Beerdigungsrituale in Ghana

Einstiegsinformation

Nimmst du dir nicht die Zeit, dich um deine Krankheit zu kümmern, hast du genug Zeit zu sterben. Sprichwort der Twi, Ghana

Sterben in Ghana bedeutet nicht nur den Verlust eines Familienmitgliedes, sondern auch die Vorbereitungen auf einen Festakt, den man so in keinem anderen Land beobachten kann.

Eine Beerdigung in Ghana ist etwas ganz Besonderes und ein wichtiges Ereignis in der jeweiligen Familie und Gemeinde. Die Beerdigung kann reinen Gewissens als Feierlichkeit und Festivität bezeichnet werden. Das Begräbnis ist zwar durchaus eine traurige Angelegenheit und es wird viel getrauert und geweint, danach folgt allerdings ein manchmal über Tage hinweg andauernder Festakt, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen, ihm zu danken, ihn zu preisen und den Ahnen zu überbringen.

Ablauf

Der Ablauf und die Länge (1 Tag bis 1 Woche) einer Beerdigung in Ghana kann je nach Region variieren. Beerdigungen unterscheiden sich je nachdem wie angesehen, wie alt, wie beliebt und wie machtvoll die Person war. Aber auch welche Stellung die Person in der Familie und vor allem in der Gemeinde/Kirche inne hatte. Natürlich sind Beerdigungen auch in Ghana nicht billig, daher spielt auch das Budget der Familie des Verstorbenen eine große Rolle. Da die Beerdigung in der ghanaischen Kultur eine große Bedeutung hat, verschulden sich viele Familien um eine „würdige“ Beerdigung veranstalten zu können. Denn an der Beerdigung und an dessen Größe und Anzahl der Gäste kann man das Ansehen des Verstorbenen erkennen. Dieses ist wiederum eng mit dem Ansehen der Hinterbliebenen Familie verbunden. Daher sind diese bemüht eine möglichst pompöse Beerdigung abzuhalten, um Ihr Ansehen und Ihr Gesicht in der Gemeinde zu wahren.

Vorbereitungen

Todesanzeige mit genauer Beschreibung des Ablaufs.

Die Beerdigung findet oftmals erst einige Wochen nach dem Eintritt des Todes statt. Somit hat die Familie genug Zeit die Beerdigung vorzubereiten, wozu oftmals (wenn die Familie es sich leisten kann) ein bestimmter personalisierter Sarg angefertigt wird. → siehe dazu Kapitel: Sarg-Kunst in Ghana Wenn in einer vermögenden und angesehenen Familien Jemand stirbt, womöglich mit Verwandten in anderen Ländern, kann die Beerdigung auch erst ein halbes Jahr später stattfinden, um zu erreichen, dass auch möglichst alle Verwandte und Bekannte zur Beerdigung erscheinen. Dafür reichen die Kühlräume in Krankenhäusern meist nicht aus, daher hat sich in Ghana inzwischen ein eigenes Geschäft formiert: Kühlhallen in denen man Angehörige bis zu einem Jahr lang sozusagen „lagern“ kann, bis die Beerdigung stattfindet.

Die Beerdigung findet immer über ein Wochenende statt, unter Anderem ebenfalls damit vielen Gästen die Anreise ermöglicht werden kann. So bald wie möglich nach dem Tod, druckt die Familie Plakate, welche in der näheren Umgebung des Hauses des Verstorbenen aufgehängt werden. Darauf ist meist ein Bild des Verstorbenen zu sehen, das Alter und ein Segensspruch oder Ähnliches. Damit verbreitet man die Nachricht vom Tod den weiteren Verwandten, Bekannten und im Umkreis Lebenden. Dies ist neben Todesanzeigen in Zeitung und Fernsehen (Extra Zeiten für Todesanzeigen jeden Tag) die üblichste Form und vor allem auf dem Land sehr verbreitet, wo viele keinen Zugang zu Zeitung oder Fernsehen haben. Diese Todesanzeigen sind meist mit „Home Call“, „Call to Glory“ oder „At Rest“ betitelt. Ein Einladungsschreiben in diesem Sinne, gibt es nicht und es darf ohnehin eigentlich Jeder kommen der kommen möchte.

Bei Angehörigen die in hohem Alter starben und zum Beispiel im Dorf bekannt waren, wird oftmals ein extra Heft gedruckt, welches die Gäste dann zu Beginn der Beerdigung erhalten. Darin kann die Lebensgeschichte der/des Verstorbenen nachgelesen werden. Außerdem oft enthalten ist der Familienstammbaum, es wird aufgezählt was die/der Verstorbene in seinem Leben Gutes getan und vollbracht hat, der Ablaufplan der Beerdigung und oftmals Liedtexte und Gebete die während der Zeremonie, dem Gottesdienst und der Gedenkfeier gesungen und vorgetragen werden.

Freitag

Todesanzeige in einer Zeitung.

Freitags wird Totenwache gehalten. Die Familie trifft sich um den Toten aus der Kühlhalle abzuholen und mit viel Aufsehen in das Heimatdorf zu bringen, wo über das Wochenende die Beerdigung stattfindet. Oft sieht man dann einen Strom von Menschen, welche mit Instrumenten singend die Bahre begleiten und den Menschen auf der Straße zeigen, dass ein geliebter Mensch verstorben ist.

Beerdigungen finden fast immer draußen statt, da so viele Gäste meistens nirgends rein passen und es viel günstiger ist Pavillons aufzustellen, als eine ganze Halle anzumieten. Meistens werden Pavillons mit vielen Plastikstühle auf einer großen Wiese im Viereck aufgestellt, sodass jeder die Gastgebende Familie sehen kann. Die Mitte ist zum Tanzen gedacht. Der/die Verstorbene legt man in ein schönes Zimmer, in welchem der Leichnam schön hergerichtet und aufgebahrt wird. So können sich die Familienangehörigen und Angereisten nochmal von der Person verabschieden. Oft steht dies nur der engen Familie zu, manchmal ist der Raum aber auch für Alle eine Stunde offen.

Ankunft

Spätestens am Samstag reisen die Gäste an. Für Kost und Unterbringung muss die Gastgebende Familie sorgen. → siehe Hintergrund Infos – Essen

Es ist üblich, dass man nach Ankunft auf der Beerdigung relativ schnell die betroffenen engen Angehörigen ausfindig macht und diese begrüßt und Beileid ausdrückt. Meist sitzt die Familie in einer Reihe unter einem Pavillon um Begrüßungen, Beileidsbekundungen und etwaige Geschenke entgegen zu nehmen. Es bildet sich relativ schnell eine Schlange von Gästen, die ansteht, um der Familie die Hand zu geben. Geschenke an die Familie sind üblich, allerdings keine materiellen Geschenke sondern vor allem Geld oder Grabgestecke. Typische Grabgestecke darf man sich aber nicht wie in Deutschland Übliche vorstellen. Es ist meist ein aus buntem glänzendem Plastik, Papier, Bändeln und Schleifen gefertigter Kranz in allen möglichen Größen, Farben und Formen.

Gottesdienst

Auf Beerdigung sieht man Viele in schwarzer und roter Kleidung.

Es wird ein großer Gottesdienst abgehalten indem viel gesungen und getanzt wird. Der Gottesdiensts gliedert sich meistens in Predigt, Gebete (auch aus Reihen der Besucher), Gesang und Tanz und (in den katholischen Gemeinden) der Kollekte, denn es ist üblich mehrmals während dem Gottesdienst etwas Geld in die Kollekte zu werfen.

Entweder vor oder nach dem Gottesdienst stellt sich die enge Familie des Angehörigen nochmals vor und begrüßt die Gäste offiziell. Sie dankt für die Anreise, die Geschenke und erinnert an den/die Verstorbenen.

Auf einer ghanaischen Beerdigung wird sehr viel getanzt und gesungen. Im Gegensatz zu vielen Deutschen, haben die meisten Ghanaer keine Hemmungen und tanzen einfach wenn sie Lust haben, auch wenn sonst keiner tanzt. Die Musik die meist aus riesen Lautsprechern und Boxen dröhnt, wird hin und wieder unterbrochen durch Live-Performance: Je nach Region werden verschiedene Trommeln geschlagen, oft begleitet von einem Sänger oder einer Sängerin.

Ein wichtiger Part neben dem Gottesdienst, ist das Erzählen der Lebensgeschichte der/des Verstorbenen. Meistens erzählt von den Kindern und immer wieder unterbrochen von Gesang oder Wehklagen. Dies findet meistens nach dem Gottesdienst statt.

Begräbnis

Beerdigungsgäste.

Das eigentliche Begräbnis findet am späten Nachmittag des Tages statt. Gemeinsam wandert die Trauergemeinde zur vorgesehenen Ruhestätte. Im Gegensatz zum sehr lauten Zug am Freitag, ist dieser nun sehr still, Frauen wehklagen und weinen. Nachdem der Sarg in die Erde heruntergelassen wurde, legen die Angehörigen die Blumenkränze nieder. Der Pfarrer spricht, die meisten beten laut vor sich hin. Zu dieser kleinen Zeremonie gehört dann oft nur noch die Familie und enge Freunde. Beerdigt wird auf dem Friedhof der jeweiligen Gemeinde. In Ghana ist es allerdings nicht üblich, das Grab zu bepflanzen und ständig zu erneuern. Gerade auf dem Land, sind die meisten Friedhöfe verwildert.

Sonntag

Es findet ein weiterer, meist sehr langer Gottesdienst statt, es wird gegessen und dem/der Toten gedacht.

Montag

Montags ist die eigentliche Feier zu Ende. Die Angehörige treffen sich aber oft noch, um Erbschaftsangelegenheiten zu klären. Aber auch um die Gelegenheit zu nutzen, da viele von weit her anreisen und ihre Verwandten nicht oft sehen.

Hintergrund-Infos

Allgemeine Informationen

Ghana ist ein knapp 240.000 km² großes Land in West Afrika mit etwas über 25 Mil. Einwohner. Fast die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 16 Jahre. Die Bevölkerung wächst stetig. Ghana liegt im Süden direkt am Golf von Guinea/Atlantischer Ozean, und grenzt zum Westen an die Elfenbeinküste, zum Norden an Bukina Faso und zum Osten an Togo. Die Hauptstadt ist Accra, direkt am Atlantischen Ozean gelegen. Accra ist mit etwas Abstand die größte Stadt Ghanas, darauf folgen Kumasi und Tamale, weiter im Norden des Landes. Ghana ist auch bekannt unter dem Namen „Goldküste“, was an großem Goldvorkommen im Land liegt und daher auch das wichtigste Exportgut darstellt. Derzeit ist J. Dramani Mahama Präsident der Republik, welche als eine der vorbildlichsten Demokratien in Afrika gilt. (Quelle: CIA World Factbook – Ghana Profil 2012)

Fast 70% der Bevölkerung geht einem christlichen Glauben nach, ca. 16% dem Islam (vor allem Menschen im Norden des Landes) und ca. 14% sind Anhänger von Naturreligionen oder anderen Glaubensrichtungen.

Ghana ist in mehrere Regionen unterteilt die jeweils ihre ganz eigene Kultur und Sprache besitzen: Ashanti, Brong Ahafo, Central, Eastern, Northern, Greater Accra, Volta, Upper East, Upper West and Western.

Ahnenkult

Die Ahnen spielen in Ghana eine sehr wichtige Rolle. Die meisten Ghanaer sind zwar Christen – und im Christentum werden normalerweise Heilige verehrt – haben aber eine sehr traditionelle Beziehung zu ihren Ahnen. Denn die Nähe und Vermischung mit den Naturreligionen ist in Ghana immer noch groß. Die Ahnen stellen also die Verbindung zwischen den Menschen und Gott dar. Daher wird immer wieder auf verschiedenste Art und Weise den Ahnen gedacht. Zum Beispiel in dem man vor dem Trinken von Alkohol etwas davon vor sich auf die Erde schüttet, ein sogenanntes „Trankopfer“.

Je nach Ansehen und Status des Verstorbenen wird er zu einem hochgeschätzten und verehrten Ahnen. Das Ansehen steigert sich – vor allem in sehr traditionell lebenden Teilen der Gesellschaft – mit steigender Zahl der Kinder, hohem Alter, hohem gesellschaftlichem Ansehen und einem natürlichen Tode. Desto höher das Ansehen eines Verstorbenen war, desto mehr kann dieser zwischen den Menschen und Gott vermitteln und bewirken. Daraus folgt, dass die Beerdigung umso größer pompöser und eindrucksvoller sein muss, um das bestmöglichste für den Verstorbenen zu erreichen. Aber auch um sich selbst kein Unglück zu bringen, denn wird die verstorbene Person nicht gebührend beerdigt, wird diesem der Anschluss an die Ahnen verwehrt bleiben, was Unglück und Krankheiten für die lebene Familie bedeutet.
Diesem Kult der Ahnen ist es auch zu verdanken, dass älteren Menschen in Ghana sehr großer Respekt und Achtung entgegengebracht wird.

Kleidung

In Ghana sieht man auf Beerdigungen vorrangig rote, weiße, braune und schwarze Festtagskleidung. Für eine Beerdigung gilt auch hier wie in den meisten Kulturen festliche, saubere Kleidung zu tragen. Die engeren Familienmitglieder lassen sich bei einer Schneiderin/ einem Schneider aus einem einheitlichen Stoff extra Festtagskleidung nähen.

Kleiderfarbe Rot Schwarz Schwarz / Weiß
Alter der/des Verstorbene/n unter 40 Jahre alt 40 – 70 Jahre alt 70 Jahre oder Älter

Die Farbe Rot symbolisiert vor allem in der Ashanti Kultur (Ashanti, eine Region im Südwesten Ghanas) Trauer. Die Farbe weiß wird vor allem getragen, wenn die Person sehr alt wurde und eines natürlichen Todes gestorben ist. Die Verstorbenen werden allerdings, wie in vielen Kulturen, in festlicher Kleidung beerdigt; oft im Brautkleid bzw. Anzug.

Essen

Zubereitung von Banku.

Noch vor einiger Zeit war es üblich das auch anreisende Gäste Speisen zu einer Beerdigung mitbringen. Inzwischen ist es die Aufgabe der engeren Familie, für die Verköstigung der Gäste zu sorgen. Oft kein einfaches Unterfangen, da eine ghanaische Beerdigung meist so groß wie möglich gefeiert wird und man alle Gäste versorgen muss. Die Anreisenden erwarten das ordentlich aufgetischt wird und neben normalen Getränken auch Alkohol vorhanden ist. Sich zu verschulden um für alles aufkommen zu können ist nicht unüblich, steht aber immer mehr in der Kritik, vor allem in den voranschreitenden westlich orientierten Teilen der Bevölkerung.

Fertiges Banku.

Für die Essenszubereitung sind die Frauen und Mädchen zuständig. Meist fangen sie schon eine Woche vorher an Speisen vorzubereiten, da oft zwischen 100 und nicht sehr selten bis zu 1000 oder mehr Menschen verköstigt werden müssen. Die Frauen sind also tagelang nur damit beschäftigt das Essen vorzubereiten.

Zu Essen gibt es meistens auf allen Beerdigungen eine Ähnliche Auswahl. Immer auf der Speisekarte stehen: Fufu und Banku, serviert in bzw. mit heißer und meist scharfer und sehr öliger Suppe; Reis mit tomato-stew (einer Art Tomatensoße) und je nach Region und Belieben Kenkey mit scharfem Dip; Nudeln, Fleisch (Bushmeat, Ziege, Huhn).

Kinder beim Essen.

Kosten

Was eine Beerdigung in Ghana kostet, hängt vom sozialen Status der Familie bzw des/der Verstorbenen ab. Jede Familie versucht so viel wie möglich dafür aufzubringen. Es ist möglich, sich etwas Geld bei einem Oberhaupt des Dorfes zu leihen oder bei der Beerdigung um Geldspenden zu bitten.

Je nachdem welche Service Leistungen in Anspruch genommen werden, was man selber macht und organisiert und wo professionelle Hilfe von Nöten ist, variieren die Kosten.

Eine Beerdigung innerhalb einer armen, dörflichen Familie kostet bis zu 1000 Euro. Oft müssen Geldspenden der Gäste entgegengenommen werden.

„under class“ bis zu ca. 1000 Euro; Geldspenden der Gäste werden entgegen genommen
„middle class“ ca. 3000 bis 6000 Euro
„upper class“ ca. 10.000 bis 50.000 Euro; Je nach Einkommen und Status

Die Kosten variieren sehr stark, aber um einen ungefähre Vorstellung möglich zu machen, folgendes Beispiel:

„A traditional funeral, including a casket and vault, costs about $6,000, although ‚extras‘ like flowers, obituary notices, acknowledgment cards or limousines can add thousands of dollars to the bottom line. Many funerals run well over $10,000. The cost of the burial is additional.“

“Here’s one example:“

– Professional and administrative services (embalming, funeral home staff during the visitation, and so on) … $1,650

– Facilities and equipment (preparation room, visitation room, reception room, chapel) … $850

– Transportation (transfer from the place of death, funeral limousine, and cars for the family) … $450

– Merchandise (casket, vault, prayer cards, temporary grave marker) … $2,515

– Cash disbursements (flowers, cemetery plot, obituary, death certificates, honorariums, headstone) … $1,828

“Total (not including taxes) … $7,293

“The „extra costs“ include all the items that are not directly related to the costs of burial or cremation. For instance, the cost of flowers, the obituary, honorariums, guest books, and so on. These costs may be listed under headings such as „cash advances“ or „cash disbursements“ or „stationery.“

Anmerkung: 1000$ = ca. 900€ (Stand 02.2019)

Sarg-Kunst

Die Sarg-Kunst Ghanas kommt aus der Region der Ga. Die Ga glauben, dass man auch im Jenseits weiter arbeitet und seine Fähigkeiten behält, daher werden Verstorbene oft in einem Sarg beerdigt welcher zu ihrem Beruf oder ihren Fähigkeiten passt. In den 50er Jahren kam einem Schreinermeister die Idee, als seine Mutter starb , den Sarg in Form eines Flugzeuges anzufertigen, da seine Mutter ihr Leben lang davon geträumt hatte einmal in einem Flugzeug zu sitzen. Heute werden Menschen in Ghana daher oft in den unterschiedlichsten figürlichen Särgen beerdigt die ihrem Beruf, ihren Fähigkeiten oder Träumen entsprechen.

Diese Sarg-Kunst in Ghana ist einzigartig und inzwischen fast auf der ganzen Welt bekannt. Vor allem die Kunstszene ist begeistert und einige Künstler reisen extra nach Ghana um die Särge zu begutachten und um sich mit den Schreinern und Künstlern auszutauschen. Inzwischen gibt es schon Ausstellungen in Deutschland oder Amerika, die die Särge zur Schau stellen. Da die handgefertigten und bemalten Särge aber sehr teuer und zeitaufwendig sind, ist es bis jetzt meist nur sehr angesehenen bzw. gehobeneren Familien möglich, einen solchen Sarg anfertigen zu lassen.

Die Särge können theoretisch in jeder erdenklichen Form und Gestalt angefertigt werden, solang der Verstorbene irgendwie darin unterzukriegen ist. Häufig sind vor allem Fische, da gerade an der Küste und am Volta See viele Menschen im Fischfang beschäftigt sind. Ebenfalls beliebt sind andere Tiere, wie zum Beispiel das Huhn für eine Verstorbene die viele Kinder hatte und diese versorgte – die sozusagen „ihre Kinder wie eine Glucke behütet hat“ (Im Huhn ins Jenseits; Phoenix Film, Katrin Hesel-Ovenden).

Weblinks

Unter Folgenden Links können Sie auf youtube.com die Dokumentation: „Im Huhn ins Jenseits“ über Beerdigungen und Sarg-Kunst in Ghana ansehen. Diese wurde Ende 2012 in ARD und WDR ausgestrahlt. Die Dokumentation findet man auf youtube in drei Teilen:

1. Teil: http://www.youtube.com/watch?v=RffWp8760Po 

2. Teil: http://www.youtube.com/watch?v=LHodEfRETFI 

3. Teil: http://www.youtube.com/watch?v=-WZCpuM0WUM 

Da kürzlich der vorige und wieder amtierende Präsident Ghanas John E. Atta Mills verstorben ist, hier ein Link der ausgerichteten Beerdigung (Diese ist natürlich nicht mit einer Beerdigung auf dem Land zu vergleichen), dennoch mit einigen interessanten Bildern: http://www.ghana.gov.gh/index.php/information/photo-gallery?view=album&album=5775336217817386961&page=1

Belege, Literatur

  • 1. Gewährspersone: Köpper, Linda – leistete einen einjähriger entwicklungspolitischer Freiwilligendienst in Ghana
  • 2. Gewährsperson: E. Kojo B. Bedakio – Ghanaer, 24Jahre
  • Sylvester Osei Agyekum – Orientation on ghanaien culture, traditions and customs – ded – 2010; Broschüre zum einem Seminar für Teilnehmer eines entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
  • Jojo Cobbinah – Ghana: Goldküste Westafrikas Peter Meyer Verlag; Frankfurt am Main 2009
  • Regina Bouillon – Alte Menschen in Ghana – Tradition und Moderne – 2009 – www.bouillon-veyhl.de
  • CIA World Factbook – Ghana Profil 2012 – Stand März 2012
  • „Im Huhn ins Jenseits“ – Film von Katrin Hensel-Ovenden; Ausstrahlung November 2012
  • fig – funeralsinghana.com – articles – funerals costs – Stand: 18. Januar 2012