Michaelimarkt in Schwabmünchen

Termin

Dieser Brauch findet vom 21.09. bis zum 26.09.2023 statt.
Erzengel Michael erschlägt einen Drachen.

Einstiegsinformation

Der Michaelimarkt in Schwabmünchen ist ein alljährlich zu Ehren des Heiligen Erzengels Michael stattfindender Jahrmarkt Ende September. Es werden sowohl Neu- als auch Gebrauchtwaren angeboten, außerdem findet man einige Schausteller sowie lokale Gewerbe, die ihre Angebote vorstellen.

Der Heilige Erzengel Michael

Der Gedenktag des Erzengels Michael, Michaeli, ist in den meisten christlichen Konfessionen am 29. September (in der orthodoxen Kirche am 8. November). Im Christentum und damit in der bayerischen Tradition gilt Michael vor allem als der Bezwinger des Teufels in Gestalt eines Drachens. Die letzten Worte, die der Teufel vor seinem Sturz hörte waren angeblich Wer ist wie Gott? , was die deutsche Übersetzung des hebräischen Namens Mikael ist. Außerdem gilt der Erzengel als der Heerführer der göttlichen Engelsscharen. Viel wichtiger jedoch ist Michaels Bedeutung im Volksglauben. Er ist derjenige, der über jeden Menschen die Liste über gute und schlechte vollbrachte Taten erstellt. Diese Liste wird dem Menschen am Tag des Todes, aber auch am Tag des jüngsten Gerichts vorgelegt und aufgrund dieser Liste wird über den Verstorbenen gerichtet. Ferner geleitet er den Toten auf dem Weg ins Jenseits. Seine Attribute sind die Waage und das Flammenschwert, sowie die Farbe rot. Im Volksmund wird der Heilige Erzangel Michael auch Michaeli oder Michaelis genannt. Wie auch Mariä Lichtmeß war dieser Tag ein beliebter Termin für die Verdingung von Knechten und Mägden. Aber auch Miet- oder Zinszahlungen wurden gerne auf diesen Tag festgesetzt. Eines der bekanntesten Gebete des Heiligen Erzengels Michael:
Sancte Michael Archangele, defendenos in proeliocontra nequitiam et insidiasdiabolicestopraesidium. ‚Imperetilli Deus‘, supplicesdeprecamur: tuque, Princepsmilitiaecoelestis, Satanamaliosquespiritusmalignos, qui ad perditionemanimarumpervagantur in mundo, divinavirtute, in infernum detrude. Amen. Deutsch „Heiliger Erzengel Michael, verteidige uns im Kampfe; gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels, sei unser Schutz. ‚Gott gebiete ihm‘, so bitten wir flehentlich; du aber, Fürst der himmlischen Heerscharen, stoße den Satan und die anderen bösen Geister, die in der Welt umherschleichen, um die Seelen zu verderben, durch die Kraft Gottes in die Hölle. Amen.
Vorstellungen der Christlichen Tradition Michael gilt im Christentum als Bezwinger des Teufels wie auch als Anführer der himmlichen Heerscharen, die im Osten vor Gottes Thron stehen. Der Teufel tritt hierbei oft in Gestalt eines Drachen auf.
Michael rettet die Seele Evas.
Die letzten Worte die der Teufel (Drache) gehört haben soll, sollen „Mi-ka-el „ gewesen sein. Dies ist aus dem hebräischen und heißt übersetzt: „Wer (ist) wie Gott?“. Michael wurde sehr früh als Hüter des Paradiestores dargestellt aber auch die Rolle des „Seelenwägers“ am Tag des jüngsten Gerichts wird ihm zu Teil, welche biblich jedoch nicht begründbar ist. Im Buche Daniel nimmt Michael eine wichtige Funktion in den apokalyptischen Visionen des Propheten Daniel ein. Er deutet hierbei die Visionen des Propheten und nimmt eine Botenfunktion zum Volke Israels ein. Aus diesem Grund wird er auch im Buche Daniels als „Schutzengel Israels“ bezeichnet. Schutzpatron Deutschlands Der Erzengel Michael wurde neben vielen anderen Heiligen auch als Patron der Soldaten verehrt. Er gilt als ein Symbol der wehrhaften Kirche (Anführer der himmlischen Heerscharen). Der heilige Michael soll sogar in verschiedene Schlachten eingegeriffen haben. So ist er seit dem 10. August 955 Schutzpatron des Heiligen Römischen Reiches und später auch Deutschlands (Schlacht auf dem Lechfeld) geworden. Neben der Schlacht auf dem Lechfeld spielte er aber auch angeblich eine Rolle beim Sieg der Langobarden von Sipontum oder aber auch gleich zwei mal in der Stadt Konstantinopel. Diese soll er im Jahre 626 vor den Awaren und im Jahre 676 vor den Arabern verteidigt haben.

Heutiger Michaelimarkt

Der Michaelimarkt findet jährlich in der Woche vor Michaeli, dem Ehrentag des Heiligen Erzengels Michael am 29. September, statt. Der gesamte Stadtkern Schwabmünchens, vor allem der Bereich um die Holzhey-, Museum- und der Gartenstraße, ist Teil des Marktes. Üblicherweise dauert der Markt sechs Tage, vom Donnerstag vor Michaeli bis zum darauffolgenden Dienstag. Der Sonntag ist dabei verkaufsoffen, das heißt auch die Geschäfte in Schwabmünchen haben con 12.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet. Rund 300 Händler bieten verschiedenste Waren an, darunter Textilien, Obst, Süßwaren, Spielwaren, Haushaltsartikel, Messeneuheiten, Tee, Bücher, CDs, Pflanzen, Essen und vieles mehr. Außerdem findet sich ein Vergnügungspark mit Schießbuden, Fahrgeschäften, Losbuden und anderen Bespaßungen. Weiter gibt es seit Mitte des 20. Jahrhunderts ein großes Festzelt, das vom Bierzeltbetrieb Römersperger-Richter aufgestellt wird, in dem etwa 3000 Besucher Platz finden um zu trinken, essen und zu feiern. Auf dem Schrannenplatz findet sich schließlich noch die Freiluftausstellung des örtlichen Gewerbeverbandes Schwabmünchen, auf dem die örtlichen Händler ihre Waren und Dienstleistungen präsentieren. Hierzu gehört auch ein Töpfermarkt. Traditionen, die sich auf dem Michaelimarkt gebildet haben, sind Der Tag der Betriebe und Behörden am Freitag und Kindertag am Dienstag. Heute ist der Markt eine Flaniermeile, auf der man Bekannte trifft, Dinge kauft, dann in den VBergnügungspark geht und schließlich ins Festzelt geht.

Geschichte des Michaelimarktes

Schwabmünchen ist nachweislich bereits vor dem Michaelimarkt ein Marktstandort gewesen, jedoch gilt das Jahr 1562 als Meilenstein in der Schwabmünchner Marktgeschichte, da in diesem Jahr durch Kaiser Karl Ferdinand I. das Marktrecht an die Stadt vergeben wurde. Anfangs zog der Jahrmarkt Händler an, die Waren zur Versorgung über den Winter kauften. Auch damals wurde der Markt um das Patriziumsfest, am Wochenende vor Michaeli abgehalten, klassischerweise Montags und Dienstags. Die ersten Zahlen zum Michaelimarkt finden sich 1746, hier zählte man bereits 145 Händler, unter anderem Seiler, Seifensieder, Krämer, Hutmacher, Tuchhändler und Schuhmacher. Die Marktbuden wurden zu dieser Zeit von der Gemeinde gestellt und fanden sich in der Hauptstraße. Auch der heutige Vergnügungsteil des Michaelimarktes ist schon früher belegt, so findet man Belege für Schaubuden und ein Karussell schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Man kann allerdings davon ausgehen, dass sich vorher schon Gaukler, Schausteller und Musiker auf dem Markt tummelten. Anfang des 20. Jahrhunderts kamen Tierschauen und Panoptiken dazu. 1960 schließlich kam auf Initiative des Trachtenvereins der dritte, heute noch bedeutende Teil des Merktes hinzu, das Festzelt. Hier gibt es neben Bier auch Brotzeit, Blasmusik und Unterhaltungsprogramm. Erst in den letzten 50 Jahren wurde der Markt räumlich verlegt und verdichtet, so dass er sich heute in der Holzhey, der Museum- und der Gartenstraße findet.

Stadt Schwabmünchen

Die Stadt Schwabmünchen liegt etwa 20km südlich von Augsburg in der Lech-Wertachebene am Rande des Lechfeldes. Schwabmünchen wird erstmals im Jahr 954 in der Biographie des heiligen Bischofs Ulrich erwähnt. In der Gegend um Schwabmünchen sind allerdings wesentlich ältere Siedlungsspuren zu finden, die darauf schließen lassen, dass sich bereits vorher Menschen in der Nähe des Ortes aufgehalten haben. Bis zum Beginn des 9. Jahrhunderts war das Gebiet rund um Schwabmünchen in Besitz des fränkischen Königs und wurde von Karl dem Großen dem Augsburger Hochstift geschenkt, bei dem er bis zur Säkularisation blieb. Zu beginn des 19.Jahrhunderts erlebte Schwabmünchen einen wirtschaftlichen Aufschwung, bei dem der Bau der Eisanbahnlinie Augsburg-Lindau und die Errichtung einer Schranne ihr Zutun hatte.Seit 1953 hat Schwabmünchen das Stadtrecht und führt seit 1960 auch wieder das ursprüngliche Wappen. Als ehemalige Kreisstadt sind in Schwabmünchen alle Wirtschaftssektoren vertreten, von der Landwirtschaft bis zu sämtlichen Regelschulen. Heute hat Schwabmünchen mit den zugehörigen Gemeinden etwa 13.000 Einwohner.

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