Bohócjárás

Termin

Dieser Brauch findet am 13.02.2024 statt.

Einstiegsinformation

Bohócjárás bezeichnet eine alte ungarische Tradition in der nordwestlichen Region namens Rábaköz. Übersetzt würde Bohócjárás so viel bedeuten wie „Der Umzug der Narren“.

Der Brauch ist den berühmten Buscho-Umzügen in Mohács ähnlich.

Die Tradition stammt aus dem 19. Jahrhundert. Vor der Wende hat man aufgehört, den Brauch zu zelebrieren. Er wurde jedoch wiederbelebt und heute feiert man ihn in einem Dorf namens Mihályi.

Ablauf

Seit einiger Zeit wird Bohócjárás dank einer einheimischen Volkstanzgruppe jedes Jahr gefeiert. Er findet in der Faschingszeit statt, gewöhnlich an dem Dienstag vor Aschermittwoch, wenn man auf Fleisch verzichtet. Deswegen nennen die Ungarn diesen Tag „húshagyó kedd”.

In dem Umzug dürfen eigentlich nur ledige Jungen und Männer mitmachen. Sie haben ganz unterschiedliche Kostüme und Masken. Einige sind als Bräutigam oder Braut verkleidet, andere als Brautjungfer, wieder andere als alte Damen. Besonders interessant und typisch sind die Jungen, die sich als Bären verkleiden. Sie haben meist einen Begleiter zum Tanzen dabei.

Eine andere Figur, der sogenannte Ascheträger, trägt Asche in einem Sack und streut sie überall hin. Das soll Glück zu bringen. Er geht auch zu den Häusern, in denen unverheiratete junge Mächen wohnen und bestreut die Mädchen, damit sie später fruchtbar werden. Die Mädchen dürfen sich nicht davor verstecken. Das wäre sehr unhöflich und würde ihnen Unglück bringen. Heute werden übrigens nicht nur junge Mädchen bestreut, sondern alle Leute, die am Umzug teilnehmen.

In dem Umzug sind auch zwei Männer in ungarischer Volkstracht zu finden. Sie sind für die Ordnung zuständig. Sie passen zum Beispiel auf, dass im Laufe des Umzugs nichts gestohlen wird.

Heutzutage bekommen alle Teilnehmer – im Gegensatz zu früher – auch eine Belohnung in Form von Süßigkeiten, Geld und Krapfen, die typisch für die Faschingszeit sind.

Im Laufe des Umzugs werden die Leute zu einem Ball am Abend eingeladen, wo sie dann ordentlich feiern können. Die jungen „Narren” sind schon von ganz weit weg zu hören, da sie tanzen und singen, während sie durch das ganze Dorf umherziehen .

Literatur

  • Abend, Bernhard (Hg.): Ungarn. Baedeker Reiseführer. Baedeker, 2006.