Märzeln

Termin

Dieser Brauch findet vom 01. bis zum 08. März statt.

Einstiegsinformation

Die jungen Männer aus Siebenbürgen zeigen ihrer Herzensdame beim Märzeln ihr Interesse durch die Übergabe eines traditionellen, selbst gestalteten Ansteckers. Am Ende des Märzelns lässt sich durch die Zahl der Anstecker die ein Mädchen trägt sehen, wie beliebt es bei den jungen Männern aus dem Dorf ist.

Ablauf

Je nach Region, wird bei den Siebenbürgnern am 1. oder 8. März gemärzelt. Dabei suchen junge Männer aus Siebenbürgen ihre Herzdame Zuhause auf um ihr ein Märzel zu überreichen.

Ein Märzel ist ein Anstecker, der dem Mädchen angeheftet wird. Er besteht aus einem verzierten Metallplättchen, auf dem etwas geschrieben steht oder etwas abgebildet ist. Oft werden auch Bänder in den Landesfarben Siebenbürgens daran befestigt. Der Kreativität der Jungen sind dabei also keine Grenzen gesetzt.

Als Dankeschön für die Überreichung des Märzels, verköstigt das Mädchen anschließend den Jungen mit Leckereien und oftmals auch mit alkoholischen Getränken.

Das Mädchen, das am Ende des Märzelns die Meisten Anstecker trägt, ist somit als das Beliebteste, bzw Umworbenste im Dorf gekennzeichnet.

Hintergrund-Infos

Dieser Brauch ist ursprünglich ein rumänischer. Durch die Geschichte Siebenbürgens entstanden aber Mischformen der Bräuche der Landsleute.

Das siebenbürgner Volk setzt sich aus Szekler, Ungaren, Rumänen und Deutschen zusammen. Da es als Höflich erachtet wurde die Sitten und Bräuche der anderen zu kennen, vermischten sich die Bräuche bald und wurden zu siebenbürgener Bräuchen.

Siebenbürger Sachsen in Deutschland

Nach dem ersten Weltkrieg fällt das siebenbürgener Land an Rumänien, was Diskriminierung, Zentralisierungs- und Rumänisierungsbestrebungen nach sich zieht. Die Bevölkerung musste unter den Kriegsfolgen leiden, da sie Deutsche waren. Aus diesem Grund wanderten die Menschen nach und nach ab, wenn sie nicht eh vertrieben wurden. Viele von ihnen gingen nach Deutschland und fingen dort eine neue Zukunft an.

Gewährspersonen

Peter Fronius, ein 25-jähriger Student an der Universität Augsburg, erzählte mir von den Bräuchen und Gepflogenheiten in seiner Heimat. Er wurde in Siebenbürgen geboren und lebte dort vier Jahre, bevor er mit seiner Familie nach Deutschland kam. Seitdem lebt er hier, ist aber immer noch stark mit seiner Heimat verbunden.