Schlenkeltage

Termin

Dieser Brauch findet heute nicht mehr statt.

Einstiegsinformation

Schlenkeltage hieß früher eine Zeitspanne, die an Maria Lichtmess am 2. Februar begann. Der Name leitet sich davon ab, dass die Dienstboten einige Tage frei hatten und so herum „schlenkeln“ konnten. Oft allerdings nur bis zum Namensfest der Hl. Agatha am 5. Februar.

Ablauf

Schlenkeltage

Die Schlenkeltage, meist nur wenige Tage, waren eine ersehnte Unterbrechung des Arbeitsalltags. Gleichzeitig war Lichtmess der Termin im Jahreslauf, an dem sich die „Ehalten“ – so wurden früher die Knechte und Mägde genannt – einen anderen Bauern oder Dienstplatz suchen konnten.

Der bayerische Mundartforscher Johann Andreas Schmeller (1785-1852) schrieb dazu:

Schlanken – müßig herumgehen, ist namentlich der technische, vermutlich zuerst von den Herrschaften gebrauchte Ausdruck für das Austreten der Dienstboten aus einem Dienst, welches auf dem Lande von Jahr zu Jahr am Lichtmeßtag stattzuhaben pflegt. In einem Verruef von 1748 kommen auch reisende und schlenklende Handwerkspursch vor. Im Scherz braucht man schlenkeln auch für sterben.“

„Schlanken“ oder „Schlenkeln“ geht zurück auf das Mittelhochdeutsche „slingen“ für „hin- und herziehen, kriechen, schleichen“. (aus: Austria-Lexikon)

Schlenkelweil

In früheren Jahrhunderten mußten die meisten jungen Frauen, die vom Lande stammten, längere oder kürzere Zeit als Dienstmagd arbeiten. Der Arbeitsvertrag lief stets über ein Jahr, meist von Lichtmeß (2. Februar) oder von Michaeli (29. September) an. Nur während des Dienstwechsels hatten die Dienstboten einige arbeitsfreie Tage („Schlenkelweil“, „Kölbelweil“). Die Mägde erhielten neben Unterkunft und Verpflegung einen geringen Lohn und einige Naturalien, wie z.B. Kleidung. Was hier über die Frauen in fremden Diensten berichtet wird, galt auch für die Männer.

Schmeller berichtete über die Dauer der Schlenkelweil weiter:

Wenn sogar die ganze Zeit zwischen Lichtmeß und Faßnacht die Schlenkelweil genannt wird, so scheint sie wohl hie und da auch als solche benutzt zu werden.

In vielen Ortschaften wurden Lichtmess-Märkte abgehalten, die den „Schlenklern“ Gelegenheit gaben, ihren Lohn wieder auszugeben. Zudem waren sie eine wichtige Kontaktbörse für diejenigen Dienstboten, die sich beruflich verändern wollten.

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