aus dem Jahre 2002, ,,Der Weihnachtsbaum’’ aus dem Jahre 1992 von Herbert Wittl, ,,Politische Weihnacht in Antike und Moderne’’ (1997) von Richard Faber und Esther Gajek, sowie ,,Christbaumschmuck’’ (1979) von Eva Stille und Ursula Pfistermeiers ,,Inszeniertes Fest. Vom Biedermeier- zum Designerchristbaum’’ (1999) vom Stadtmuseum Dornbirn. Leider ist jedoch der Brauch des Christbaumschmückens als eigener und selbständiger Brauch, emanzipiert von dem des Christbaumes, weniger bis dato untersucht worden, was durchaus zu einer Herausforderung empirischen Forschens werden könnte.

Literatur

  • Bildquellen: Privataufnahmen vom Verfasser
  • Cullmann, Oscar: Die Entstehung des Weihnachtsfestes und die Herkunft des Weihnachtsbaumes. 3. Aufl. Stuttgart 1991.
  • Demandt, Alexander: Der Ursprung des Weihnachtsfestes. In: Ders.: Sieben Siegel. Essays zur Kulturgeschichte. Köln 2005.
  • Everding, Willi: Von Advent bis Zuckerfest. Feste und Brauchtum im Jahreslauf. Bielefeld 1996.
  • Faber, Richard / Gajek, Esther: Politische Weihnacht in Antike und Moderne. Zur ideologischen Durchdringung des Fests der Feste. Würzburg 1997.
  • Fuchs, Guido: Der Christbaum. In: Ders.: Heiligabend. Riten- Räume- Requisiten. Regensburg 2002.
  • Huth, Otto: Der Lichterbaum. Germanischer Mythos und Deutscher Volksbrauch. Berlin 1938.
  • Kaschuba, Wolfgang: Form und Funktion: Weihnachten. In: Ders.: Einführung in die Europäische Ethnologie. München 1999, S. 179-182.
  • Lauffer, Otto: Der Weihnachtsbaum in Glauben und Brauch. Berlin / Leipzig 1934.
  • Loy, Johannes: ,,Der Christbaum ist der schönste Baum’’. In: Ders. (Hg.): Weihnachtszeit im Münsterland. Münster 2006, S. 81-84.
  • Mantel, Kurt: Geschichte des Weihnachtsbaumes und ähnlicher weihnachtlicher Formen. Eine kultur- und waldgeschichtliche Untersuchung. 2. Aufl. Hannover 1977.
  • Stadtmuseum Dornbirn: Inszeniertes Fest. Vom Biedermeier- zum Designerchristbaum. Eine Ausstellung mit historischem Christbaumschmuck aus der Sammlung Josef Huschle, Dornbirn. Dornbirn 1999.
  • Walz, Markus: Innovation des Weihnachtsbaumes im Kölner Raum seit 1800. In: Rheinisches Jahrbuch für Volkskunde 25 (1983/84), S. 85-116.
  • Weber-Kellermann, Ingeborg: Das Weihnachtsfest. Eine Kultur- und Sozialgeschichte der Weihnachtszeit. Luzern / Frankfurt a. M. 1978.
  • Wittl, Herbert: Der Weihnachtsbaum. In: Daxelmüller, Christoph (Hg.): Weihnachten in Deutschland- Spiegel eines Festes. München / Zürich 1992, S. 59-65.