Georgiovden

Termin

Dieser Brauch findet jedes Jahr am 06. Mai statt.

Einstiegsinformation

Georgiovden ist der Tag des Hl. Georgi, an dem in Bulgarien ein großes Volksfest gefeiert wird. Der Heilige Georgi ist der Beschützer der Hirten und Herden sowie der Soldaten.

Ablauf

Traditionell

In der Nacht zum 6. Mai werden die Schafe auf die Weide getrieben, weil der Tau dann Heilkraft besitzt. Am 6. Mai wird traditionell das erste Lamm (männlich und weiß) geschlachtet. Nach besonderen Rezepten werden Lamm und Brot gebacken. Das Lamm bereitet man als Braten mit Reis gefüllt zu. Das Brot heißt „gergiovdenski hlyiabove“. Die Leute sind mit typisch bulgarischer Volkstracht bekleidet. An diesen Tag singt man Lieder und spielt spezielle Spiele. Einen Tag vorher und am 6. Mai selbst sollen die Frauen mit Gesang den Horo (typisch bulgarischer Tanz) um die Kirche herum tanzen. Diese Lieder werden nur am 6. Mai gesungen, in ihnen wird von den Hoffnungen und Ängsten der Schäfer um ihre Ernte erzählt.

Volksläufig

Georgiovden wird auch als Blumentag gefeiert. Die Leute pflücken Blumen, aus denen machen sie bunte Kränze und schmücken ihre Haustüren, Häuser und den Tisch damit. Zu den typischen Vergnügungen des Tages gehören Tanzen, Singen und Schaukeln. Der 6. Mai ist auch der Tag der bulgarischen Armee und wird mit einer Ehrenparade in der Hauptstadt Sofia gefeiert.

Am 6. Mai feiern Georgi, Gergana, Gantscho, Ganko und Ginka ihren Namenstag.

Hintergrund-Infos

Kirchlichen Quellen zufolge wurde der Heilige Georgi Pobedonosetz in Kappadokia (Mala Asien) geboren und lebte während der Zeit des römischen Imperators Diokletian (284-305). Mit Hilfe seiner hervorragenden Ausbildung erhielt er schon mit 20 Jahren den militärischen Titel eines Generals. Er war Sohn wohlhabender christlicher Eltern und ein leidenschaftlicher Anhänger des Christentums. Als Beschützer des Glaubens wurde er während der Regierung des Kaisers Diokletian enthauptet. Der Tag seines Todes wurde Georgiovden genannt. Am bekanntesten war Georgi als Drachenjäger und -töter. So wird er auch in der Ikonographie dargestellt. Auf einem weißen Pferd sitzend, mit einer Lanze in der Hand und als weitere Attribute noch mit einem Drachen und eventuell einer Königstochter dargestellt, so findet man ihn gemäß der Legende auf bulgarischen Ikonen und auch in den Werken der bildenden Kunst des christlichen Abendlandes. Der Heilige Georgi ist auch Beschützer der Viehherden.

Weblinks

Literatur

  • Engelbrecht, Elena/Engelbrecht, Rolf: Bulgarien – Handbuch. Fuldauer Verlagsagentur, Fulda 2003.