Hochzeitsbaum

Einstiegsinformation

Im Vorgärten eines Hochzeitspaares wird in geheimer Mission ein „Hochzeitsbaum“ aufgestellt. Viele Beispiele dafür sind in Oberbayern zu finden.

Ablauf

Freunde, Bekannte oder Verwandte stellen vor dem Haus/der Wohnung des zukünftigen Ehepaares einen Hochzeitsbaum auf. Dieser besteht aus einem möglichst langen Fichtenstamm oder Ähnlichem. Er ist reich verziert mit Kränzen, Girlanden oder allerlei Dingen, die auf den zu erwartenden Nachwuchs anspielen. Zum Beispiel mit Babywäsche, Puppen, Kinderwagen, Kuscheltieren, Storch, Herzen etc. Auch Anspielungen auf die Hobbies der Brautleute oder eine Vereinsmitgliedschaft können dabei sein. Dem Baum wird als Überraschung für das Brautpaar im Geheimen zusammengestellt und auch heimlich aufgerichtet. Dann ist er allerdings weithin zu sehen.

Viele Bäume tragen eine Tafel mit den Vornamen des Hochzeitspaares, dem Hochzeitsdatum und/oder einem Gedicht. An manche Bäume wird auf diese Weise die Bedingungen geknüpft, unter der sie wieder umgelegt werden dürfen. Wenn z.B. nach einem Jahr noch kein Nachwuchs da ist, kommen die Aufsteller wieder vorbei und wollen mit Bier und Brotzeit verköstigt werden. Etliche Bäume sieht man auch wirklich ein Jahr lang stehen und um den ersten Hochzeitstag herum gibt es ein Fest mit Freunden.

Alternativen

In Eltmann/(Franken) ist der Brauch des Hochzeitsfichten-Aufstellens im Gebrauch. Am Polterabend werden zwei, meist jedoch sogar 4 junge Fichten vor die Eingangstüre des Hauses gestellt, in dem die Hochzeitsfeier stattfindet. Die Fichten werden von den ehemaligen Schulkameraden im Stadtwald unter Anweisung des Stadtförsters geschlagen und mit rot/weißen Bändern geschmückt. Über der Türe wird noch ein Schild mit der Aufschrift „Glück und Segen dem Brautpaar“ aufgehängt. Das Aufstellen geschieht in der Zeit, während die Brautleute im Standesamt sind. Anschließend sind die „Fichtlessteller“ zu Gast beim Polterabend.

Quelle

Aktuelle Beobachtungen aus dem nördlichen Oberbayern.